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Ausblick auf das Jahr 2021: China, Europa & USA

Nordea: Im nächsten Jahr dürfte sich die Weltwirtschaft, angeführt von China und mit einer moderaten Erholung in Europa und den Vereinigten Staaten, in einem risikofreudigen Umfeld befinden, wenngleich es bereits einige Bereiche mit sehr enger Kursspanne bei Investment-Grade-Anleihen gibt. Dieser Ansicht ist Sébastien Galy, Senior-Makrostratege bei Nordea Asset Management.

„Wir konzentrieren uns auf eine von China angeführte Erholung, ESG-Lösungen, die von der Politik in Europa und den Vereinigten Staaten unterstützt werden, neue Technologien, Infrastruktur und flexible Lösungen, mit denen die Geometrie eines Portfolios schnell angepasst werden können“, erklärt der Experte.

 

 

Lesen Sie im Folgenden seinen Ausblick auf das Jahr 2021:

Ein Aufschwung mit Schwerpunkt in China

„China ist der globale Lichtblick, da sich die dortige Wirtschaft stetig erholt und in einem sehr respektablen Tempo voranschreitet. Auch der Konsum dürfte sich kontinuierlich verbessern, während der Arbeitsmarkt anzieht. Die Nachfrage in China stützt bereits die Produktion in Deutschland, und dies sollte auch dem Rest der Region Asien-Pazifik zugutekommen.

Beachten Sie allerdings, dass China in einer Zeit der zunehmenden regionalen Spannungen einen Kurs der Importsubstitution in kritischen Branchen eingeschlagen hat. Während dies zwar über einen Zeitraum von fünf Jahren gesehen eine wichtige Entwicklung ist, konzentrieren wir uns derzeit weiterhin auf den wirtschaftlichen Aufschwung.

 

USA – W-förmige Erholung

Angesichts einer unter Umständen W-förmigen Erholung müssen die Demokraten möglicherweise auf die Amtseinführung des Präsidenten am 20. Januar warten, um ein beträchtliches finanzpolitisches Paket durchzubringen – und dies mit Schwierigkeiten, falls die Republikaner die Mehrheit im Senat weiter innehaben.

Darüber hinaus – und teilweise zur Finanzierung dieses Pakets – dürften die Steuern für diejenigen, die mindestens 200.000 USD verdienen, etwas steigen. Gleichzeitig könnten die Kapitalgewinne etwas höher ausfallen, um ein wenig mehr im Einklang mit Lohn- und Gehaltseinkommen zu sein und nicht die Motivation zum Arbeiten zu dämpfen.

Dies sollte dazu beitragen, eine umfassendere Krankenversicherung, Infrastruktur, den Erlass von Studentenkrediten sowie einen 1,7 Billionen USD umfassenden Plan – theoretisch – zu finanzieren, mit dem bis 2050 Null Nettogasemissionen erreicht werden sollen.

 

Europa – Streuung des Wachstums

Das Wachstum in Europa verlangsamt sich durch Lockdowns in mehreren Ländern und dürfte sich ab Januar wieder beleben. Der Konsens geht davon aus, dass sich die Volkswirtschaften insgesamt erholen werden.

Dabei wird es aber wahrscheinlich eine gewisse Streuung geben, wobei der Norden überdurchschnittlich abschneidet. Die nordischen Volkswirtschaften dürften zum Beispiel um 3,5 % wachsen.

Nichtsdestoweniger wird Europa wahrscheinlich in einem ordentlichen Tempo wachsen, da seine Volkswirtschaften derzeit weit unter ihrem Potenzial liegen.

 

Auswirkungen auf die Produktwahl

Es gibt eine Reihe von Auswirkungen auf die Auswahl der angemessenen Produkte:

  1. Eine Erholung in China kann durch Engagements in den Schwellenländern oder durch bestimmte China-Positionen ausgedrückt werden.
  2. ESG (Environmental, Social and Corporate Governance) ist ein langfristiger Trend, der sich schnell ausbreitet.
  3. Neue Technologien wie Alibaba oder Ant bringen etablierte Unternehmen mächtig durcheinander.
  4. Die Infrastruktur dürfte von den Staatsausgaben in Europa und den Vereinigten Staaten profitieren.

Hierbei handelt es sich um eine defensive Anlageklasse, die mit historischen Abschlägen mit hohem Engagement in langfristige Trends wie alternde Vermögenswerte, Dekarbonisierung und Datenwachstum handelt, was das Wachstumspotenzial dieser Anlageklasse weiter vorantreiben wird.

Fazit

Das Umfeld im kommenden Jahr dürfte Risikofreude weitgehend unterstützen, doch es gibt bereits Anzeichen für eine übermäßig enge Preispolitik bei Investment-Grade-Anleihen.

Wir gehen davon aus, dass sich daraus phasenweise eine stärkere Volatilität ergibt, ebenso wie Phasen mit niedrigeren Wachstumserwartungen. Daraus resultiert weiterhin die Empfehlung zu flexiblen Lösungen, die sich schnell an neue Umstände anpassen können.“

 

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