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EUR/JPY: Raus aus den Schulden
Nach dem überraschenden Moratorium der Dubai World im November vergangenen Jahres, wird das Szenario eines Staatsbankrotts wieder verstärkt an den Märkten gespielt. In der vergangenen Woche belastete die Sorge der Anleger um die griechische Staatsverschuldung den Euro. Nachdem Griechenland im vergangenen Herbst die Schätzung für das Defizit auf 12,7% des BIP anhob und damit die 3%-Grenze des Maastrichtvertrages für die Neuverschuldung nicht einhalten kann, steigt die Risikoscheu der Anleger gegenüber dem Euro fast täglich.
Besonders deutlich wird dies bei einem Vergleich der Renditen von zehnjährigen Anleihen aus Deutschland und dem griechischen Pendant. Der Spread, die Renditedifferenz zwischen den Staatsanleihen, lag am Anfang der Woche schon bei 266 Basispunkten und einige Volkswirte rechnen sogar mit einer Ausweitung auf über 300 Basispunkte. Die Gefahr eines Staatsbankrott Griechenlands ist ein großes Problem und stellt die erste echte Herausforderung in der noch jungen Geschichte des Euro dar.
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Auch wenn von allen Beteiligten innerhalb der Eurozone die Stabilität des Euro nicht in Frage gestellt wird, so wird doch ein Präzedenzfall geschaffen. Der Umgang der EU-Finanzminister mit Griechenland wird eine sehr große Signalwirkung auf Länder haben, die ebenfalls unter einem chronischen fiskalischen Problem leiden. Greift die EU im Falle unzureichender Sparmaßnahmen nicht konsequent mit Sanktionen durch, so könnten das Länder wie Portugal oder Spanien ebenfalls als Freifahrtsschein für eine höhere Staatsverschuldung ohne ernsthafte Konsequenzen nutzen.
Aber nicht nur in Europa, auch im fernen Osten stellt die Staatsverschuldung ein großes Problem dar. Der Internationale Währungsfonds veröffentlichte in dieser Woche eine Studie, wonach die Staatsverschuldung in Japan bis zum Jahr 2040 auf 246% des BIPs ansteigen werde. Für die USA und Deutschland werden über denselben Zeitraum nur Verschuldungsqouten in Relation zum BIP von 108 bzw. 89 Prozent erwartet.
Die japanische Regierung schickt sich aber derzeit nicht an, dieser beängstigenden Entwicklung entgegenzusteuern. Vielmehr wurden immer neue Konjunkturprogramme aufgelegt um das Wachstum anzukurbeln und die deflationären Tendenzen zu verringern. Diesem Umstand hat die japanische Regierung es zu verdanken, dass die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen mit 1,32% weiterhin gering bleibt. Schon bald könnte aber ein beachtlicher Anstieg der Renditen aufgrund einer steigenden Risikoprämie die japanische Regierung zum Sparen zwingen.
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Wie könnte es demnach für den EUR/JPY weitergehen?
Der Euro kam in den letzten Tagen deutlich unter die Räder und durchbrach problemlos alle Unterstützungen. Im 4h Chart konnte sich in dieser Woche ein Abwärtstrend etablieren. Aktuell verläuft die abwärtsgerichtete Trendlinie bei 133,55 Yen.
Klicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:
Zum Zeitpunkt der Analyse kostet der Euro 128,29 Yen.
Im 4h Chart können folgende Widerstände und Unterstützungen ausgemacht werden: Auf seinem Weg nach unten findet der Euro Unterstützung im Bereich von 127,00 Yen und darunter im Bereich 126,30 Yen. Widerstände verlaufen aktuell bei 128,95; 131,60 und im Bereich von 133,65 Yen. Die Widerstände darüber sollten aufgrund des starken Abwärtsmomentums in der nächsten Woche keine Rolle spielen.
Der RSI notiert mit einem Wert von 26,84 im überverkauften Bereich.
Der MACD hat in dieser Woche sein Short-Signal bestätigt und deutet eine weitere Aufwärtsbewegung an.
Nachdem Kursrutsch scheint eine technische Gegenreaktion wahrscheinlich. Auf Basis des Tagescharts generiert EUR/USD demnach folgende Fibonacci-Marken vom Hoch vom 10.01: 0% – 128,29 / 23,6% – 129,70 / 38,2% – 130,60 / 50% – 131,30 / 61,8% – 132,05 / 100% – 134,35.
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