Die Hoffnung stirbt zuletzt

Bernstein Bank: Keine koordinierte Aktion der Notenbanken und der Treasury Secretarys. Stattdessen melden die Finanzminister der G7 und die Währungshüter nur das übliche Funktionärssprech. Immerhin hat die Federal Reserve gehandelt und die Zinsen gesenkt. Doch der Wall Street reicht das nicht.

Dem DAX schon.

 

Börse Frankfurt zieht wieder an
Vielleicht kommt die konzertierte Aktion ja doch noch. Der DAX legte am Mittwochmittag um 1,1 Prozent auf 12.117 Zähler zu. Vielleicht wissen ja auch einige schlaue US-Broker schon mehr: Der Kontrakt auf den Dow Jones zog zuletzt um 2,2 Prozent an, die Futures auf den S&P 500 kletterten um 2 Prozent.

Hoffnung kursierte auch, weil offenbar ein Arthritis-Mittel des Schweizer Pharmakonzerns Roche Hoffnung für schwer erkrankte Corona-Virus-Patienten verspricht.

 

Enttäuschte Hoffnung nach G7-Call
Gestern Nachmittag hatte sich der US-Markt enttäuscht gezeigt von Telefonkonferenz der G7. Offenbar versuche die Staatengruppe, ihr sowieso nur spärliches Pulver so lange wie möglich trocken zu halten. Oder die führenden Wirtschaftsmächte seien machtlos gegen Corona, hieß es auf dem Parkett. Ja, Australien hatte zuvor den Zins gesenkt – aber nicht so stark wie erhofft. Und Japan hatte am Markt ETF im Gegenwert von fast 5 Milliarden Dollar gekauft.

  • Doch was ist mit Europa?
  • Wo sind die koordinierten Konjunkturprogramme?
  • Was mit dem internationalen Währungsfonds?

 

Zinssenkung überzeugt nicht
Auch wurde der Zinsschritt der Federal Reserve mitunter als Zeichen der Panik interpretiert. Wegen Corona hatte die US-Notenbank den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte gesenkt.

Fed-Chef Jerome Powell erklärte, es sei erkennbar, dass das Virus schon Auswirkungen auf das Wachstum vieler Länder und die globalen Finanzmärkte habe.

 

 

Tatsächlich war dies laut „ZeroHedge“ der erste 50-Punkte-Schnitt zwischen zwei regulären Zinssitzungen seit dem 8. Oktober 2008 – damals hatte ein gewisser Jerome Kerviel mit ein paar implodierten Milliarden-Deals die Societe Generale in Schieflage gebracht. Einigen – etwa US-Präsident Donald Trump – gingen die 50 Basispunkte nicht weit genug.

Umgehend meldete sich wieder Goldman Sachs zu Wort. Chef-Ökonom Jan Hatzius erwartet weitere 50 Basispunkte; oder auch 25 Punkte zu den regulären Sitzungen am 18. März und 29. April. Andere wie Analyst Michael Every von der Rabobank zweifelten generell den Sinn von Zinssenkungen an. Every fragte: „what level of interest rates is required to incentivize you to risk the death of yourself and your

family?“ Niedrigere Zinsen würden überhaupt nicht helfen, wenn sich die Menschen wochenlang zuhause wie in einem Bunker zurückzögen und die Angebotskette zerreiße.

 

Enttäuschung in New York
Die Fed konnte es also keinem recht machen. Der Dow Jones sprang nach der Verkündung um rund 700 Punkte nach oben, gab die Gewinne jedoch bald wieder ab. Der Dow verbuchte zur Schlussglocke ein Minus von 2,9 Prozent auf 25.917 Punkte. Welch heftige Vola – goldene Zeiten also, wenn Sie CFD handeln…

Der S&P 500 verlor zum Schluss 2,8 Prozent auf 3.003 Stellen. Und der Nasdaq 100 gab 3,2 Prozent ab auf 8.594 Zähler. Die Anleger liefen wieder sichere Häfen an: Die Rendite der zehnjährigen Treasuries sank erstmals unter 1 Prozent.

 

Gemischte Tendenz in Asien

In Asien ging es am Mittwoch ruhiger zu. Der CSI-300 in China legte um 0,6 Prozent zu auf 4.115 Zähler. Wenig überraschend folgte Hongkong der Fed und senkte den Leitzins von 2,0 auf 1,5 Prozent.

Der Hang Seng verlor dennoch 0,2 Prozent auf 26.222 Zähler.

Der Nikkei-Index quetschte ein kleines Plus von 0,1 Prozent auf 21.100 Punkte heraus.

 

 

Todessehnsucht der Democrats
Doch warum stiegen zuletzt die US-Futures? Vielleicht ist die US-Politik ein Faktor. Nachdem zuletzt alles nach einem kommunistischen Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders ausgesehen hatte, herzten die Demokraten nun den mutmaßlich höchst korrupten Joe Biden. Der gewann am „Super Tuesday“ nach dem letzten Stand der Auszählung in acht Bundesstaaten. Ein formidables Comeback. Sanders war nur in drei Staaten erfolgreich, darunter aber im wählerreichen Spät-68er-Reservat Kalifornien.

Die Wall Street freut es, denn mit solchen Kandidaten steigen die Chancen von Donald Trump.

Oder applaudieren die Broker weil es eine Alternative zu Bernie gibt, egal welche?

Übrigens dürfte Kiew in Kürze offizielle Ermittlungen gegen Joe Biden aufnehmen, meldete LibertyNation.com. Dies, weil Biden die Ukraine gezwungen hatte, Generalstaatsanwalt Viktor Shokin zu feuern, oder ansonsten auf Kredite in Höhe von 1 Milliarde Dollar zu verzichten. Shokin hat eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, wonach er gegen die Gasfirma Burisma ermittelt hatte, in der Sohn Hunter Biden ohne besondere Fähigkeiten bis zu 50.000 Dollar pro Monat verdiente. Aber warten wir ab, ob es so kommt. Überhaupt könnten das Krisenmanagement in Sachen Covid-19, der Corona-Crash und eine etwaige US-Rezession die Karten in der Präsidentschaftswahl komplett neu mischen.

 

Das bringt der Tag
Der Terminkalender bringt am Mittwoch einige interessante Events.

So wird zunächst um 14.15 Uhr in den USA der ADP-Index für Beschäftigung im Februar vorgelegt.

Um 16.00 Uhr folgt der ISM-Index Dienstleistungen für Februar.

Zeitgleich gibt die kanadische Notenbank ihren Zinsentscheid bekannt.

Und der wöchentliche Ölbericht läuft ein.

Um 20.00 Uhr wird das Beige Book der Fed veröffentlicht.

Und nach 22.00 Uhr meldet die Deutsche Börse die Zusammensetzung der Indizes.

Themen im Artikel

Infos über Bernstein Bank

  • Forex Broker
  • CFD Broker
Bernstein Bank:

Die Bernstein Bank ist ein deutscher CFD- und Forexbroker mit Sitz in München. Der Handel ist an über 100 Märkten weltweit möglich und umfasst neben Devisen auch CFDs auf Indizes, Aktien, Rohstoffe und Edelmetalle. Der Handelsserver der Bernstein Bank liegt direkt im LD4-Datacenter der London ...

Disclaimer & Risikohinweis

68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Bernstein Bank News

Weitere Trading News