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Aktie im Fokus: Daimler – Wie geht es nach der Dividendenausschüttung weiter?

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Mit der Hauptversammlung bei Daimler zur Wochenmitte startet in Deutschland die Dividendensaison nun richtig durch. Allerdings sollten Anleger nicht nur auf die hohe Verzinsung der Aktie achten. Einige Risikofaktoren stehen der starken operativen Entwicklung entgegen. 

Knapp 3,5 Mrd. Euro schüttet Daimler in diesem Jahr an seine Aktionäre aus und ist damit der größte Dividendenzahler unter den deutschen Konzernen. Die Verzinsung liegt bei rund 4,5 Prozent, nur ProSiebenSat.1 und Münchener Rück bieten etwas mehr. Zum Vergleich: Der DAX lockt mit 2,5 Prozent, was deutlich über dem Niveau zehnjähriger Bundesanleihen von rund 0,4 Prozent liegt.
 

Gute Gewinnquote

Nach der gestrigen Hauptversammlung beim Autobauer werden sich Dividendenjäger auf andere Werte konzentrieren. Für Neueinsteiger stellt sich hingegen die Frage, wie oft die Daimler-Papiere in der Vergangenheit die Dividendenabschläge nach den Hauptversammlungen bis zum nächsten Aktionärstreffen wieder aufgeholt haben. Die Bilanz seit 2005 fällt vergleichsweise gut aus: Lediglich in vier der zwölf Zeiträume dominierten rote Vorzeichen (2007 bis 2008, 2008 bis 2009, 2011 bis 2012 und 2015 bis 2016). Nur wenige Aktien im DAX wie Beiersdorf, Henkel und Linde weisen ein besseres Ergebnis auf.
 

Licht und Schatten

Auch die jüngste operative Entwicklung stimmt zuversichtlich. Besonders in Asien ist die Marke mit dem Stern gefragt, im Februar erzielten die Stuttgarter beim Absatz den 48. Rekordmonat in Folge. Rund 154.000 Fahrzeuge wurden an Kunden ausgeliefert, ein Zuwachs von etwa 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In China lag das Wachstum zuletzt sogar bei 42 Prozent, in Europa bei 7,8 und in den USA bei knapp sieben Prozent.
 

Dennoch kommt die Daimler-Aktie nicht in Fahrt und notiert nahezu unverändert seit dem Jahreswechsel. Besonders in den Schwellenländern bereitet das LKW-Geschäft Sorgen, 2017 dürfte eher durchwachsen verlaufen. Auch auf dem wichtigen US-Markt könnte es bald ungemütlich werden. Sollte US-Präsident Donald Trump sein Motto „America First“ umsetzen und importierte Autos durch Strafzölle verteuern, dürfte dies auch Daimler empfindlich treffen. Als weiteres Damoklesschwert hängen mögliche Manipulationsvorwürfe bei den Abgaswerten über der Aktie. Daimler-Chef Dieter Zetsche betonte zwar auf der gestrigen Hauptversammlung, dass es keine Verstöße gegen geltendes Recht geben würde. Bei Investoren ist die Angst vor einem weiteren „Dieselgate“ dennoch groß. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat bereits Ermittlungen gegen Daimler-Mitarbeiter aufgenommen.
 

Trend weist wieder aufwärts

In der Bewertung der Aktie spiegelt sich daher auch viel Unsicherheit wider. Daimler-Papiere werden mit einem 2018er-KGV von elf gehandelt und liegen damit im Bereich des Zehn-Jahres-Durchschnitts, während der Gesamtmarkt deutlich teurer ist. Ähnlich fallen die Signale der Charttechnik aus. Die wieder steigende 200-Tage-Linie stellt mit dem Jahrestief bei rund 65/66 Euro eine gute Unterstützung dar. Darunter liegen weitere Nachkaufbereiche bei 60 und 57 Euro. Die seit Sommer steigende Serie von Hoch- und Tiefpunkten lässt aber eher eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung erwarten. Ziele liegen bei 73 Euro (Jahreshoch) und darüber bei knapp 80 Euro.
 

von Feingold Research

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