ETF-Monitor: Erholung nach dem Schock

DEKA ETFs: Nach den dramatischen Kursverlusten im März und den ersten Gegenbewegungen gegen Monatsende, stand der April ganz im Zeichen einer weiteren Erholung. Das erscheint umso erstaunlicher, weil erst nach und nach das ganze Ausmaß des durch die Corona-Krise verursachten Konjunktureinbruchs deutlich wurde. Eine scharfe Rezession der Weltwirtschaft ist unausweichlich.

Doch viele Marktteilnehmer beurteilten den Crash im März als übertrieben und nutzten günstige Gelegenheiten. Überdies machte sich die Hoffnung breit, dass die drastischen Maßnahmen bald gelockert würden und die Pandemie einigermaßen unter Kontrolle sein sollte.

So gab es teilweise heftige Aufwärtsbewegungen an manchen Tagen. Am besten schafften es die Technologiewerte im Nasdaq, vor allem wenn sie als Krisengewinner galten. Der Index legte im April glatt 15,5 Prozent zu. Der breite S&P 500 folgte mit 12,7 Prozent, obwohl sich die USA zum größten Corona-Hotspot der Welt mit den meisten Toten entwickelte.

Dem stand der DAX mit 9,5 Prozent Gewinn nur wenig nach, während die Situation in den schwer betroffenen europäischen Südländern den Euro STOXX 50 bremste und nur einen Gewinn von 5,1 zuließ. Moderater auch die Erholung in Japan mit 6,8 Prozent für den Nikkei und China mit 4,0 Prozent für den Shanghai Composite. Beide Märkte sind im März auch etwas weniger gefallen als die Börsen in den USA und in Europa.

 

 

Gold als Krisenwährung konnte seine Aufwärtsbewegung fortsetzen und notierte mit einem Plus von sieben Prozent zeitweise deutlich über 1.700 Dollar je Feinunze. Auch der abgestürzte Ölpreis schaffte eine Erholung. Die war aber vergleichsweise schwach, wenn man bedenkt, dass der Preis im März fünfzig Prozent verloren hatte. 9,9 Prozent ging es aufwärts. Nur an der Währungsfront blieb es weiterhin recht ruhig. Der Dollar befestigte sich um 0,6 Prozent gegenüber dem Euro.

Das alles spiegelte sich im ETF-Markt wider, der die Erholung ebenso wie den Crash vorher handelstechnisch gut managte. Die großen Gewinner waren ETFs auf Goldminenwerte mit bis zu 50 Prozent Plus. Gut im Rennen waren auch Biotechnologiewerte, getrieben natürlich von der Hoffnung neuer Medikamente und Impfstoffe gegen das Corona-Virus. Sie legten um 25 Prozent zu.

Etwas weniger stark stiegen ETFs, die den Gesundheitssektor insgesamt abbilden. Von den Länder-ETFs ragte Südkorea positiv heraus, um rund 20 Prozent gingen die Kurse dort nach oben.

Ausgeprägte Verlierer gab es nur wenige, sieht man einmal von gehebelten Short-Produkten ab. Breitgestreute Rohstoff-ETFs gaben bis zu fünf Prozent ab. Nachdem die Flucht in die Sicherheit nachließ, mussten einzelne Bond-ETFs Verluste von wenigen Prozent verbuchen.

Entwicklung AuM in Assetklassen in % (indexiert, rollierend 5 Jahre)

 

Anlageklassen

Beim Nettomittelaufkommen überraschte der April. Aktien wurden trotz Erholung per saldo abgebaut, wenn auch nur um 75 Millionen Euro. Kräftig nach oben ging es bei den Anleihen, die rund acht Milliarden frisches Geld erhielten. 2,7 Milliarden Euro waren es für den Rohstoffsektor und 551,9 Millionen für den Geldmarkt.

 

Netto-Mittel: Ab- und Zuflüsse nach Anlageklassen in Mio. Euro

 

Nettomittelabflüsse

Verlierer im April waren die Aktien aus Schwellenländern, aus denen 1,2 Milliarden Euro abgezogen wurden. Ebenso stark ging das Engagement in US-Standardaktien zurück. Vorsicht herrschte auch bei den Schwellenländeranleihen in Lokalwährung, ein Minus dort von 674,6 Millionen Euro. Wie so oft in Erholungsphasen waren defensive Valuetitel nicht so gefragt. Für die US-Werte ging es um 648,4 Millionen Euro nach unten. Auch Titel außerhalb der großen Indizes ließen Federn. 569,5 Milliarden Euro weniger waren es im April.

Nettomittelzuflüsse

Anleihen führten denn auch in den einzelnen Kategorien die Zuflüsse an. Unternehmensanleihen in Euro verbuchten 3,6 Milliarden Euro, in US-Dollar waren es 2,3 Milliarden Euro. Stark präsentierten sich die Rohstoffe aus dem Energiesektor mit 1,8 Milliarden Euro. Gefragt war weiter die Medizin- und Gesundheitsbranche, die ein Plus von 1,2 Milliarden Euro verbuchte. Rohstoffen mit Schwerpunkt Edelmetalle flossen ebenfalls 1,2 Milliarden Euro zu.

 

 

Fazit
Trotz dieser kräftigen Erholung wird das Geschehen auf dem Parkett und in den Analysehäusern erst einmal als typische Bärenmarktrallye bewertet. Danach könnte es bald einen Rückfall geben, der im schlimmsten Fall die alten Tiefs noch einmal testet. Aber dank der starken Unterstützung der Notenbanken könnte in der Tat das Schlimmste vorbei sein, wenn das Virus unter Kontrolle bleibt.

So werden nun vor allem Szenarien mit Buchstaben herumgereicht. Das V steht für Absturz und schnelle Erholung. Ist möglich, aber angesichts der konjunkturellen Probleme wenig wahrscheinlich. Das U steht für eine längere Baissephase, bis eine nachhaltige Erholung einsetzt. Das favorisieren die Vorsichtigen. Aber es gibt seit langem auch wieder das L, Absturz und Baisse mit konjunktureller Flaute über mehrere Jahre hinweg.

Was sich durchsetzt ist noch unklar. Anleger bleiben aktiv, fahren aber besser auf Sicht. So hört man bei den Händlern.

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