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Aktie im Fokus: Infineon – Aktie stabil im Aufwärtstrend oder jetzt vorsichtig werden?

Die Aktie des Chipherstellers Infineon Technologies aus München, gehört in den vergangenen Tagen zu den Gewinnern im DAX. Es gibt dafür zwei wesentliche Gründe abseits des reinen Zahlenwerks. Zum einen scheint sich die Übernahmelaune anderer Big Player im Sektor positiv auf den Aktienkurs der Mitbewerber auszuwirken.

Übernahmen im Sektor und eigener Zukauf
So wurde jüngst die Übernahme des britischen Chipherstellers ARM Technologies aus Cambridge durch den japanischen Telekomkonzern SoftBank für nicht weniger als 29 Mrd. Euro bekannt gegeben. ARM gehört zu den wichtigsten Anbietern im Smartphone Geschäft. Übernahmespekulationen, bei denen auch Infineon als Kandidat gelten könnte, brachte Infineon Chef Reinhard Ploss vor Kurzem selbst in einem Interview mit der Financial Times ins Gespräch und hatte damit nicht nur kurzfristig Kurspflege betrieben.

Ein weiterer Grund für die Stabilität im Kurs der Infineon-Aktie, ist der Zukauf eines US-Chipherstellers namens Wolfspeed. Dabei handelt es sich um die Tochter des LED-Herstellers Cree. Das Geschäftsfeld von Wolfspeed beinhaltet die Entwicklung und den Vertrieb von Leistungshalbleitern sowie Hochfrequenz-Leistungsbauelementen. Diese Elemente finden sich besonders in der E-Mobilität und der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wieder. Der Zukauf für umgerechnet 765 Mio. Euro soll sich sofort positiv auf die Marge und das bereinigte Ergebnis auswirken. Allerdings ist der Jahresumsatz von Wolfspeed, verglichen mit dem Umsatz von Infineon, mit lediglich 155 Mio. Euro recht gering.

Was sagen die Zahlen?
Im Großen und Ganzen konnte Infineon, bis auf ein paar Ausnahmen, in den letzten acht Quartalen positive Ergebnisse liefern. Im Gesamtjahr 2013/2014 (das Geschäftsjahr beginnt im Oktober), verzeichnete man einen Anstieg bei den Umsätzen von 12 % auf 4,3 Mrd. Euro. Im nächsten Jahr ergab das Umsatzplus, in Folge einer Übernahme sogar 35 %. Die operative Marge konnte in diesem Zeitraum von 14,4 auf 15,5 % gesteigert werden und beträgt damit mehr als das angepeilte Ziel von 15 %. Im laufenden Jahr soll die Marge zwischen 15 – 16 % betragen.

Schwächen werden zumeist kompensiert, da das Unternehmen recht früh die Sparten diversifiziert hat. Läuft die Automobilbranche, die etwa 40 % zu den Gesamtumsätzen beiträgt etwas schlechter, so kann zumeist die Industrie-, die Smartphone- sowie die Stromsparte die Umsätze ausgleichen. Vor allem hat der schwache Euro in den letzten beiden Jahren dazu beigetragen.

Prognose
Unter diesen Umständen ist es auch kein Wunder, dass die Infineon-Aktie sich bereits sehr lange in einem Aufwärtstrend befindet. Allerdings ist dieser sehr stark schwankungsbreit, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Preise in der Branche sehr stark schwanken. Wer also die Aktie in seinem Portfolio haben möchte, sollte ein starkes Nervenkostüm mitbringen. Kurzfristig sieht die Aktie dennoch überkauft aus. Empfehlenswert wäre ein Abwarten einer größeren Korrektur, die in Anbetracht eines saisonal schwachen Schlussquartals, das aktuell angelaufen ist, nicht lange auf sich warten lassen sollte.

 

Chart: Infineon AG (täglich)

 

Hinweis der Redaktion: Letzter Infineon Insider Kauf in Höhe von 110.300 Euro

 

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