Vietnam: Starkes Wirtschaftswachstum erwartet – jetzt investieren?


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Vietnams Wirtschaft dürfte auf dem Wachstumspfad bleiben und sich internationalen Handelspartnern öffnen. Allerdings treten verstärkt Probleme und Risiken zutage. Die Hoffnungen ruhen nun auf dem großen Parteitag der Kommunistischen Partei Vietnams im Januar 2016.

Die wirtschaftliche Entwicklung Vietnams geht voran. Im Jahr 2014 verzeichnete das südostasiatische Land ein Wirtschaftswachstum von sechs Prozent, für 2015 sind die Erwartungen auf 6,5 Prozent angehoben worden. Im längerfristigen Ausblick erwartet Germany Trade & Invest, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland, für die Jahre 2016 bis 2018 Wachstumsraten von rund sechs Prozent. Damit wäre die vietnamesische Regierung auf einem guten Weg zu ihrem erklärten Ziel, bis zum Jahr 2020 zu einer Industrienation aufzusteigen.

Begonnen hat Vietnams „Wirtschaftswunder“ mit der im Jahr 1986 eingeleiteten Doi-Moi-Wirtschaftspolitik, die das von den Folgen des Vietnamkriegs gezeichnete Land in relativ kurzer Zeit zu einem „Middle Income Country“ geführt hat. Für diese Einstufung ist ein durchschnittliches Jahreseinkommen pro Kopf der Bevölkerung von mehr als 1000-US-Dollar nötig, diese Marke wurde bereits 2009 überstiegen. Für 2014 wurde ein Pro-Kopf-Einkommen von 2072 Dollar ermittelt. (

Anmerkung: Zum

EURO-USDollar Wechselkurs


)


Wirtschaftliche Öffnung schreitet voran


Auch in diesem Jahr konnten weitere Fortschritte Vietnams bezüglich der wirtschaftlichen Öffnung und des Ausbaus der internationalen Beziehungen verzeichnet werden. So wurde Anfang August die Einigung über ein Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU bekanntgegeben. Über diese Grundsatzvereinbarung, die einen Abbau der meisten Handelszölle vorsieht, war zweieinhalb Jahre lang verhandelt worden. Nun müssen noch die technischen Details ausgehandelt und in einen rechtlich bindenden Text gebracht werden, sodass das Abkommen Ende 2017 in Kraft treten kann.

Auch innerhalb Asiens spielt Vietnam eine zunehmend wichtigere Rolle. So soll bis Ende 2015 die „ASEAN Economic Community“ entstehen, die für die zehn ASEAN-Mitglieder Laos, Kambodscha, Thailand, Indonesien, Malaysia, Singapur, Philippinen, Brunei, Myanmar und Vietnam einen gemeinsamen Wirtschaftsraum vorsieht, der 560 Millionen Einwohner und ein kumulierte Bruttoinlandsprodukt von 800 Milliarden Dollar umfassen würde. Überdies verhandelt Vietnam zurzeit auch über eine Transpazifische Freihandelszone („Trans-Pacific-Partnership“). Bemerkenswert ist, dass bei diesen Verhandlungen China nicht involviert ist. Daher rechnen Beobachter damit, dass sich durch die genannten Abkommen die Wettbewerbssituation Vietnams gegenüber China verbessern könnte.


Herausforderungen bei Eindämmung von Korruption und Bürokratie


Die rasante wirtschaftliche Entwicklung Vietnams sei auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und führt dabei in erster Linie die günstige geographische Lage und die Bevölkerungsstruktur an. Tatsächlich verfügt Vietnam über eine recht junge Bevölkerung, die überdies als fleißig und gut ausgebildet gilt. Mehr als 40 Prozent der Einwohner sind jünger als 25 Jahre und nur knapp sechs Prozent älter als 65 Jahre. Überdies ist das Lohnniveau in Vietnam zurzeit noch deutlich niedriger als beispielsweise in China. Während der Mindestlohn in China bei 264 Dollar im Monat liege, betrage er in Vietnam nur 112 Dollar.

Jedoch sieht sich Vietnam auch einigen Herausforderungen gegenüber. Die GIZ nennt in diesem Zusammenhang „die mangelnde Konkurrenzfähigkeit vieler staatlicher Unternehmen, die Korruption, die mangelhafte Infrastruktur und bürokratische Hemmnisse“. Die GIZ-Beobachter haben auch einen wachsenden Druck auf die Regierung ausgemacht, ihre Privatisierungsbemühungen bei Staatsbetrieben zu verstärken. Zugleich rege sich in der Bevölkerung zunehmend Unmut über die Umweltbelastungen, die mit der rasanten Wirtschaftsentwicklung einhergehen, sowie die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Landes.

Nicht zuletzt wird die mangelnde politische Öffnung des Landes beklagt. Die Hoffnungen ruhen nun auf dem großen Parteitag der Kommunistischen Partei Vietnams, der im Januar 2016 stattfindet und nach Einschätzung der Wirtschaftsbeobachter die Möglichkeit bietet, entscheidende Neuerungen zu beschließen.


Investments in Vietnam



ETFs ermo?glichen eine transparente und flexible Partizipation

an der Wertentwicklung von Marktindizes bei vergleichsweise geringen Gebu?hren. So strebt der FTSE Vietnam UCITS ETF 1C an, die Wertentwicklung eines repräsentativen Marktindex möglichst genau abzubilden. Grundsätzlich sollten Anleger aber beachten, dass Investitionen in Schwellenländer mit besonderen Risiken verbunden sind. Dies können neben wirtschaftlichen Risiken auch politische und gesellschaftliche Unsicherheiten sein. So könnte im Falle Vietnams die jüngste politische und wirtschaftliche Öffnung des Landes durch entsprechende veränderte Beschlüsse der Regierung wieder gebremst werden. Generell unterliegt eine Anlage in Vermögenswerte von Schwellenländern in der Regel höheren rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Risiken als eine Anlage in Vermögenswerte der Industrieländermärkte.

 

 

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