Feld nicht bekannt
DAX30: Volle Rolle rückwärts!
Es ist einmal wieder an der Zeit unseren allseits geschätzten Leitindex DAX ins Visier zu nehmen, der sich häufig unter dem Kürzel DAX30 auch als CFD großer Beliebtheit im tagtäglichen Handel erfreut. Wir haben gerade ein neues Jahreshoch hinter uns. Während mancherorts wohl schon die Sektkorken knallten und Experten den soliden Aufschwung feierten, bewies der Markt soeben einmal mehr, dass solch freudige Botschaften nicht immer von großer Dauer sein müssen. Oftmals kam der richtige Einbruch erst genau dann, wenn soeben ein neues Hoch gefeiert wurde. Die Marke 8.000 hat hier im DAX auf denkwürdige Art und Weise z.B. mal Geschichte geschrieben.
Abgesehen davon, dass es nun schon das dritte Hoch in dieser Größenordnung gewesen ist, passt nun das Gesamtbild so rein gar nicht zu dieser Situation. Okay, Finanzkrise ist ausgestanden, Schuldenkrise ausgestanden, das Leck im Golf geschlossen, Euro stabil, was will man mehr? Wenn man mal zurückblickt in das Jahr 2006, als sich die Kurse zum letzten Male an ein Hoch im 6.400-Punkte-Bereich tasteten, ist die Welt doch um einiges zufriedener gewesen. Viele ökonomische Stimmungsindikatoren haben sich seither an ihrer neutralen Achse quasi gespiegelt, ihr Bild von Euphorie in Melancholie gedreht. Und, seien wir ehrlich, eine Krise ist nicht vorüber, nur weil gerade niemand darüber redet. Es ist eben Urlaubszeit. In der Urlaubszeit sind die Umsätze am Markt dünn. Da kann es schon einmal zu neuen Hochs kommen, wenn die Trader und Spekulanten alleine gelassen werden.
Der DAX zeigte sich schon seit einer Weile kritisch. Eine hektische Konsolidierung auf hohem Niveau ist ein Zeichen für ausgeprägte Nervosität und damit ein Vorbote des Bärenmarktes. Ein solider Aufschwung verläuft einig und gefasst. Das kann man sich im Langzeitchart des DAX mit der Methode Vor-dem-Crash/Nach-dem-Crash ausgezeichnet zu Gemüte führen. 2007 gab es da ein ähnliches Bild zwischen den drei 8.000er-Spitzen. Es scheint, als müsse nur jemand den ersten Stein umwerfen, und der Domino-Spaß kann beginnen – ein Punkt nach dem anderen würde umfallen. Vielleicht haben wir gerade den ersten gefallenen Stein beobachten können. Mit der Veröffentlichung der Nonfarm Payrolls, der wichtigsten amerikanischen Arbeitsmarktdaten, knickte der Leitindex ein. Fakt ist, dass sich die negativen Stimmen zur Verfassung der amerikanischen Wirtschaft mehren und die Realität dies obendrein bestätigt. Normalerweise läuft es ja meist gegenteilig, dass man viel Optimismus verspürt und die Wahrheit ein wenig anders aussieht. Außerdem konnte die Energieknappheit in Griechenland nur mit militärischer Intervention gestoppt werden. Und in Russland brennt nach wie vor ein nicht unerheblicher Anteil der Welt-Weizen-Ernte. Dazu gibt es genügend Schwelbrände in anderen Winkeln der Welt, beispielsweise bei diversen Staatshaushalten. Vergessen wir mal nicht die Dauerbrenner der Medien, wie Iran, Nordkorea und den gesamten Kaukasus – ach ja – auch Israel ist immer für Überraschungen gut!
Würden Sie jetzt also den DAX kaufen? Kaufen die großen Banken und Fonds jetzt nochmal kräftig ein? Gibt es wieder billige Geldschwemme von Staat und Zentralbank? Oder gar einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung? Wenn man keine Käufer mehr am Horizont finden kann, dann ändern sich die Spielregeln doch schlagartig. Wenn keine höheren Kurse in Aussicht stehen, dann ist die Folge, dass die aktuellen Kurse wohl die höchsten sein werden, zumindest doch für die nächste Zeit. Ergo: Nichts wie raus! Daher kommt auch das geschwungene Wort, dass die Bullen die Treppe raufgehen, die Bären aber aus dem Fenster springen. Seien wir einmal gespannt, wie tief sie fallen werden. Es ist davon auszugehen, dass das aktuelle Jahreshoch auch noch am Silvesterabend seine Gültigkeit bewahrt haben wird.
Wie sieht es charttechnisch betrachtet aus?
Klicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:
DAX30 im Tageschart mit RSI/MACD und Pivot-Punkten
Der DAX30 generiert für den Freitag als Handelstag folgende Unterstützungen und Widerstände auf Basis des Tagescharts:
S1/S2/S3 6.309,12/6.284,66/6.247,94 und R1/R2/R3 6.370,30/6.407,02/6.431,48
Der RSI ist auf Tagesbasis im neutralen Bereich und notiert derzeit um 61,0332.
Disclaimer & Risikohinweis
Feld nicht bekanntThemen im Artikel