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Interview mit Mathias Schölzel, Vice President X-markets Deutsche Bank

Interview mit Mathias Schölzel, Vice President X-markets Deutsche Bank

David Ernsting, Herausgeber von Zertifikate-Test.de führte ein interessantes und aufschlussreiches Interview mit Mathias Schölzel, Vice President X-markets Deutsche Bank, über das zurückliegende Börsenjahr, die Transparenzinitiative des DDV sowie die weitere Entwicklung des Zertifikate-Marktes vor dem Hintergrund der Finanzkrise.

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2008 war kein leichtes Jahr für die Zertifikate Branche. Was kann man trotzdem an positiven Erlebnissen und Erfahrungen mitnehmen?

Mathias Schölzel: 2008 war für die meisten kein leichtes Jahr. Wir haben sehr hohe Volatilitäten gesehen. Was wiederrum positiv für kurzfristig bis mittelfristig orientierte Anleger war. Zertifikate hatten wie fast alle anderen Anlageklassen auch ein schwieriges Jahr, wobei gerade in dieser schweren Zeit die Zertifikate ihre Stärken zeigen konnten. Bspw. konnten sich Deep-Diskont-Zertifikate im Vergleich zum jeweiligen Basiswert überdurchschnittlich gut schlagen. Auch auf der Hebelproduktseite konnten wir starke Nachfrage feststellen.

Der DDV hat Ende 2008 eine Transparenzinitiative gestartet. Wie haben Sie bisher die Resonanz gespürt?

Mathias Schölzel: Bei der Transparenzinitiative wird vor allem darauf Wert gelegt, die Funktionsweise der Zertifikate einfach und verständlich darzustellen und die Bonität der Emittenten dem Kunden näher zu bringen. Dies ist ein stetiger Prozeß, der von den Emittenten schon seit langem voran getrieben wurde und der dieses Jahr sicher noch weiter verstärkt wird.

Reicht diese Initiative überhaupt aus? Müßte nicht viel mehr passieren, um das Vertrauen der Anleger zurück zu gewinnen?

Mathias Schölzel: Das betrifft sicher die Kapitalmärkte allgemein. Nach einem solch starken Kursverfall der Aktien- und Rohstoffmärkte ist natürlich bei vielen die Skepsis wieder gestiegen. Die Transparenzinitiative ist ein Punkt um mehr Vertrauen in Wertpapieranlagen zu schaffen, aber nicht das Allheilmittel.

Wie wird sich die Finanzkrise Ihrer Meinung nach in den nächsten Monaten auf den Zertifikate Markt auswirken?

Mathias Schölzel: Der Zertifikatemarkt ist in der Vergangenheit schon durch schwache Märkte gegangen und ist in diesen Zeiten erst groß geworden. Auch jetzt zeigen sich wieder viele Anlagemöglichkeiten in Zertifikaten, die man mit dem Basiswert allein nicht darstellen kann. Derzeit heisst es vor allem back to the roots. Die einfachen Strukturen stehen hier im Vordergrund, d.h. Hebelprodukte, Diskont-, Garantie-, und Indexzertifikate.

Die Bonität des Emittenten wird, im Gegensatz zu Zeiten vor der Finanzkrise, bei der Anlageentscheidung von zunehmender Bedeutung sein.

In letzter Zeit konnte der CFD-Markt immer mehr Kunden gewinnen. Erwächst hier eine ernsthafte Konkurenz?

Mathias Schölzel: CFDs sind eine Möglichkeit auf kurzfristige Bewegungen zu spekulieren. Mit Optionsscheinen und Zertifikaten haben Anleger aber die gesamte Bandbreite des Investitionsuniversums zur Verfügung. Von der kurzfristig spekulativen Anlage bis hin zur Altersvorsorge können ganz unterschiedliche Anlageziele verfolgt werden. CFDs werden eher als Ergänzung denn als Konkurrenz gesehen.

Wo erwarten Sie im Zertifikate Markt Innovationen? Womit kann man aus Ihrem Haus für 2009 rechnen?

Mathias Schölzel: Wir werden wie auch in der Vergangenheit hier und da mit Innovationen aufwarten. Grundsätzlich konzentrieren wir uns aber auch in diesem Jahr auf unser Kerngeschäft mit Hebel- und Anlageprodukten. Hier stehen die bekannten Strukturen im Fokus. Wir arbeiten daran unsere Plattform noch schneller zu machen und den Service für den Kunden weiter zu verbessern.

Und zum Abschluß: Was ist Ihr persönlicher Ausblick für das Börsenjahr 2009?

Mathias Schölzel: Ich denke vor allem das erste halbe Jahr wird noch von hohen Volatilitäten geprägt sein. Hier werden wir vermutlich noch einen unruhigen Markt sehen. In der zweiten Jahreshälfte sehen wir vielleicht steigende Aktienmärkte kombiniert mit steigenden Zinsen.

Herr Schölzel, vielen Dank für das interessante Interview!

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