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Gold: kurz vor dem Befreiungsschlag

Ayondo Markets: Für die Aktienmärkte verlief das Jahr bisher sehr enttäuschend, Fans von Edelmetallen freuen sich hingegen. Gold und Silber als klassische „sichere Häfen“ sind wieder gefragt, Unterstützung kommt gleich von mehreren Seiten. Aber nur wenn die Kauflaune anhält, eröffnen sich mittelfristige neue Perspektiven.

 

Fundamentale Fakten geraten schnell in den Hintergrund, wenn an den Märkten Panik regiert. Emotionen sind aber ein schlechter Ratgeber, auch in stürmischen Phasen sollten Anleger einen kühlen Kopf bewahren. Dies gilt nicht nur für Aktien, sondern auch bei Gold. Bis Ende vergangenen Jahres rechneten viele Experten mit Kursen von weniger als 1000 Dollar, rückblickend eine viel zu pessimistische Einstellung. Bereits seit Wochen steigt die Nachfrage nach ETFs, die in physisches Gold investieren. Im Februar legten die ETF-Bestände um knapp 186 Tonnen zu, was dem höchsten monatlichen Zufluss seit sieben Jahren entspricht. Seit Jahresbeginn summieren sich die Zuflüsse auf 240 Tonnen, dies entspricht nach Angaben der Commerzbank ungefähr der globalen Goldminenproduktion von fast einem Monat.

 

Notenbankpolitik als Triebfeder

Neben den Turbulenzen an den Aktienmärkten und zunehmenden Sorgen vor einem weltweiten Konjunkturabschwung profitiert Gold auch von steigenden inflationären Tendenzen. Dies zeigen nicht nur die jüngst wieder anziehenden Rohstoffpreise, sondern auch die kürzlich veröffentlichten Zahlen zur US-Kerninflationsrate. Damit sinken im Gegenzug die Realzinsen und somit die Opportunitätskosten der Goldhaltung. Zudem schichten immer mehr Investoren wegen der Negativzinsen der Notenbanken ihr Kapital in Gold um. Sollte es zu weiteren Erhöhungen der Negativzinsen kommen oder Negativzinsen in anderen wichtigen Währungsräumen eingeführt werden, dürfte der Aufschwung beim Goldpreis  anhalten.

 

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Abwärtstrend noch intakt

Keine Entwarnung kann hingegen aus charttechnischer Sicht gegeben werden. Zuletzt ist die Dynamik der Erholung deutlich gesunken, was angesichts der vorherigen Rally nicht überraschend ist. Das Konsolidierungsmuster seit Mitte Februar könnte sich als aufsteigendes Dreieck herausstellen, entscheidend ist hier die Barriere um 1250 / 1260 Dollar. In dem Bereich verläuft auch die obere Begrenzung eines seit Sommer 2013 bestehenden Abwärtskanals. Sollte diese durchbrochen werden, hellen sich die mittelfristigen Aussichten deutlich auf. Darüber wäre mit einer Fortsetzung der Erholung von knapp sechs Prozent bis in den Bereich um 1340 / 1350 Dollar zu rechnen.

 

Scheitert Gold hingegen wie so häufig in den vergangenen Monaten, bleiben die Perspektiven verhalten optimistisch, solange die Unterstützung bei 1200 Dollar hält. Erst darunter wäre mit einer kräftigen Korrektur zu rechnen. Sowohl die jüngsten Käufe der ETF-Investoren, die häufig einen längeren Anlagehorizont haben als auch die Inflationsentwicklung deuten mittelfristig eher auf eine anhaltende Erholung.

 

Autor: Feingold Research

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