Rohstoffe: Gold-ETCs wieder gefragt

Ukraine-Verhandlungen und die US-Zoll- und -Geldpolitik prägen den Rohstoffmarkt. Diese Woche blicken alle auf das am morgigen Freitag beginnende Notenbanker-Symposium im US-amerikanischen Jackson Hole. „Der Fokus dürfte sich insbesondere darauf richten, ob von den Fed-Offiziellen weitere Signale für eine Zinssenkung im September gegeben werden“, erklärt Rohstoffanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank. „Sollten diese Spekulationen zunehmen, würde Gold dadurch Rückenwind erhalten.“

Der Goldpreis bewegt sich weiter seitwärts um 3.300 US-Dollar die Feinunze. Am Donnerstagmorgen sind es 3.340 US-Dollar – ein Stück weit unter dem Allzeithoch von knapp 3.500 US-Dollar. Der Silberpreis hatte im Juli ein neues Vierzehnjahreshoch erreicht und hält sich weiter auf hohem Niveau. Aktuell kostet Silber 37,88 US-Dollar nach 39,53 im Hoch.

„Geopolitische Risiken sorgen für Aufwärtsdruck beim Goldpreis“

Nach Einschätzung der DekaBank werden Edelmetalle dieses Jahr durch die Lockerung der Geldpolitik unverändert Unterstützung erfahren. „Zudem dürften geopolitische Risiken weiterhin für Unsicherheit und Aufwärtsdruck beim Goldpreis sorgen“, erklärt Dora Borbély und verweist auf Russland-Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt und die erratische US-Außen- und Handelspolitik. Ein weiterer preisstabilisierender Faktor bleibe zudem die anhaltende Goldnachfrage der Zentralbanken, insbesondere aus den Schwellenländern.

Mobeen Tahir vom Emittenten WisdomTree nennt zudem das Hin und Her in Sachen US-Zölle auf Gold. Diese waren ursprünglich ausgeschlossen worden. Dann gab es Meldungen über Zölle auf bestimmte Goldbarren. Später betonte US-Präsident Trump, dass es keine Zölle geben werde.

„Trotz der Volatilität bleiben wir zuversichtlich bezüglich des Goldpreises“, erklärt Tahir und begründet das mit der hohen Verschuldung in vielen Ländern, dem sich verlangsamenden Wirtschaftswachstum und US-Zinssenkungen.

Reger Handel in Gold-ETCs

Auch der Rohstoff-ETC-Handel war zuletzt stark vom Trump/Putin-Treffen geprägt, wie Michael Norizin von Lang & Schwarz berichtet. „Die Nachfrage nach Gold- und Silber-ETCs stieg vorab, auch Öl-ETCs wurden rege gehandelt“, erklärt er. Hohe Umsätze auf Xetra verzeichnen aktuell vor allem Gold-ETCs, neben Xetra-Gold (DE000A0S9GB0) Produkte von Xtrackers (DE000A2T5DZ1), iShares (IE00B4ND3602) und Invesco (IE00B579F325).

Ebenfalls umsatzstark: Silberpreis-Tracker von WisdomTree (JE00BQRFDY49, JE00B1VS3333). Auch in Öl- und Gas-ETCs geht einiges um, etwa im WisdomTree WTI Crude Oil 3x Daily Leveraged (IE00BMTM6B32).

Der Goldbestand von Xetra-Gold ist dieses Jahr wieder gestiegen und liegt aktuell bei 174 Tonnen. Ende 2024 waren es 167 Tonnen, Ende 2023 allerdings noch 199 Tonnen.

Gold-ETCs: „Still und leise 5 Milliarden Euro angesammelt“

Im Juli konnten Gold-ETCs am europäischen Markt knapp 1 Milliarde Euro hinzugewinnen, wie das ETF-Analyse- und Handelshaus Crossflow berichtet. „Still und leise“ hätten sich hier seit Jahresanfang über 5 Milliarden Euro angesammelt. Auf Dreijahressicht ergeben sich aber immer noch Abflüsse von netto 12,7 Milliarden Euro.

Auch Silber-ETCs verzeichnen dieses Jahr hohe Zuflüsse von 1 Milliarde Euro. Aus Industriemetall-ETCs flossen hingegen unter dem Strich 580 Millionen Euro ab. Bei Energie-ETCs halten sich Zu- und Abflüsse die Waage.

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