Frankreichs Finanzmarkt in Aufruhr: Kein Notfallprogramm der EZB
Bankenverband: Die Europäische Zentralbank (EZB) plant derzeit keine Notkäufe französischer Staatsanleihen.
Wie Medien am Montag berichteten, betonten fünf Währungshüter, die aufgrund des sensiblen Themas anonym bleiben wollten, dass sie kein Notfall-Kaufprogramm vorbereitet haben, um die Situation an Frankreichs Finanzmärkten zu beruhigen.
Sie äußerten zwar ihre Besorgnis über den jüngsten Verkaufsdruck auf französische Staatsanleihen, erklärten jedoch, dass es vielmehr die Aufgabe der Politik sei, Investoren von einer stabilen Wirtschaftspolitik zu überzeugen.
Die Finanzmärkte gerieten zuletzt unter Druck, da Anleger vor den vorgezogenen Neuwahlen, die dem rechtsextremen Rassemblement National (RN) eine Mehrheit bringen könnten, sich vermehrt von französischen Wertpapieren trennten.
Finanzminister Bruno Le Maire hatte gewarnt, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone könne in eine Finanzkrise schlittern, sollten die extremen Parteien die Wahlen am 30. Juni und 7. Juli gewinnen.
EZB-Chefökonom Philip Lane zeigte sich bezüglich der jüngsten Turbulenzen wenig besorgt.
„Was wir auf den Märkten beobachten, ist natürlich eine Neubewertung“, sagte Lane am Montag in London. „Es ist nicht die Welt der ungeordneten Marktdynamik.“
EZB hat für den Notfall ein heißes Eisen im Köcher
Dieses Instrument soll sicherstellen, dass die Geldpolitik gleichmäßig im gesamten Währungsraum wirkt und ein Auseinanderdriften der Finanzierungskosten der einzelnen Euro-Staaten verhindert.
Der gezielte Ankauf von Staatsanleihen im Rahmen des TPI erfordert jedoch, dass die betreffenden Länder die EU-Vorgaben zu den Staatshaushalten erfüllen.
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