Interview mit Marcus Landau von der DZ BANK, Deutschlands größtem Emittenten, über Flow-Produkte und die neuen Faktor-Optionsscheine
Was macht die DZ BANK eigentlich?

Marcus Landau, Senior Manager Public Distribution bei der DZ BANK
Die DZ BANK ist das Zentralinstitut der Volks- und Raiffeisenbanken und damit in erster Linie auf die Zusammenarbeit mit den rund 700 Genossenschaftsbanken in Deutschland ausgerichtet.
Unsere Rolle ist es, zentrale Funktionen zu übernehmen, die auf Ebene der einzelnen Institute nur schwer oder gar nicht umsetzbar wären.
Dazu zählen unter anderem das Emissionsgeschäft und die Entwicklung von Produkten, die die Institute ihren Kunden anbieten können.
Die DZ BANK tritt in dieser Rolle normalerweise nicht als Endverbrauchermarke auf. Eine Ausnahme bildet u. a. der Bereich Flow-Produkte – warum?
Der Flow-Derivate-Bereich ist ein sehr spezielles Marktsegment. Hier ist es wichtig, direkt und sichtbar am Markt präsent zu sein. Anleger und Trader erwarten eine direkte Ansprache und einen erkennbaren Emittenten, der für Liquidität, Transparenz und Qualität steht.
Deshalb hat die DZ BANK in diesem Bereich schon früh entschieden, selbst als Marke in Erscheinung zu treten und sich als größter deutscher Emittent einen festen Platz unter den wichtigsten Anbietern am Markt zu sichern.
Und was genau sind Flow-Produkte?
Im Unterschied zu individuell strukturierten Lösungen für institutionelle oder Beratungskunden sind Flow-Produkte Massenprodukte, die vor allem auf die Handelsideen privater Anleger zugeschnitten sind.
Was sind aus Ihrer Sicht die aktuell wichtigsten Entwicklungen in diesem Bereich? Welche Veränderungen im Nutzerverhalten beobachten Sie derzeit?
Wir erleben derzeit eine transformative Phase. Neue Kundengruppen, insbesondere durch den Aufstieg der Neobroker, sind in den Markt gekommen und bringen eine ganz andere Dynamik mit. Viele jüngere Anlegerinnen und Anleger setzen sich zum ersten Mal intensiv mit Hebelprodukten auseinander.
Gleichzeitig gilt aber auch: Der größte Umsatzanteil kommt nach wie vor von erfahrenen Vieltradern, die die Produkte seit Jahren nutzen. Für uns heißt das, wir müssen beide Gruppen gleichermaßen ansprechen: die jungen, oft technikaffinen Einsteiger ebenso wie die etablierten Profis.
Zudem hat die Produktvielfalt stark zugenommen – gerade Discount-Optionsscheine oder Faktorzertifikate haben in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen.
Wie reagiert die DZ BANK auf diese Entwicklungen, und wohin soll die Reise in den kommenden Jahren gehen? Viele deutsche Häuser haben sich ja insbesondere aus dem Bereich der Hebelprodukte zurückgezogen.
Während andere Emittenten sich zurückgezogen haben, bauen wir unsere Marktposition bewusst aus.
Wir sehen darin nicht nur eine Verantwortung gegenüber den Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken, sondern auch allen Kunden bei anderen Online-Brokern.
Und daher auch eine große Chance, uns als verlässlicher Partner für Anleger und Trader zu etablieren.
Sie haben in diesem Jahr die Produktkategorie Faktor-Optionsscheine in den Markt gebracht. Welche Überlegungen stecken dahinter, und welche Rolle sollen diese Produkte künftig im Portfolio der DZ BANK spielen?
Faktor-Optionsscheine sind noch ein Nischenprodukt, gemessen am Volumen kleiner als klassische Knock-Out Produkte oder Optionsscheine. Aber sie haben klare Stärken – vor allem in Trendmärkten. Ob im Bereich Künstliche Intelligenz oder Rüstung: Wenn ein klarer Auf- oder Abwärtstrend vorliegt, bieten Faktor-Optionsscheine mit ihrem konstanten Hebel entscheidende Vorteile.
Auf der anderen Seite gilt: Diese Produkte sind hochspezialisiert.
In volatilen oder seitwärts tendierenden Märkten kann es schnell zu Verlusten kommen.
Die konstante Hebelwirkung bedeutet höhere Gewinnchancen, aber eben auch höhere Risiken.
Deshalb sehen wir Faktor-Optionsscheine als sinnvolle Ergänzung, aber nicht als Ersatz für die etablierten Produkte.
Welche Anlegertypen setzen Faktor-Optionsscheine ein und was muss bei Investitionen besonders berücksichtigt werden – gerade in volatilen Börsenphasen?
Die Produkte sind vor allem für Anleger gedacht, die kurzfristige bis mittelfristige Trends handeln möchten. Wer einen klaren Trend identifiziert hat, kann diesen mit Faktor-Optionsscheinen effizient umsetzen.
Wichtig ist allerdings ein gutes Risikomanagement: Anleger müssen wissen, dass diese Produkte bei Seitwärtsphasen oder starken Ausschlägen auch erhebliche Verluste bringen können.
Wir raten deshalb, Faktor-Optionsscheine gezielt und dosiert einzusetzen – am besten als taktische Ergänzung im Rahmen einer breiter aufgestellten Trading-Strategie.
Wie ist die DZ BANK insgesamt im Flow-Derivate-Universum positioniert?
Wir gehören seit vielen Jahren zu den führenden Emittenten in Deutschland und sehen uns als Vollsortimenter: Von klassischen Optionsscheinen über Knock-Out Produkte bis hin zu Discount-Zertifikaten und nun auch Faktor-Optionsscheinen decken wir die ganze Breite mit vielen Basiswerten ab.
Unser Anspruch ist, jederzeit liquide, transparente und wettbewerbsfähige Produkte anzubieten – und gleichzeitig die Nähe zu unseren Kunden zu pflegen, sei es über Handelspartner, über die genossenschaftliche FinanzGruppe oder direkt über unsere Plattformen.
Zum Abschluss: Wie schätzen Sie die aktuelle Situation an den Märkten ein?
2025 war bislang ein sehr starkes Börsenjahr, und das trotz zahlreicher Belastungen und politischer Schocks. Die Märkte haben sich bemerkenswert resilient gezeigt – viele Investoren reagieren inzwischen fast gleichgültig auf neue Schlagzeilen, selbst wenn sie aus Washington kommen.
Während erste Zoll-Ankündigungen noch für Panik sorgten, werden aktuelle Aussagen eher als Randnotiz wahrgenommen.
Natürlich muss man aber auch sagen: Einige Sektoren sind extrem stark gelaufen und teilweise „priced to perfection“.
Von einer generellen Blase zu sprechen, wäre übertrieben, doch Korrekturen in einzelnen Bereichen sind wahrscheinlich.
Gleichzeitig könnte der Bullenmarkt – getragen von trendstarken Branchen wie Technologie oder Verteidigung – noch viele Monate anhalten.
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Die DZ Bank setzt im Derivatehandel mit Zertifikaten ihren Schwerpunkt auf Selbstentscheider. Die angebotene Produktpalette ist groß: von Zertifikaten über Hebel- bis hin zu Zinsprodukten bietet die DZ Bank ein vielfältiges Spektrum mit zahlreichen Basiswerten. Dank Realtimeindikationen auf de...