Alpari: Europäische Indizes deutlich angeschlagen; CRB Index durchbricht 200 Tage Linie

Alpari: Aktien: Europäische Indizes deutlich angeschlagen

  • Nachdem sich die Märkte am Dienstag ein wenig beruhigen konnten, setzte für die europäischen Indizes ein weiterer Rutsch gestern ein. Insbesondere die griechischen, französischen, spanischen und italienischen Börsen verzeichneten starke Verluste. Der FTSE MIB hat seine Rechtecksformation nach unten verlassen und ein neues Verkaufssignal ausgelöst (siehe Chart des Tages). Die Bullen müssen jetzt direkt kontern, um ein weiteres Absacken zu verhindern. Auch der DAX gab um -1,15% nach und schloss bei 7.750,09 Punkten. Damit wurde die wichtige Marke von 7.870,90 Zählern verletzt und eine anhaltende Konsolidierung ist das wahrscheinlichste Szenario. Die nächsten Unterstützungen liegen bei 7.782 und 7.684. Erst mit Überwinden des letzten Pivot-Hochpunkts bei 8.076 würde der Weg frei zum Allzeithoch bei 8.176 Punkten. Die technischen Indiakatoren unterstreichen weiterhin die Abwärtsrisiken.  MACD und Aaron sind bei de ?bearish? positioniert.Der TECDAX konnte sich der negativen Entwicklung nicht entziehen und negierte den Ausbruch aus der Flaggenformation durch ein ?Bearish Engulfing? Candlestick, der weiteres Aufwärtspotenzial zunächst eher unrealistisch erscheinen lässt.
  • Heute werden nach zwei Wochen das erste Mal wieder die Banken in Zypern aufmachen. Es wird mit einem massiven Ansturm von Kunden gerechnet. Die Befürchtung eines ?Bank Runs? mit Auswirkungen auf andere Länder kann nicht ausgeschlossen werden und ist ein Risiko. Insbesondere Griechenland wäre dafür der prädestinierte Kandidat. Der griechische Leitindex ist seit Februar um rund 20% gefallen.
  • Im Gegensatz dazu konnten die amerikanischen Börsen wieder relative Stärke zeigen und verloren nach etwas stärkeren Abgaben im Tagesverlauf nur geringfügig. Die ?Buy the Dip? Mentalität wird beibehalten und das ist positiv zu werten. Der Dow Jones schließt -0,23% niedriger auf 14.526,16 Punkten und auch der S&P 500 gibt lediglich um -0,059% auf 1.562,85 Punkte nach. Noch sind die Formationen enge Konsolidierungen und auch die meisten Sektoren-ETFs weisen konstruktive Chartbilder auf, die eher für eine Fortsetzung des Trends sprechen. Die technischen Indikatoren für die großen Indizes sind im neutralen Bereich anzusiedeln. Sollte es dennoch zu einem Rücksetzer kommen, ist im Dow Jones als unmittelbare Unterstützung das 14.379 Level vorhanden. Zentraler Anlaufpunkt ist die Marke von 14.104 Punkten. Beim S&P 500 liegen Unterstützungen bei 1.544 und 1.531 Zählern vor.
  • Die asiatischen Märkte sind heute Morgen überwiegend im roten Bereich. Neben den negativen europäischen Einflüssen trugen insbesondere neue Regulierungsmaßnahmen für Chinas Banken zu den Abgaben bei. Dabei soll die bisher intrasparente Handhabung von sogennanten ?Wealth Management? Produkten verbessert werden. Man nimmt an, dass diese Investments mit hohehn Rsiken verbunden sind. Nach offiziellen Angaben beläuft sich das Volumen auf etwa $467 Mrd. Der Shanghai Composite gibt -2,5% ab und ist dabei seinen Abwärtstrend fortzusetzen. Der Hang Seng verbilligt sich um -1,1%. In Japan gibt der Nikkei bis Handelsende -1,16% auf 12.348,54 Punkte nach. Der australische und der neuseeländische Aktienindex zeigen weiterhin realtive Stärke in der Region.
Marktüberblick
Anlageklassen Schlusskurs Veränderung Veränderung in %
Aktienindizes
DAX 7.789,09 -90,58 -1,15%
EURO STOXX 50 2.612,46 -28,66 -1,09%
Dow Jones Industrials 14.526,16 -33,49 -0,23%
S&P 500 1.562,85 -0,92 -0,05%
Nasdaq 100 2.809,98 +3,48 +0,12%
Nikkei 225 12.348,54 -145,25 -1,16%
Rohstoffe
WTI (05/13) 96,68 +0,50 +0,52%
Brent (05/13) 109,69 +0,33 +0,30%
Gold (Spot) 1.605,70 +7,60 +0,48%
Silber (Spot) 28,66 -0,08 -0,28%
Kupfer (05/13) 3,451 -0,003 -0,07%
Währungen
EUR/USD 1,2780 -0,0083 -0,65%
EUR/JPY 120,73 -0,99 -0,82%
EUR/GBP 0,8447 -0,0035 -0,42%
USD/JPY 94,47 -0,16 -0,17%
AUD/USD 1,0449 -0,0025 -0,24%


Rohstoffe: CRB Index durchbricht 200 Tage Linie

  • Der CRB Index konnte entgegen des anspruchsvollen Marktumfelds und des stärkeren US Dollars um +0,49% zulegen und die 50 sowie 200 Tage Linie durchbrechen. Aktuell handelt das Rohstoffbarometer am 298 Horizontalwiderstand. Sollte die Hürde herausgenommen werden, dürfte der Blick wieder Richtung Jahreshoch tendieren. Insbesondere der Energie- und Agrarbereich konnte zulegen.
  • Der Edelmetallsektor konnte aufgrund der Unsicherheiten leicht zulegen. Gold kletterte um +0,48% auf $1.605,70. Silber schloss nach volatilem Handel fast unverändert. Beide Edelmetalle befinden sich weiterhin in ihren Handelsspannen. Palladium und Platin konnten ebenfalls leicht zulegen.
  • Der breite Aufschwung im Energiesektor setzt sich trotz erheblich gestiegener Rohöllagerbestände in den USA fort (3.256 Mio. Barrel vs. 1.500 Mio. Barrel erwartet).  WTI mit Lieferung Mai konnte das ?Re-Break? der Nackenlinie weiter nutzen und kletterte um +0,52% auf $96,68. Damit rückt das Jahreshoch bei $99 in greifbare Nähe. Brent konnte um +0,30% zulegen und handelt am $110 Widerstand. Um eine Bodenbildung zu signalisieren, muss diese Hürde zwingend herausgenommen werden. Der größte Sprung war bei Natural Gas zu verzeichnen. Die Notierungen zogen um +2,08% auf $4,08 an. Damit wurde die Konsolidierungsformation nach oben aufgelöst. Nächster Widerstand liegt bei $4,25.

Devisen: ?Risk Off? Eurozone dominiert weiterhin

  • EUR/USD: Heute werden in Zypern die Banken wieder eröffnen, und es wird mit Spannung erwartet, ob es zu einem Bank Run? kommen wird oder nicht. Insbesondere die Reaktion in anderen Ländern der Eurozone wird von Bedeutung sein. In Italien droht ein Stillstand bei der Regierungsbildung. Neuwahlen sind nicht auszuschließen. Darüber hinaus glänzen die USA mit überwiegend positiven Wirtschaftsdaten, so dass das Pendel weiterhin in Richtung US Dollar schlägt. Der Abwärtstrend seit Anfang Februar setzt sich damit fort. Gestern konnte EUR/USD die untere Begrenzung des abfallenden Abwärtstrends verteidigen, aber die Risiken auf der Unterseite überwiegen nach wie vor. Technisch verweisen die Indikatoren auf ein verbessertes Umfeld hin, da die Oszillatoren CCI und Stochastik positive Divergenzen ausgebildet haben. Dennoch muss die Bestätigung über das Chartbild erfolgen und dies ist nicht als stabil zu bewerten. Auf der Unterseite liegen die nächsten Unterstützungen bei 1,2752/ 1,2740 und 1,2688.  Auf der Oberseite sind die nächsten Widerstände bei 1,30/ 1,31 und 1,3135. Bei einer Rückeroberung der 1,31 Marke erfolgt eine Umstellung auf neutral. Bearish.
  • USD/JPY: Kaum Bewegung zeichnete sich im Währungspaar ab. Zum wiederholten Mal wurde das 94er Level von oben getestet und verteidigt. Im unsicheren Marktumfeld gilt der Yen immer noch als ?Safe Haven? und wird nachgefragt. Bis Ende des Monats halten aufgrund des japanischen Fiskaljahrendes die Yen-Repatriierungen der japanischen Exporteure wohl noch an, die weiteres Aufwärtspotenzial kurzfristig erschweren. Im Fokus wird die nächste Notenbanksitzung am 03. und 04.04 unter dem neuen Präsidenten Kuroda sein. Es werden erste konkrete Stimulierungsmaßnahmen erwartet. Alles andere wäre eine herbe Enttäuschung, die zu Yen-Käufen führen würden und den Reflationierungskurs in Frage stellen könnte. Technisch signalisieren die Indikatoren weiterhin ein eingetrübtes Bild, da Aaron als auch MACD ?bearish? positioniert. In Kombination mit den oben genannten Punkten kann von einer weiteren Konsolidierung ausgegangen werden. Ein Schlusskurs über dem letzten Pivot-Hochpunkt bei 96,69 würde wieder den Blick in Richtung 100 USD/JPY richten. Perspektivisch erscheint ? sofern die BoJ signifikante Stimulierungsmaßnahmen beschließt ? ein Test der 100 USD/JPY Marke noch im April wahrscheinlich. Als unmittelbare Widerstände fungieren 95,00 und 96,69. Auf der Unterseite liegen direkte Unterstützungen bei 94,00 und 93,00 vor. Neutral.
  • EUR/GBP: Die Unsicherheit in der Eurozone belastet weiterhin das Währungspaar und der Abwärtstrend setzt sich unvermindert fort. Darüber hinaus ist der  britische GfK-Konsumklimaindex mit -26 etwas besser ausgefallen als erwartet. Der Nationwide Hauspreisindex lag mit +0,8%leicht unter den Erwartungen von +0,9% im Jahresvergleich. Das ?Mindestkursziel? der Keilstruktur bei 0,8444 wird aktuell erreicht. Die nächste signifikante Unterstützung liegt bei 0,84. Das eingetrübte Gesamtbild wird durch die ?bearish? eingestellten Trendfolger MACD und Aaron unterstrichen. Erst eine Rückeroberung der 0,85 Marke würde das Chartbild neutralisieren. Bei einem nachhaltigen Unterstreichen der 0,8444 Marke steht zu befürchten, dass sich eine größere Top-Bildung vollzieht. Die unmittelbaren Unterstützungen liegen bei 0,8420 und 0,8400. Als direkter Widerstand hat sich die Zone zwischen 0,85 und 0,8555 herauskristallisiert. Auf der Oberseite ergibt sich neues Trendpotenzial erst über dem letzten Intraday-Pivotpunkt bei 0,88. Bearish.
  • AUD/USD: Der Aussie konnte sich dem ?Risk Off? der Märkte nicht ganz entziehen und setzte nach vier Aufwärtstagen etws zurück. Dabei konnte aber  ? genauso wie heute Morgen ? das 1,0416 Level Intraday verteidigt werden. Der Aufwärtstrend in Richtung Jahreshoch bei 1,06 ist weiterhin intakt. Nächster wichtiger Widerstand ist bei 1,05. Sollte ein Schlusskurs unter 1,04 realisiert, dürfte man von einer weitergehenden Konsolidierung ausgehen. Dann würde auch eine Umstellung auf neutral erfolgen. Ein Fall unter 1,03 würde die positive Ausgangslage wieder neutralisieren. Ein Fall unter 1,020 würde den Abwärtstrend wahrscheinlich wieder aufnehmen lassen. In diesem Szenario wären die nächsten Haltezonen bei 1,01/ 1,00 sowie 0,9930 anzutreffen. Bullish.
Wichtige Wirtschaftstermine
Uhrzeit
Land
Indikator
Aktuell Prognose Zuletzt
01:00 Großbritannien GfK Konsumklimaindex -26 -27 -26
08:00 Großbritannien Nationale Immobilienpreise Mrz. y/y  0,8% 0,9% 0,0%
09:55 Deutschland Änderung der Arbeitslosenrate Mrz. in tsd.  . -4 -3
13:30 USA Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in tsd.  . 340 336
15:30 USA Chicago Einkaufsmanagerindex Mrz. . 56,5 56,8


Chart des Tages: FTSE MIB bricht aus Rechteck nach unten aus

 

 

Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com

 

 

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