Einzelfall oder Blase: Evergrande wird zum Politikum

EVERGREEN: Trüber Herbstbeginn: Die drohende Pleite des chinesischen Immobilienriesen Evergrande sorgte zum Wochenauftakt rund um den Globus für schlechte Stimmung. Die aufkommende Angst vor einer erneuten Immobilienkrise führte dabei nicht nur an den asiatischen Aktienmärkten zu Kurseinbrüchen.

Auf dem europäischen Aktienparkett verhagelte Evergrande etwa das Debüt des auf 40 Werte aufgestockten Dax-Index. Die Nervosität zeigte sich in den Volatilitätsbarometern, die deutlich ausschlugen.

 

CBOE Volatility Index (VIX)

Erwartete Schwankungsbreite (Volatilität) des S&P 500 Index

Grafik: EVERGREEN  Quelle: Bloomberg

Grafik: EVERGREEN Quelle: Bloomberg

 

Laut Fondsratinggesellschaft Morningstar sind bis Ende des Jahres insgesamt knapp 47% der 300 Milliarden USD Schulden fällig. Es wird jedoch erwartet, dass sich die Schäden infolge einer möglichen Insolvenz überwiegend auf den chinesischen Finanzmarktplatz beschränken werden.

Anders als bei Lehman Brothers 2008 besitzt Evergrande nämlich keine großen Verflechtungen in der internationalen Finanzwelt. Lediglich 6,5% des Schuldenbergs besteht gegenüber nicht-chinesischen Kreditgebern.

Ein Ausfall dieser Größenordnung würde trotzdem im weltweiten Finanzsystem seine Wellen schlagen.

 

 

USA: Leben am Schuldenlimit

Stabilisierende Impulse für die Märkte kamen hingegen von der US-Notenbank: Fed-Chef Powell bereitet die Marktteilnehmenden zunehmend auf einen Kurswechsel vor.

Er signalisierte, dass eine sukzessive Reduzierung der Anleihekäufe von November dieses Jahrs bis Mitte 2022 wahrscheinlich sei. Auch eine Erhöhung des Leitzinses bereits im kommenden Jahr sei im Bereich des Möglichen. Bisher war dieser Schritt für 2023 vorgesehen.

Die sanfte Vorbereitung auf eine geldpolitische Wende scheint genau die richtige Tonart zu sein, um die Laune an den Aktienmärkten hochzuhalten.

Warnende Worte kommen derweil von einer ehemaligen Währungshüterin. Ex-Fed-Chefin und jetzige US-Finanzministerin Yellen wandte sich an den Kongress und bat eindringlich um eine Anhebung der US-Schuldenobergrenze.

Eine Einigung lässt seit Längerem auf sich warten, da die Demokraten zwar im Repräsentantenhaus die Mehrheit der Sitze halten, im Senat jedoch auf Stimmen der Republikaner angewiesen sind.

Falls das Limit nicht angehoben wird, droht den USA bereits im Laufe des Oktobers die Zahlungsunfähigkeit. Die Folge wären dramatische Einsparung im US-Haushaltsbudget, um auslaufende Schulden bedienen zu können.

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