Koalitionsvertrag 2025: Das ändert sich bei der Sozialversicherung/Rente
Erst zum Jahresbeginn kletterten die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen auf durchschnittlich 2,9 Prozent, so eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Verglichen mit den vorherigen Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums, das für 2025 von einem Zusatzbeitrag in Höhe von 2,5 Prozent ausgegangen war, werden Arbeitgeber und Arbeitnehmer so mit rund 7,6 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich belastet.
Doch damit nicht genug: schon zum kommenden Jahreswechsel dürfte es nach Ansicht von DAK-Gesundheit-Chef Andreas Storm zu weiteren Steigerungen in der Kranken- und Pflegeversicherung kommen.
Man bewege sich in Richtung eines Gesamtsozialversicherungsbeitrags von 43 Prozent, sofern keine weiteren Maßnahmen ergriffen würden.
Kritik an den Plänen der künftigen Bundesregierung kam auch von anderer Seite.
Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, wies in einer Mitteilung etwa auf die schlechtere Versorgung sowie die wachsende Belastung für Angehörige hin, sollte es im Pflegebereich künftig zu Leistungskürzungen kommen.

Rente bleibt großes Thema
Damit setzte die SPD in den Verhandlungen eines ihrer wichtigsten Anliegen durch.
Außerdem solle die Möglichkeit bestehen bleiben, nach 45 Beitragsjahren vorzeitig in den Ruhestand gehen zu können.
Darüber hinaus wolle man das Renteneintrittsalter von 67 Jahren zunächst nicht weiter erhöhen.
Das stößt nicht überall auf Zustimmung. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA, Steffen Kampeter, skizziert bereits einen deutlichen Beitragssatzanstieg auf 20 Prozent.
Für Arbeitgeber bedeutet dies höhere Arbeitskosten, während Beschäftigte weniger Netto vom Brutto hätten.
Ungeklärt sei laut Sozialexperte Jochen Pimpertz vom IW bislang auch die Finanzierung.
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm sieht im Koalitionsvertrag derweil die verpasste Chance, „die gesetzliche Rentenversicherung langfristig wetterfest zu machen.“
Demografie als bestimmendes Problem
Schon in naher Zukunft scheiden die sogenannten Babyboomer aus dem Erwerbsleben aus. Immer weniger Beschäftigte werden dann für immer mehr Rentner aufkommen müssen.
Offiziellen Berechnungen zufolge würde das Rentenniveau ohne jede Gegenmaßnahme auf bis zu 44,9 Prozent im Jahr 2045 absinken.
So weit möchten es Union und SPD nicht kommen lassen. Die Stabilisierung auf die angepeilten 48 Prozent kostet aber wiederum viele Milliarden Euro jährlich.
Das zusätzliche Geld soll laut Koalitionsvertrag nicht aus der Rentenkasse, sondern aus Steuermitteln bestritten werden.
Damit wolle man vorrangig höheren Beitragszahlungen entgegenwirken.
Diese dürften nach Einschätzung des Wirtschaftswissenschaftlers Martin Werding trotzdem unvermeidbar sein.
In der Wirtschaftswoche prognostizierte der Ökonom einen Satz von 21,2 Prozent bis ins Jahr 2035.
Nie zuvor seit der Einführung der dynamischen Rente 1957 war eine solche Höhe erreicht worden.
Handlungsbedarf wird immer dringlicher
SPD-Chef Lars Klingbeil regte daher kürzlich eine Debatte über eine grundlegende Reform des Systems an und brachte dabei unter anderem eine Ausweitung des Kreises der Beitragszahler ins Spiel.
Gleichzeitig zeigte sich der Politiker alarmiert über die möglichen Konsequenzen eines Scheiterns: „Entweder haben wir die Kraft, in dieser Legislaturperiode eine echte Reform zu schaffen oder es kommen diejenigen, die mit Kettensägen den Sozialstaat zerstören wollen. Wir müssen uns jetzt anstrengen.“
Das Festschreiben des Rentenniveaus bezeichnete er als „das Mindeste, was sich Menschen nach langer, harter Arbeit verdient haben.“
Wie all das finanziert werden soll, bleibt dennoch vage. Einen Anreiz, auch im Alter weiterzuarbeiten, setzen die Koalitionäre mit der angedachten Aktivrente.
Gehälter bis zu 2000 Euro im Monat sollen demnach steuerfrei sein, wenn sich Senioren dazu entschließen, auch über das gesetzliche Rentenalter hinaus noch zu arbeiten.
Die Aktivrente steht jedoch unter Finanzierungsvorbehalt.
Somit ist neben der genauen Ausgestaltung unklar, ob es überhaupt zu dieser Steuererleichterung kommen wird.
Private Vorsorge nicht mehr wegzudenken
Auf die nächste Bundesregierung kommen in Sachen Sozialversicherungen im Allgemeinen sowie Rente im Speziellen also immense Herausforderungen zu. Viel Zeit bleibt nicht mehr.
Dennoch soll das Thema zunächst an Kommissionen verwiesen werden. Was davon zu erwarten ist, wird sich erst noch zeigen müssen.
Für den weitaus größten Teil der Menschen dürfte indes aber klar sein – ganz ohne private Vorsorge funktioniert es nicht.
Um im Alter finanziell gewappnet zu sein, bietet sich beispielsweise ein Engagement an der Börse an.
Das kurzzeitig im Gespräch gewesene und von der FDP vorgeschlagene Altersvorsorgedepot scheint seit dem Zusammenbruch der Ampel-Regierung schon wieder obsolet.
Jetzt heißt es, hinsichtlich der Rente selbst aktiv zu werden.
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