Gekko Global Markets: Tesla schlägt Volkswagen

Gekko: Die Zulassungsstatistik weist Tesla vor Volkswagen aus. Wie bitte? Sie haben richtig gelesen, wenn auch nur die halbe Wahrheit. Doch die Hype-Aktie Tesla liefert teilweise schon die Begründung für ihren Kurssprung von 5 auf 20 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Der 416 PS starke Elektro-Sportwagen Tesla S hat in Norwegen den VW Golf vom Platz eins der Zulassungsliste verdrängt. Wie kann das passieren? Ganz einfach, dank hoher Steuervergünstigungen und einem Wegfall von Mautgebühren. Somit lag der Marktanteil der Limousine im September bei 5,1 Prozent, während der Golf nur auf 4,6 Prozent kam. Der Wagen ist so beliebt, dass man selbst für Gebrauchte mehr zahlt als für einen Neuwagen – verrückt. Aber die Erklärungen sind auch naheliegend. So legt Norwegen hohe Steuern auf Autos mit großen Verbrennungsmotoren. Autos mit der gleichen PS-Zahl wie jene des Tesla kosten etwa das Doppelte. Dazu dürfen sie mit ihrem Tesla auf der Busspur fahren und kostenlos parken. Da ist es fast schon Ironie, dass die Tesla-Aktie just in dieser Woche den Rückwärtsgang eingelegt hat. 

Angela Merkel in Gefahr

Janet Yellen wird Nachfolgerin von Ben Bernanke an der Spitze der US-Notenbank und bringt damit Angela Merkel als mächtigste Frau der Welt in die Enge. Denn während Merkel wohl bald mit Sigmar Gabriel über Betreuungsgeldmilliarden oder erneut über Griechenland-Hilfen diskutieren muss, kann Yellen das tun, was schon Bernanke tat – Geld drucken. Und zwar nicht zu knapp. Da sie in dieser Hinsicht klar in Tradition Bernankes steht kann auch der DAX heute früh deutlich höher eröffnen als dies gestern nach Börsenschluss zeitweise aussah. Lag er da schon bei 8.500, dürfte er mit 8.555 in den Handel gehen. Der Dollar gewinnt leicht auf 1,3550 Dollar zum Euro, Silber und Gold notieren fast unverändert, Brent und WTI-Öl bleiben bei rund 110 und 103 Dollar sehr fest, der Spread scheint bei sieben Dollar fest zementiert.

 Lehman nur ein Vorspiel

Die Zeit für eine Einigung in Washington läuft allmählich ab. Was passieren wird, wenn es tatsächlich zu einem Zahlungsausfall kommt, lässt sich nicht vorhersagen, da es diese Situation bisher noch nicht gab. Angst vor dem Unbekannten, zumal US-Staatsanleihen bisher als sicherer Hafen angesehen werden. Sollte dieses Vertrauen erschüttert werden, ist mit größeren Verwerfungen zu rechnen als nach dem Lehman-Desaster. Als die Investmentbank am 15. September 2008 Bankrott anmeldete, stand das Finanzhaus mit 517 Mrd. Dollar im Feuer. Die USA haben derzeit Anleihen im Volumen von rund 12 Bio. Dollar im Umlauf – 23 Mal mehr. 

Banken ziehen sich zurück

Wegen der großen Bedeutung des amerikanischen Anleihemarktes blicken Investoren nun mit Sorge auf die Zinsentwicklung. Bereits am Dienstag verlief eine Auktion von vierwöchigen Schatzwechseln äußerst dürftig. Vor allem institutionelle Investoren wie Banken hielten sich zurück – ein Trend, der seit Ende September beobachtet werden kann. Zünglein an der Waage ist aber sicher die Zinsentwicklung der zehnjährigen Papiere. Seit knapp zwei Wochen verharrt die Rendite bei rund 2,6 Prozent. In normalen Zeiten – wobei es diese eigentlich seit den massiven Eingriffen der Notenbanken nicht mehr gibt – sind die Papiere ein "sicherer Hafen". Aber gilt das auch noch, denn sich die Krise weiter zuspitzen sollte? Ein Experiment mit ungewissen Ausgang, und enormer Sprengkraft.

Von Sarah Brylewski

 

Disclaimer – Die oben erwähnten Markteinschätzungen und Inhalte spiegeln ausschließlich die Meinung des Autors wider und nicht die von Gekko Global Markets. Dieser Service ist ausschliesslich zu Informationszwecken bestimmt und stellt keine Beratung oder Investmentempfehlung dar.

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