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EZB entscheidet über QE Einsatz

Hanseatic Brokerhouse:
Nach dem Beschluss der EZB, forderungsbesicherte Wertpapiere (ABS)
aufzukaufen, folgt möglicherweise am kommenden Donnerstag der nächste
Schritt der EZB das Inflationsziel von zwei Prozent doch noch zu erreichen.
Deflationäre Tendenzen mit einer Inflationsrate von 0,4 Prozent im Oktober
in der EU und niedrigen Wachstumsraten zwingen die Zentralbank zum Handeln.*Es
geht Richtung Quantitative Lockerung*Da sich der Leitzins bereits auf dem
Tiefstniveau befindet, wird die EZB auf der Ratssitzung darüber
entscheiden, ob Sie bei Ihrer Geldpolitik weiter Richtung Quantitative
Lockerung geht. Im Gespräch ist ein Aufkauf von kurzfristigen
Staatsanleihen mit einer Laufzeit von maximal 3 Jahren auf dem
Sekundärmarkt. Ziel der Geldmengenvermehrung ist die Anhebung
der Anleihenkurse und somit die Senkung des Zinsniveaus. Es soll die Banken
dazu animieren, Ihre Kreditvergabe auf Grund der gesunkenen
Anleihenrenditen zu erhöhen. Durch die dann ebenfalls
sinkende Guthaben-Verzinsung auf Bankdepots sollen Unternehmen und
Privatpersonen dazu veranlasst werden, mehr zu konsumieren und zu
investieren, sowie neue Kredite aufzunehmen. Auch die langfristige
Haushaltsfinanzierung der Krisenländer wird durch günstigere Kredite mit
längeren Laufzeiten erleichtert.*Kritiker sehen viele Gefahren*Kreditinstitute
könnten dazu veranlasst werden, risikoreiche Kredite zu vergeben, um die
gewünschten Renditen zu erzielen. Die Bonität der Kreditnehmer stellt sich
bei niedrigen Zinsen eventuell anders dar. Auch könnten sich Anleger
versucht sehen, überteuerte Immobilien oder Wertpapiere zu erwerben und zu
hohe Kredite aufzunehmen. Insgesamt stünde somit die Stabilität des
Bankensystems des Landes als Ganzes in Frage.

Ob es Aufgabe der Zentralbank
ist, durch eine künstliche Geldschwemme zu sorgen, um den Export zu
verbilligen und für günstige Finanzierungen von Krisenstaaten zu sorgen,
darf ebenfalls bezweifelt werden.

Die Wirtschaftspolitik der Länder mit
Reformen obliegt eigentlich den Ländern selbst. Die Auswirkung niedriger
Zinsen auf die Altersvorsorge bekommen wir bereits alle zu spüren.
Versicherungsgesellschaften suchen händeringend nach Anlagealternativen
nachdem die Zinsen für Staatsanleihen gesunken sind. Ob diese Ihr Heil in
Infrastrukturbauvorhaben des Bundes finden werden bleibt abzuwarten.*Einsatz
in der Vergangenheit*Das Quantitative Easing (QE) kam in anderen Ländern
bereits häufiger zum Einsatz. So erstmals in Japan durch die Bank of Japan
im März 2001. Aber auch die FED sowie die Bank of England hatten in
der jüngsten Vergangenheit im großen Umfang Wertpapiere und Anleihen
aufgekauft. In den USA wurde das QE im vergangen Oktober auf Grund der sich
belebenden Wirtschaft wieder eingestellt. In Japan hat die extrem lockere
Geldpolitik (Teil der Abenomics Reformpolitik) zu einem gigantischen
Schuldenberg in Höhe von 240 Prozent der Wirtschaftsleistung geführt.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Traden!
Ihr Christoph Janß
Hanseatic Brokerhouse Hamburg

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