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Edelmetalle: Überfällige Korrektur gestartet

Mit einem Blick auf die Kurstafel reiben Sie sich zunächst die Augen. Nach einer stark überhitzten Kaufwelle, einem wahren Run auf die Edelmetalle Gold, Silber, Palladium und Platin, kommt nun die lange und überfällige Korrektur bei den Edelmetallen. Besonders bei Gold und Silber war der Markt stark in den roten Bereich gedreht. Nun ist einmal deutlich die Luft entwichen. Fraglich, was die amerikanischen Arbeitsmarktdaten zum Wochenschluss an den Rohstoffmärkten noch anrichten werden. Die NFP-Daten (non farm-payrolls) werden zum Wochenschluss am Freitag um 14:30 Uhr erwartet. Zurück zu den aktuellen Daten der Edelmetalle. Am härtesten hat es wohl Silber erwischt, welches von jeher für seine Volatilität bekannt ist. Mehr als 10 US-Dollar je Feinunze ging es hier gen Süden. Dabei sollte es so manchen Privatanleger kalt erwischt haben. Merke: Wenn schon in den Zeitungen steht, man solle Gold und Silber kaufen, dann Finger weg oder eher verkaufen. Diese Taktik war schon immer erfolgreich.

Gold und Silber korrigieren stärker

Im Vergleich zu Platin und Palladium haben Gold und Silber stärker korrigiert. Gab es bei Palladium in der letzten Woche noch Kurse um 795 US-Dollar die Unze und bei Platin Kurse um 1.880 US-Dollar je Feinunze, so ist der Goldpreis von Kursen um 1.570 US-Dollar die Unze auf bis rund 1.495 US-Dollar abgerutscht. Ein harter Fall war hier Silber mit Kursen jenseits der 49 US-Dollar und nun teils Preisen um 38-39 US-Dollar je Feinunze. Wer hier Silbermünzen oder Barren kaufte, obendrein noch die Umsatzsteuer für den Kauf zahlte, den hat es besonders zerrissen. An solchen Tagen könnte man genauso Geld in die Toilette werfen, die Toilettenspülung drücken, denn so gehts noch schneller und man erzielt die gleiche Wirkung.

Hedgefonds-Manager verkaufen Silber und die restlichen Edelmetalle

Gold und Silber war ja bereits das Thema des vergangenen Wochenberichts und auch diese Woche bleibt dieses Thema aktueller denn je. Besonders auffällig waren die Geschehnisse an den Terminmärkten um den Rohstoff Silber. Die Terminmarktbörse COMEX (Commodities Exchange), die zur NYMEX (Ney York Mercantile Exchange) – Teil der CME-Group – gehört, hatte mehrfach die Margin für Silber-Futures erhöht. Insgesamt muss man nun deutlich mehr Geld hinterlegen, wenn man auf Silber-Futures spekulieren möchte. Die Woche war ohnehin schon turbulent gestartet. So mancher Anleger, der auf dem falschen Fuß erwischt wurde, schob den Preisfall auf die Tötung von Osama, doch das wäre zu einfach. Bereits am Montag waren die Märkte durch den Wegfall Londons durch den Feiertag dermaßen dünn. Dies begünstigt rasche Kursbewegungen ohne zu hohe Volumina. Nimmt man dann noch die höheren Anforderungen für die Margin hinzu, so kann das schnell eine Wirkung entfalten. Wenn dann noch Geschichten rund um bekannte Hedgefonds-Manager die Kreise ziehen, dann kommt schnell der Verkaufsdrücker in Bewegung. Neben den drei Margin-Erhöhungen in kurzer Zeit kam folglich noch George Soros mit ins Verkaufsprogramm. Gemäß des Wall Street Journal wurde noch am Mittwoch bekannt, dass prominente Hedgefonds-Manager wie Soros mit am Verkaufsdrücker bei Silber beteiligt waren. Soros war bereits im Januar 2010 aufgefallen, als er die Preissteigerungen bei Gold als die größte Blase bezeichnete. Damals stockte der alte Fuchs dennoch auf, weil er zusätzlich zum Gold-Run beitrug. Wie bei Aktien, so ist es auch bei Rohstoffen ähnlich. Wer in großen Mangen aus der Tür rennen will, der muss sie weit aufmachen. Nur durch gute Propaganda werden die Türen dann weiter und weiter aufgerissen und man kann selbst mit einem riesigen Verkauf an den Markt herantreten. Das geht natürlich nicht alles mit einem einzigen Trade. Während hier

einige Bekannte der Finanzszene nun der Meinung sind, man könne teils verkaufen, so ist ein Bekannter namens Paulson der Meinung, Gold könne bis auf 4.000 US-Dollar die Unze steigen. Legt man hier die gleichen Maßstäbe an, wie an Soros, so könnte man meinen Paulson sei derart heftig investiert, das es mit ein paar geöffneten Türen nicht mehr reicht (tatsächlich ist er sogar stark privat investiert!). Er braucht da schon Tore. Wie immer das Spiel auch für die Herren ausgehen mag, Ben (alias Helikopter-Ben) Bernanke wird den Herren schon in irgendeiner Form zur Seite stehen. Sollte er abermals Stützungen verkünden, crashed der Greenback weiter. Bei Mervin King von der Bank of England und seinem Asset Purchase Programm (APP) mit dem Wert des britischen Pfunds wird dies nicht großartig anders verlaufen. Was das für Gold, Silber und den Rest der Rohstoffe bedeutet, sollte jedem klar sein.

Silber mit hoher Volatilität

Silber hatte noch vor wenigen Tagen mit der Marke von 50 US-Dollar die Feinunze geflirtet. Innerhalb weniger tage fiel der Wert um mehr als 10 US-Dollar. Dies entspricht der härtesten Korrektur seit Dezember 2008. Trotzdem steht der Preis für den kleinen Bruder des Goldes immer noch mit einem Plus von knapp 38 Prozent in 2011 sauber in der Performance da. Im letzten Jahr waren es 84 Prozent Wertzuwachs.

Exkurs zum Silber

Grundsätzlich wird der Silber-Future mit dem Kürzel SI an der COMEX, Commodity Exchange, gehandelt, die der NYMEX, New York Mercantile Exchange angeschlossen ist. Der Ticker für Futures der einzelnen Monate wird durch SI + Monat + Jahr gebildet, beispielsweise SIQ0 für August 2010, da August mit einem Q abgekürzt wird. Die Parketthandelszeit z.B. ist wochentags 8.25 Uhr bis 13.25 Uhr New Yorker Ortszeit. Der Kurs wird in Dollar pro Feinunze angegeben. Ein einzelner Kontrakt umfängt 5000 Feinunzen. Neben dem Future-Handel wird Silber aber auch wie die weiteren Edelmetalle Gold, Platin und Palladium in großem Maße über den FX-Spot/Kassa-Markt gehandelt. Beachten Sie jedoch, dass Derivate sich zum größten Teil auf den Spot/Kassa-Kurs beziehen!

Mehr Informationen zu den Edelmetallen und den Kontraktspezifikationen finden Sie wie gewohnt in unserem Wissens-Bereich.

In der neuen Woche werden wir bei Rohstoff-Alarm wieder neue Positionierungen prüfen und Ihnen direkte Rohstoffinvestmentmöglichkeiten vorschlagen – wie Sie den Rohstoff-Alarm beziehen können, erfahren Sie u.a. auch im weiteren Abspann dieses Artikels.

Denken Sie immer an eine vernünftige und besonnene Weise des Handels mit Derivaten. Derivate können Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Schuhe ausziehen. Beherzigen Sie immer eine genaue Risikoprüfung und haben Sie Ihr Risiko- und Moneymanagement im Griff und vor allem sich selbst und Ihre Gefühle bei jedem eingegangenen Trade. Sie handeln nicht gegen den Markt, sondern nur gegen sich selbst! Jeden einzelnen Handelstag!

Ich wünsche allen Rohstoff-Tradern und Rohstoff-Interessierten ein erholsames Wochenende und einen erfolgreichen Start in die neue Rohstoff-Handelswoche!

( Dirk Friczewsky, Chefanalyst Rohstoff-Alarm )

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