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EURUSD im Fokus: Reaktion auf Zinsentscheidung

Ayondo Markets: EUR/USD: Im Spannungsfeld der Notenbanken

Für viele Analysten war die Euro-Entwicklung in diesem Jahr eine klare Sache: Kurse unter der Parität wurden schon sehr früh ausgerufen, spätestens aber mit der ersten US-Zinserhöhung rechneten die meisten Profis mit einer weiteren Abwertungswelle gegenüber dem Dollar. Die Realität sieht anders aus.
 

Zwar zeigte der Euro in den vergangenen Monaten keine beeindruckende Aufwertung zum Dollar, die seit dem Frühjahr bestehende Seitwärtsbewegung ist aber dennoch überraschend. Allerdings nur auf den ersten Blick, denn die Wetten auf eine Fortsetzung der Euro-Abwertung waren gerade im ersten Halbjahr ein klares Warnsignal. Bei der Fondsmanagerumfrage von Bank of America / Merrill Lynch wurde in den vergangenen Monaten die Spekulation auf einen steigenden Dollar immer als die am stärksten überlaufene Handelsstrategie genannt. Inzwischen scheint sich das Blatt zu wenden, seit Anfang Dezember wechseln viele Profis die Seiten. Auch das Argument, der Dollar würde immer von einer Leitzinserhöhung profitieren, lässt sich statistisch nicht belegen. Markante Leitzinswenden gab es 1984, 1988, 1994, 1999 und 2004. Lediglich 1984 und 1988 notierte der Greenback auch ein Jahr nach der ersten Erhöhung deutlich fester, dreimal büßte der Dollar hingegen ein. Entscheidend sind hier vor allem zwei Faktoren: Wie steil verläuft der Zinserhöhungspfad der Fed und welche Geldpolitik verfolgen die anderen Notenbanken. Bis Ende 2016 sieht die Fed den Leitzins bei 1,375 Prozent. Allerdings hängt das Tempo vom wirtschaftlichen Umfeld ab, wie Notenbank-Chefin Janet Yellen gestern klarstellte. Die EZB bleibt vorerst klar expansiv ausgerichtet, ob die Währungshüter aber noch stärker das geldpolitische Gaspedal durchtreten werden, ist nach der letzten Sitzung eher fraglich.
 

Vorerst zeichnen sich somit kaum größere Veränderungen ab. Dank der Seitwärtsbewegung in den vergangenen Monaten liefert der EUR/USD-Chart klare Handelsmarken, die auch von den Notenbanken eng verfolgt werden. Ab Kursen von 1,15 Dollar dürfte sich die EZB verstärkt zu Wort melden und versuchen, den Kurs zu drücken, um die europäische Exportwirtschaft zu unterstützen. Ein Ausbruch über das Jahreshoch und damit den Widerstand bei 1,165 / 1,17 Dollar ist daher vorerst nicht zu erwarten. Ähnlich das Spiel auf der Unterseite: Auch die Fed hat kein Interesse an einer Fortsetzung der Dollar-Aufwertung. Die Zone um 1,04 Dollar stellt daher eine gute Unterstützung dar, hier verläuft auch die Grenze des seit 2007 bestehenden Abwärtskanals. Vorgelagert verläuft um 1,08 Dollar eine weitere Unterstützung, während die 1,11er-Marke zuletzt als Barriere bestätigt wurde.
 

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von Feingold Research für Ayondo Markets

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