Keine klare Richtung am Finanzmarkt – Warnung am Ölmarkt

Bernstein Bank: Überall Unsicherheit: Im Zollstreit zwischen China und den USA treffen widersprüchliche Signale ein. Die Wall Street und Asien ziehen an, Frankfurt zögert. Auch bei Erdöl rätseln die Anleger.

Nur das britische Pfund kennt eine eindeutige Richtung – es geht steil bergauf gegen den Euro.

 

Frankfurt läuft seitwärts
Angesichts der unklaren Gemengelage hielten sich die Anleger am Frankfurter Aktienmarkt zunächst bedeckt. Der DAX notierte am Donnerstagvormittag unverändert bei 13.136 Punkten. Einen Dämpfer erhielt die Börse von Daten aus der deutschen Industrie: Im Oktober mussten die Industrieunternehmen beim Auftragseingang einen Rückgang hinnehmen.

Im Monatsvergleich sei die Zahl der neuen Aufträge um 0,4 Prozent gesunken, wie das Statistische Bundesamt meldete.

Im Vergleich zum vorigen Jahr sanken die Aufträge um 5,5 Prozent.

 

Stochern im Zollstreit-Nebel
Derweil analysierten die Anleger die Gemengelage im Zollstreit. Unklar ist weiter, ob es einen Phase-1-Deal zwischen China und den USA gibt oder nicht. In Peking erklärte Gao Feng, Sprecher des Handelsministeriums laut CNBC, China glaube daran, dass es notwendig sei, relevante Zölle zu senken, falls beide Seiten ein Agreement zu Phase 1 erreichen wollten.

Moment mal: Aufmerksamen Beobachtern wird nicht entgangen sein, dass China bislang über die Bande kommuniziert hatte, alle US-Strafzölle müssten vor einem Deal „abgeschafft“ werden.

Nun ist also die Rede von „senken“.

Ist das ein Entgegenkommen?

 

 

Zugleich dämpfte US-Landwirtschaftsminister Sonny Perdue auf CNBC die Hoffnung, dass sich mit China verlässliche Deals schließen lassen. So kaufe China keine Sojabohnen in den USA ein. Die US-Exporte ins Reich der Mitte seien in diesem Jahr deprimierend.

Vielmehr decke sich China in Argentinien und Brasilien ein.

Hatte Peking laut den durchgestochenen News nicht versprochen, rund 50 Milliarden Dollar an Produkten bei US-Farmern zu ordern?

 

Asienbörsen ziehen an
Ungeachtet dessen griffen die Anleger in Japan zu. Der Nikkei stieg 0,7 Prozent auf 23.300 Punkte. Anleger feierten die erwartete Verabschiedung eines Konjunkturpakets in Höhe von 26 Billionen Yen oder rund 220 Milliarden Euro. In Hongkong gewann der Hang Seng 0,6 Prozent auf 26.217 Stellen.
Der chinesische CSI-300 gewann 0,8 Prozent auf 3.879 Punkte.

Angesichts all des Optimismus erlauben wir uns eine kleine Warnung: Sollten Sie CFDs oder online Aktien handeln, könnten Sie eventuell über eine Short-Position auf China-Aktien nachdenken wollen.

Gestern floppte erstmals seit 2012 ein Börsengang in China. Luoyang Jianlong Micro-Nano New Materials rutschte beim Debut in Shanghai um 2 Prozent ab.

 

New York erholt sich
Dank neuer Hoffnung auf einen Deal im Zollstreit zogen die US-Börsen gen Norden. Der Dow Jones Industrial gewann zur Schlussglocke 0,5 Prozent auf 27.649 Stellen. Der S&P 500 legte um 0,6 Prozent zu auf 3.112 Zähler. Und der Nasdaq-Composite-Index kletterte 0,5 Prozent auf 8.567 Zähler. Einen leichten Dämpfer brachten die Jobdaten von API, demnach wurden im November nur 67.000 neue Jobs geschaffen.

 

 

Warnung am Ölmarkt
Unterdessen sorgte bei Energie-Tradern ein Bericht des „Wall Street Journal“ für Aufsehen. Demnach ist Saudi-Arabien nicht länger bereit, die Überproduktion anderer Länder zu kompensieren. Konkret sei Riad zornig auf Irak, Nigeria und Russland.

Die OPEC und ihre Alliierten haben sich eigentlich zu einer kollektiven Senkung des Ausstoßes in Höhe von 1,2 Millionen Barrel pro Tag verpflichtet.

Wir sind gespannt, welche News aus dem Treffen der OPEC+ in Wien noch einlaufen.

Sie sollten also die regelmäßigen Marktupdates im Blick behalten.

 

Das Pfund strotzt vor Kraft
Derweil präsentierte sich das britische Pfund gegenüber dem Euro so stark wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr bei 1,1839. Der Grund: Laut einer neuen Umfrage von YouGov kommen die Konservativen auf 42 Prozent und Labour auf 33 Prozent. Auch andere Erhebungen deuten in die gleiche Richtung: DeltaPoll sieht einen Vorsprung von 13 Prozentpunkten, Opinium sogar 15. BMG dagegen nur 6 und IMC 7.

Niemand aber sieht die zuletzt radikal links auftretende Labour vorne.

Told you so: In unserem Special Report hatten wir schon prophezeit, dass der Markt die Torys will und damit Klarheit im Brexit, was für einen starken Sterling spricht.

Das bringt der Tag
Der Donnerstag bringt einige interessante Termine:

So läuft in den USA um 14.30 Uhr die Handelsbilanz für Oktober ein.

Dito die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

Um 16.00 Uhr folgt der Auftragseingang Industrie im Oktober.

Zeitgleich auch der Auftragseingang für langlebige Güter.

 

 

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