Alpari: Zypernkrise vorbei; Euro hat Chance auf Erleichterungsrally

AlpariAktien: Zypernkrise vorbei

  • Die Zypernkrise ist Krise. Die EU-Finanzminister haben sich auf einen Rettungsplan geeinigt, der ein Hilfspaket von 10 Mrd. ? umfasst. 5,8 Mrd. ? muss Zypern selbst bereitstellen. Diese Summe wird wahrscheinlich durch eine Zwangsabgabe für einlagen über 100.00?, Privatisierungen sowie Steuererhöhungen erreicht werden. Darüber hinaus wird eine der beiden größten Banken geschlossen. Die Märkte dürften heute höher in den Tag starten und auch der Euro hat gute Chancen eine Erleichterungsrally zu sehen. Damit rückt Italien wieder in den medialen Fokus. Hier ist die Regierungsbildung noch nicht abgeschlossen.
  • Der DAX dürfte versuchen aus seiner Wimpel/-Keilformation nach oben auszubrechen (siehe Chart des Tages), nachdem am Freitag nur noch leichte Abgaben von -0,27% auf 7.911,35 Punkte auf wachsende Zuversicht in der Zypernkrise hindeutete. Sollte der Ausbruch erfolgreich verlaufen, wäre der Rückgang in der letzen Handelswoche lediglich ein Rücktest des Ausbruchslevels gewesen und daraus könnte eine neue Rally in Richtung Allzeithoch bei 8.151 aufbauen. Scheitert der Aufwärtsimpuls, dürfte eine weitergehende Konsolidierung erfolgen. Die technischen Indikatoren wie beispielsweise der Aaron, Stochastik und RSI haben sich deutlich eingetrübt und der MACD steht kurz vor einem Verkaufssignal. Das grundsätzlich bullishe Set-up wäre aber erst gefährdet, wenn 7.869 Punkte nach unten durchbrochen werden würde.
  • Die Börsen in den USA gingen überwiegend mit Gewinnen ins Wochenende. Der Dow Jones legte um +0,63% auf 14.512,03 Punkte zu. Der breit gefasste S&P 500 kletterte um +0,72% auf 1.556,89 Zähler. Beide große Indizes befinden sich in engen Konsoldierungsspannen, die heute nach oben aufgelöst werden könnten. Die relative Stärke gegenüber den meisten Weltindizes hält an, da auch während der Zypernkrise kaum Verluste angefallen sind. Das ?Buy-the Dip? Verhalten hält unvermindert an. Dies ist positiv zu werten. Ein neues Kaufsignal wird im Dow Jones ausgelöst, wenn die Marke von 14.543 Punkten auf Tageschlusskursbasis überschritten wird. Auf der Unterseite bleibt das Level von 14.379 Zählern entscheidend, da es als unmittelbare Haltezone fungiert.. Sollte es zu einem Bruch dieser Unterstützung kommen, dürften die Anlaufpunkte bei 14.400 und 14.104 in den Fokus rücken. Beim S&P 500 liegen Unterstützungen bei 1.544 und 1.531 Punkten. Negativ zu werten sind die sich eintrübenden technischen Indikatoren, die in beiden Indizes deutliche negative Divergenzen ausgebildet und auch der MACD hat ein neues Verkaufssignal geliefert.
  • Die Aktienmärkte in Asien haben als erste Börsen auf das Ende der Zypernkrise reagiert, und das wie erwartet positiv. Der Nikkei war der stärkste Index in der Region und konnte +1,69% auf 12.546,46 Punkte zulegen. In China zog der Hang Seng Index um  +0,53% an und verteidigt bisher das wichtige 22.000 Punkte Level. In Festlandchina musste der Shanghai Composite leichte Abgaben von -0,2% hinnehmen. Dort dominieren die Inflationsrisiken und es wird mittlerweile mit weiteren geldpolitischen Straffungen gerechnet. Aktuell preist der SWAP-Markt eine Leitzinserhöhung für dieses Jahr ein. In Australien konnte der ASX die 5.000 Punkte zurückerobern und ist von seiner 50 Tage Linie nach oben gesprungen.

Marktüberblick
Anlageklassen Schlusskurs Veränderung Veränderung in %
Aktienindizes
DAX 7.911,35 -21,16 -0,27%
EURO STOXX 50 2.681,67 -2,25 -0,08%
Dow Jones Industrials 14.512,03 +90,54 +0,63%
S&P 500 1.556,89 +11,09 +0,72%
Nasdaq 100 2.800,81 +25,96 +0,93%
Nikkei 225 12.546,46 +207,93 +1,69%
Rohstoffe
WTI (05/13) 93,78 +1,35 +1,46%
Brent (05/13) 107,66 +0,19 +0,18%
Gold (Spot) 1.608,80 -5,20 -0,32%
Silber (Spot) 28,73 -0,41 -1,42%
Kupfer (05/13) 3,466 +0,022 +0,64%
Währungen
EUR/USD 1,2989 +0,0091 +0,71%
EUR/JPY 122,73 +0,09 +0,08%
EUR/GBP 0,8532 +0,0031 +0,37%
USD/JPY 94,50 -0,57 -0,61%
AUD/USD 1,0446 +0,0008 +0,08%

Rohstoffe: WTI-Brent Spread niedrigster Stand seit Sommer 2012

  • Die Rohstoffe konnten sich nach vorübergehenden Abgaben stabilisieren und der CRB Index stieg +0,22% auf 294,70 Punkte. Noch ist keine Bodenbildung abgeschlossen und das Chartbild benötigt weiterhin ein klares zweites Standbein.
  • Bei den Edelmetallen gab es wieder kaum gravierende Veränderungen. Gold verlor leicht -0,32% auf $1.608,80 und Silber gab die Vortagesgewinne mit einem Verlust von -1,42% wieder ab. Beide Edelmetalle befinden sich immer noch in ihrer Handelsspanne. Platin konnte die 200 Tage Linie verteidigen und auch die technischen Indikatoren verweisen auf eine verbesserte Ausgangslage hin. So haben die Oszillatoren eine positive Divergenz ausgebildet und bestätigen das letzte Tief nicht mehr.
  • Der WTI-Brent Spread ist mit $13,88 auf den niedrigsten Stand seit Sommer 2012 gesunken. WTI mit Lieferung Mai setzt seine relative Stärke fort und konnte um 1+,42% auf $93,78 zulegen, während Brent zwar die 200 Tage Linie  verteidigt, aber nur um +0,18% leicht mit zog. WTI hat damit die Chance eine bullishe Konsolidierung zu etablieren. Saisonal erhält Öl bis Pfingsten Rückenwind für Preissteigerungen. Natura Gas hat zum zweiten Mal die $4 Hürde getestet und ein ?Tweezer Top? ausgebildet, was auf eine Verschnaufpause im Aufwärtstrend hindeutet. Eine direkte Überwindung erscheint etwas verfrüht.

Devisen: Euro hat Chance auf Erleichterungsrally

  • EUR/USD: Bereits am Freitag konnte der Euro gegenüber dem USD Boden gut machen und +0,71% auf 1,2989 ansteigen. Mit dem Ende der Zypernkrise hat die Gemeinschaftswährung jetzt die Chance ein Erholungsrally einzuläuten und ein nachhaltiges Tief auszubilden. Dazu muss aber das wichtige Level von 1,31 überwunden werden. Aktuell testet das währungspaar die 1,30 Marke, die als erste wichtige psychologische Chartmarke gilt. Der schleichende Abwärtstrend setzt sich fort. Technisch verweisen die Indikatoren auf ein verbessertes Umfeld hin, da die Oszillatoren CCI und Stochastik positive Divergenzen ausgebildet haben. Dennoch muss die Bestätigung über das Chartbild erfolgen. Auf der Unterseite liegen die nächsten Unterstützungen bei 1,2875 / 1,2854 und 1,28.  Auf der Oberseite sind die nächsten Widerstände bei 1,30/ 1,31 und 1,3135. Bei einer Rückeroberung der 1,31 Marke erfolgt eine Umstellung auf neutral. Bearish.
  • USD/JPY: Die Konsolidierung im Währungspaar hält an und konnte kaum von der Einigung in Europa profitieren. Ein Schlusskurs über dem letzten Pivot-Hochpunkt bei 96,69 würde wieder den Blick in Richtung 100 USD/JPY richten. Das bullishe Gesamtbild bleibt solange intakt wie das Ausbruchslevel bei 94,50 nicht unterschritten wird. Sollte dies der Fall sein, würde sich wahrscheinlich eine längere  Konsolidierungsphase anschließen. Perspektivisch erscheint ein Test der 100 USD/JPY Marke noch im März oder April wahrscheinlich. Als unmittelbare Widerstände fungieren 95,00 und 96,69. Auf der Unterseite liegen direkte Unterstützungen bei 94,50 und 93,00 vor. Bullish.
  • EUR/GBP: Der Euro kann sich nach Ende der Zypernkrise auch gegenüber dem Pfund über der 0,85 Marke stabilisieren, aber der kurzfristige Abwärtsimpuls ist immer noch intakt. Das perspektivische ?Kursziel? aus der nach unten verlassenen Keilstruktur bei 0,8444 bleibt weiterhin bestehen. Erst eine Rückeroberung der 0,86 Marke würde das Chartbild neutralisieren. Die trendfolgenden Indikatoren wie der MACD und auch der Aaron sind weiterhin ?bearish? positioniert. Die unmittelbaren Unterstützungen liegen bei 0,8521 und 0,8500. Als direkter Widerstand hat sich die Marke von 0,8550 herauskristallisiert. Auf der Oberseite ergibt sich neues Trendpotenzial erst über dem letzten Intraday-Pivotpunkt bei 0,88. Bearish.
  • AUD/USD: Das Währungspaar behält seinen Aufwärtstrend bei und handelt aktuell über dem wichtigen 1,0450 Widerstand. Sollte der positive Trend beibehalten werden und auf Tageschlusskursbasis die Hürde herausgenommen werden, dürften die Notierungen in Richtung Jahreshoch bei 1,06 laufen. Die technischen Indikatoren unterstützen das konstruktive Chartbild, wobei die Oszillatoren deutliche Überhitzungserscheinungen aufweisen. Ein Schlusskurs unter 1,03 würde die positive Ausgangslage wieder neutralisieren. Ein Fall unter 1,020 würde den Abwärtstrend wahrscheinlich wieder aufnehmen lassen. In diesem Szenario wären die nächsten Haltezonen bei 1,01/ 1,00 sowie 0,9930 anzutreffen. Bullish.

Wichtige Wirtschaftstermine
Uhrzeit
Land
Indikator
Aktuell Prognose Zuletzt
10:00 Italien Verbrauchervertrauen . 85 86
13:30 USA Chicago FED National Activity Index . . 0,32
15:30 USA Dalls-Fed Manufacturing Activtiy  . 3,7 2,2
18:15 Großbritannien FED-Chef Ben Bernanke hält Rede in London  .  .  .
22:45 Neuseeland Handelsbilanz Feb. in Mio. New Zealand Dollars . -12 -305

Chart des Tages: DAX in Wimpel/Keilformation

 

 

Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com

 

 

 

 

 

 

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