Aktie im Fokus: Apple – ohne eigene KI-Strategie droht der Absturz!

Diese Woche hielt Apple sein traditionelles Herbst-Event ab, bei dem es seine neue iPhone 17-Serie sowie verschiedene andere Produkte und sein Betriebssystem vorstellte. Das Event brachte keine großen Überraschungen mit sich; bereits einige Tage zuvor war mehr oder weniger bekannt, was das Unternehmen präsentieren würde, und es gab keine Produkte oder Dienstleistungen, die die Ausrichtung des Unternehmens grundlegend beeinflussen würden.

Es handelte sich erneut eher um eine Evolution als um eine Revolution, wie wir es seit Jahren von Apple gewohnt sind.

Wie üblich führte die Produkteinführung selbst zu kurzfristigen Schwankungen des Aktienkurses, aber historisch gesehen hat etwas anderes die langfristige Richtung der Aktie bestimmt.

 

Konsumenten zögern bei Apple-Upgrades

Aber wird das, was Apple präsentiert hat, für das Unternehmen ausreichen? In den letzten Jahren hatte Apple mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen, wodurch es von seiner Position als weltweit größtes Unternehmen auf den dritten Platz hinter Nvidia und Microsoft zurückgefallen ist.

Zu den Problemen gehört unter anderem die allgemeine Verlangsamung des Umsatzwachstums.

Aktuelle Elektronikgeräte haben im Allgemeinen einen hohen Standard, neue Produktgenerationen bieten keine wesentlichen Funktionsverbesserungen, und die Menschen wechseln ihre Smartphones seltener, wobei ähnliche Überlegungen beispielsweise auch für Tablets und Computer gelten.

 

Apple investiert kaum in KI und droht abgehängt zu werden

Das zweite Problem ist der oft erwähnte Rückstand im Bereich der KI. Im Gegensatz zu anderen großen Technologieunternehmen hat Apple lange Zeit viel weniger in künstliche Intelligenz investiert. Dies wirft die Frage auf, ob diese Strategie langfristig sinnvoll ist.

Kurzfristig kann man sagen, dass Apple seinen Aktionären jährlich mehrere zehn Milliarden Dollar einspart, da andere Technologieunternehmen buchstäblich jedes Quartal mehrere zehn Milliarden Dollar für IT-Infrastruktur, KI-Chips und andere Ausrüstung ausgeben.

Langfristig könnte dies jedoch ein Problem darstellen, da KI in Zukunft eine wichtige Technologie sein könnte und es problematisch sein könnte, wenn Apple dies unterschätzt hat. Aufgrund der zu geringen Investitionen könnte Apple im Bereich der künstlichen Intelligenz erheblich zurückfallen, was die Position des Unternehmens langfristig verschlechtern könnte. Ein weiteres Problem ist die Region China: Sie ist seit langem die drittwichtigste Einnahmequelle nach den USA und Europa.

 

Apple leidet unter China-Krise und US-Zollpolitik

Allerdings sind die Verkaufszahlen in China in den letzten Jahren zurückgegangen, da Apple keine revolutionären Neuerungen bei seinen iPhones eingeführt hat, die chinesische Verbraucher dazu bewegen würden, häufiger neue Smartphones zu kaufen.

Hinzu kommen Chinas wirtschaftliche Probleme, die Immobilienkrise und ein allmählich wachsender Patriotismus beim Kauf einheimischer Waren und Dienstleistungen.

Die Zollmaßnahmen von Donald Trump haben Apple zusätzlich unter Druck gesetzt.

Aufgrund der oben genannten Probleme ist der Umsatz des Unternehmens seit 2022 nur sehr geringfügig gestiegen oder in einigen Quartalen sogar zurückgegangen (siehe Abbildung unten), daher sind die Aktien von Apple seit Jahresbeginn um etwa 5% gefallen, während die Titel anderer großer Technologieunternehmen in einigen Fällen um mehr als 20% gestiegen sind.

 

Apples Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr

 

Betrachtet man die Zusammensetzung der Einnahmen von Apple, so stellt man fest, dass das wichtigste Produkt nach wie vor das iPhone ist, das etwa 50% der Einnahmen ausmacht.

Insgesamt machen Produkte etwa rund 70% der Einnahmen aus, während Dienstleistungen knapp 30% ausmachen (siehe Abbildung unten).

 

Allerdings erzielen diese etwa doppelt so hohe Margen wie physische Produkte. Physische Produkte erzielen Bruttomargen von etwa 37%, während Dienstleistungen Margen von über 70% erzielen.

Aus diesem Grund machen Dienstleistungen, zu denen Gebühren für Musik- und Videostreaming, Cloud-Dienste und Zahlungen von Google gehören, etwa 40% der Gewinne des Unternehmens aus.

Die beiden wichtigsten Segmente für Apple sind also das iPhone, das sich weiterhin schrittweise weiterentwickelt, und Dienstleistungen, auch wenn auf deren Aussichten für langfristigen Erfolg die gestrige Veranstaltung keinen Hinweis liefern konnte.

Sagen lässt sich aber schon, dass dieses Segment beispielsweise viel stärker von regulatorischen und kartellrechtlichen Entscheidungen der Behörden beeinflusst wird.

 

Apple profitiert von Trump-Nähe und Google-Deal

Trotz der Probleme waren die jüngsten Ergebnisse von Apple paradoxerweise in den vergangenen Jahren sehr gut – gemessen an den Verhältnissen des Unternehmens. Der Umsatz von Apple stieg um 10% und der Gewinn pro Aktie um 12%, was seit mehreren Jahren nicht mehr vorgekommen ist.

Die iPhone-Verkäufe stiegen um 13% und übertrafen damit deutlich die Erwartungen, und auch die Verkäufe von Dienstleistungen stiegen um 13%. Die Region Greater China, zu der neben China selbst auch Hongkong und Taiwan gehören, kehrte ebenfalls zum Wachstum zurück, wobei die Verkäufe dort um 4% stiegen.

Apple profitierte auch von der Nähe von CEO Tim Cook zu Donald Trump, was Hoffnung gibt, dass Apple nicht wesentlich vom Zollkrieg betroffen sein wird.

Interessant waren die Aussagen von Tim Cook, der behauptet, dass das Unternehmen offen für Fusionen und Übernahmen im Bereich der KI sei, und damit zwischen den Zeilen zugibt, dass das Unternehmen in Sachen KI hinterherhinkt und bereit ist, etwas dagegen zu unternehmen.

Vor einigen Tagen erhielt Apple außerdem einen deutlichen Schub durch ein Urteil eines US-Gerichts in einem Kartellverfahren gegen Google, in dem der Richter entschied, dass Google weiterhin etwa 25 Milliarden Dollar pro Jahr an Apple zahlen muss, um die Standardsuchmaschine auf Macs und iPhones zu bleiben.

 

Apple Aktie Chart

 

Fazit zur Apple Aktie

Insgesamt hat die neue iPhone-Modellreihe nichts Neues oder Unerwartetes gebracht, sodass der langfristige Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens nicht von diesem speziellen Modell abhängen wird, sondern davon, wie es Apple gelingt, die Menschen an sein Ökosystem zu binden, wie es im Bereich der KI vorankommt oder wie die Regulierungsbehörden auf die wachsende Macht der großen Technologieunternehmen reagieren.

Disclaimer & Risikohinweis

71% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.

CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen stellen keine Handlungsansätze von XTB dar. Telefonate können aufgezeichnet werden.

XTB S.A. German Branch ist Finanzdienstleister mit registriertem Sitz in der Joachimsthaler Straße 10 in 10719 Berlin, Deutschland, eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt am Main, Deutschland; Handelsregisternummer: HRB 84148. XTB S.A. German Branch ist registriert bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und unterliegt grundsätzlich der Aufsicht und Kontrolle der polnischen Finanzaufsichtsbehörde KNF.

Themen im Artikel

Infos über XTB

  • Online Broker
  • Daytrade Broker
  • Forex Broker
  • CFD Broker
  • Krypto Broker
XTB:

Das Handelsangebot von XTB umfasst eine Produktpalette von über 2.400 CFDs auf Aktien, ETFs, Aktienindizes, Rohstoffe, Devisen und Kryptowährungen. Zudem können bei XTB über 3.600 echte Aktien und 1.350 ETFs der 16 größten Börsenplätze weltweit ab 10 Euro Mindestordervolumen ohne Kommission (b...

XTB News

Weitere Trading News