Weltweites Vermögen steigt bis 2022 auf 341 Billionen Dollar

Das Credit Suisse Research Institute rechnet für die nächsten fünf Jahre mit einer weltweiten Vermögensgenerierung von 60 Billionen Dollar. Das durchschnittliche Tempo der Vermögensbildung wird dabei relativ moderat ausfallen.

Es kommt wenig überraschend, dass die Schwellenländer hierbei raschere Fortschritte als die Industrieländer erzielen werden. Hinsichtlich der Vermögenssegmente wird bis zum Jahr 2022 fast ein Viertel der Weltbevölkerung der Mittelschicht angehören.

Seit dem Jahr 2000 hat sich das weltweite Vermögen mehr als verdoppelt. Die globale Finanzkrise hat die Geschwindigkeit und das Muster der bis 2007 beobachteten Vermögensbildung jedoch stark verändert.

Aufgrund deutlicher Unterschiede lassen sich die ersten Jahrzehnte des neuen Jahrhunderts in zwei Phasen aufteilen: die Zeit vor und die Zeit nach der Finanzkrise.

Vor Ausbruch der Krise verzeichnete das weltweite Vermögen eine jährliche Wachstumsrate von 9,5 %. Nach einem starken Rückgang von 12,6 % im Jahr 2008 nahm das weltweite Vermögen ein wesentlich moderateres Wachstum von 3,8 % jährlich auf. Eine Beschleunigung ist derzeit nicht in Sicht.

Im neuesten Global Wealth Report sagt das Credit Suisse Research Institute für die kommenden Jahre eine ähnliche Vermögenswachstumsrate voraus. Die Welt dürfte demzufolge bis zum Jahr 2022 um 60 Billionen Dollar reicher sein.

Dynamische Schwellenländer
Der Vermögensaufbau dürfte je nach Region unterschiedlich ausfallen. Während die jährliche Wachstumsrate für die Industrieländer auf 3,3 % prognostiziert wird (etwas unterhalb des globalen Durchschnitts), ist der Schätzwert für die Emerging Markets doppelt so hoch, nämlich 6,5 %.

Zwischen 2000 und 2017 haben Schwellenländer ihren Anteil am weltweiten Vermögen von 11 % auf 19 % gesteigert. Und die Weichen für weiteres Wachstum sind bereits gestellt: Im Vergleich zu den Industrieländern werden die Schwellenländer in den nächsten 5 Jahren doppelt so schnell Vermögen aufbauen und ihren Anteil am weltweiten Vermögen auf 22 %  steigern.

Sonderfall China
Die Entwicklung Chinas zwischen 2000 und 2017 ist besonders auffällig: In weniger als 2 Jahrzehnten verzeichnete das Land einen Vermögensanstieg, welcher der Entwicklung des US-Vermögens von 70 Jahre ab 1916 entspricht.

Obwohl sich ein derartiges Wachstumstempo wahrscheinlich nicht aufrechterhalten lässt, wird damit gerechnet, dass die Volksrepublik das weltweite Vermögen um insgesamt 10 Billionen Dollar steigern wird. Infolgedessen wird Chinas Anteil am weltweiten Vermögen auf 11 % wachsen, d. h. auf die Hälfte des Vermögens aller Schwellenländer im Jahr 2022.
Im Hinblick auf die Vermögensverteilung wird China in den mittleren und oberen Segmenten wohl ebenfalls gut abschneiden. Die Zahl der Millionäre dürfte um 41 % zunehmen, womit China in der Länderrangliste mit der höchsten Anzahl von Millionären – nach den USA und Japan – den dritten Platz einnehmen würde. 

Die globale Mittelschicht wird dank Chinas schnellerer Vermögensbildung ebenfalls expandieren. Fast die Hälfte der neuen Bürger der Mittelschicht wird aus China stammen.

Wachsende Mittelschicht
Abgesehen von der am wenigsten wohlhabenden Gruppe dürften alle Vermögenssegmente in den kommenden Jahren Wachstum verzeichnen.

Gemäss den Research-Spezialisten wird ein Viertel der Weltbevölkerung bis 2022 der Mittelschicht angehören. Diese Gruppe mit einem Nettovermögen zwischen 10.000 und 100.000 Dollar wird voraussichtlich um fast 230 Millionen Erwachsene anwachsen und damit 1,2 Milliarden Erwachsenen in den nächsten fünf Jahren überschreiten. Wie oben erwähnt wird China die führende Rolle in diesem Wachstum spielen.

Laut Prognose wird das Millionärssegment ebenfalls expandieren, aber eine Beeinträchtigung durch das geringere Wachstum des Weltvermögens erfahren. Die bedeutendste Zunahme wird auch hier in den Schwellenländern zu beobachten sein.

Die am wenigsten wohlhabende Gruppe mit einem Vermögen von weniger als 10.000 Dollar wird gemessen an der erwachsenen Bevölkerung auch weiterhin das grösste Vermögenssegment ausmachen. 

Research-Spezialisten rechnen allerdings mit einer Schrumpfung des Segments von heute 70 % der erwachsenen Weltbevölkerung auf 66 % im Jahr 2022.

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