Wall Street haussiert – Frankfurt zaudert

Bernstein Bank: Nicht schon wieder: Die Broker in den USA greifen angesichts der neuen Hoffnung im Zollstreit munter zu. Doch die deutschen Anleger warten ab. Echte News sind Mangelware.

Der DAX zögert
Die Börse in Frankfurt hat ein Problem mit ihrer Handbremse – sie ist ständig angezogen. Einmal mehr ignorierten die Broker in Deutschland die positiven Vorgaben aus den USA.

Der DAX bewegte sich im frühen Dienstagshandel 0,3 Prozent im Minus bei 13.209 Zählern. Und das, obwohl die GfK einen Anstieg ihres Konsumklima-Barometers um 0,1 auf 9,7 Punkte meldete – was aber unter einigen Prognosen lag.

Der Rückenwind flaut ab
Tags zuvor waren noch positive News in Sachen Zollstreit China-USA kursiert, unter anderem die Spekulation darüber, dass Peking die Verletzung geistigen Eigentums schärfer bestrafen will, wie Bloomberg schrieb. Wir hatten gestern an dieser Stelle ausführlich über die sonstigen News berichtet. Doch am Dienstag fehlte dieser Rückenwind.

 

 

Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete ein Telefonat zwischen beiden Seiten. Peking und Washington hätten über ihre Kerninteressen diskutiert und sich darauf verständigt, betreffende Fragen „angemessen“ zu lösen.

CNBC wurde ein wenig konkreter und übersetzte eine Meldung des chinesischen Handelsministeriums. Demnach telefonierte heute Chinas Chef-Unterhändler Liu He mit dem amerikanischen Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin. Beide Seiten hätten einen Konsens darüber erzielt, wie Probleme gelöst werden sollen; ferner hätten sie vereinbart, in Kontakt zu bleiben für ein Agreement zu Phase 1.

Do or Die im Zollstreit
Reuters merkte derweil unter Berufung auf Experten in China und den USA an, ein Abschluss der weit schwierigeren Phase 2 sehe immer unwahrscheinlicher aus. In diesem Schritt sollen unter anderem Industriespionage und Copyrights verhandelt werden.

Im Weg stehe zum einen der Verzicht der USA, andere Länder einzuspannen, um Druck auf Peking auszuüben. Zum anderen werde wohl China wegen der US-Präsidentschaftswahl 2020 erst einmal abwarten, ob US-Präsident Donald Trump die Wahl gewinnt.

Was für die Bullen auf dem Spiel steht, verdeutlichte gerade Jeremy Siegel, Professor an der prestigeträchtigen US-Uni Wharton, im Gespräch mit Bloomberg TV. Seinen Worten zufolge erwartet der Markt irgendein Abkommen in den nächsten drei Monaten.

Falls dies erreicht werde, dürfte der S&P500 um 10 Prozent anziehen. Falls die Sache aber scheitere, oder wenn gar bis zur Deadline 15. Dezember zur nächsten Zollrunde, überhaupt nichts erreicht werde, drohe ein Selloff von 15 bis 20 Prozent.

Gemischte Tendenz in Asien
Die Anleger in Asien zeigten sich noch verhalten optimistisch. Der chinesische CSI-300 zog um 0,4 Prozent an auf 3.892 Zähler. Der Nikkei in Tokio gewann ebenfalls 0,4 Prozent auf 23.383 Punkte. Der Hang Seng in Hongkong verlor zuletzt 0,1 Prozent auf 26.952 Zähler.

 

 

Rekordjagd in New York
Am Abend zuvor hatten die US-Broker beherzt zugegriffen. Der Dow Jones Industrial ging mit plus 0,7 Prozent bei 28.066 Punkte knapp unter seinem Tageshoch aus dem Handel. Damit näherte sich der Leitindex seinem jüngsten Höchststand wieder an, den er am vorigen Dienstag bei rund 28.090 Punkten erzielt hatte.

Die anderen wichtigen US-Indizes erklommen derweil neue Rekordhochs. Der S&P 500 gewann 0,8 Prozent auf 3.133 Zähler. Der Nasdaq 100 legte um 1,2 Prozent zu auf 8.371 Stellen. Und auch der marktbreite Nasdaq Composite schaffte mit plus 1,3 Prozent auf 8.632 Zähler einen neuen Schlussrekord.

Das bringt der Tag
Am Dienstag wird es um 14.30 Uhr zunächst spannend, wenn die US-Einzelhandelsdaten einlaufen.

Um 16.00 Uhr wird dann das US-Verbrauchervertrauen November veröffentlicht.

Zeitgleich laufen die US-Neubauverkäufe Oktober über die Ticker.

Und um 22:30 meldet das private American Petroleum Institute (API) die wöchentlichen Rohöllagerbestandsdaten.

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