DAX Analyse DAX blendet EZB-Chaos aus
RoboForex: Die EZB um Mario Draghi erfüllt die Erwartungen und erhöht die Dosis an geldpolitischer Medizin. Allerdings bleibt die Frage offen, ob diese Medizin für die schwache Inflation und die stagnierende Wirtschaft auch die richtige ist. Eine Frage über die sich die Finanzmärkte nicht im Klaren zu sein scheinen. _
Marktsituation DAX
Der DAX ist wie erwartet sehr verhalten in die vergangene Handelswoche gestartet. Grund war der Zinsentscheid der europäischen Zentralbank am vergangenen Donnerstag. Es ist grundsätzlich ein gängiges Verhalten der Finanzmärkte, vor solchen wichtigen Entscheidungen das Pulver trocken zu halten und sich nicht klar zu positionieren. Diesem Verhalten liegen die Unkenntnis über die Entscheidung selbst und deren Folgen zu Grunde. Daraus lässt sich zudem ein wichtiger Grundsatz für den privaten Handel ableiten: „Handeln Sie was Sie sehen und nicht was Sie glauben zu wissen“. Der Markt ist nicht immer rational und verständlich. Den Beweis haben wir nach der EZB-Entscheidung am Donnerstag deutlich erkennen können.
Nachdem ein Pullback auf die Abwärtstrendlinie (schwarz) für den Wochenbeginn eingeplant war, erfolgte dieser erst nach der EZB-Entscheidung am Donnerstag. Hätte Draghi nicht geliefert und keine weiteren geldpolitischen Lockerungen verkündet, wäre dies durchaus eine logische Entwicklung gewesen. Durch die Senkung des Leitzinses und weiteren geldpolitischen Maßnahmen ging es aber zunächst 300 Punkte nach oben, bevor der Abverkauf von 600 Punkten auf die Trendlinie einsetzte. Mit dieser Bewegung werden viele Marktteilnehmer nicht gerechnet haben. Umso wichtiger ist die defensive Ausrichtung im eigenen Handel nach solchen Entscheidungen.
Nach dem Pullback konnte der DAX am Freitag aber eine deutliche Erholung starten und kehrte fast bis an das Wochenhoch bei knapp 10.000 Punkten zurück. Bei 9.883 Punkten ging der DAX am späten Freitagabend aus dem Handel.
Unterstützungen und Widerstände:
Ausblick für den DAX:
Aus dem Tageschart ergibt sich für den DAX noch eine andere Alternative. Hier fehlt es bisher an der Ausbildung der rechten Schulter. Da bis zum Zinsentscheid der EZB am Donnerstag noch etwas Zeit verbleibt und ein Teil der Marktteilnehmer sich bis dahin neutral positionieren könnte, besteht durchaus die Möglichkeit, die rechte Schulter in der Formation ansatzweise auszubilden. Dies würde konkludent mit dem Rücklauf auf die Nackenlinie einhergehen und für längerfristig orientierte Anleger nochmal gute Einstiegschancen ergeben. Auch dies gilt unter der Voraussetzung, dass die EZB um Mario Draghi diesmal liefern und den Markt überzeugen kann.
Im kurzfristigeren M30-Chart lässt sich die Volatilität nach der EZB-Entscheidung nochmals gut veranschaulichen. Zu erkennen ist der Up-Move auf knapp 10.000 Punkte, der steile Abverkauf um 600 Punkte auf das Wochentief bei 9.392 Punkt sowie die anschließende Erholungsbewegung am Freitag.
Zu Beginn der kommenden Handelswoche besteht zunächst eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine kleinere Korrektur. Dafür spricht, dass die obere Trendlinie des Trendkanals (gestrichelte Linie) am Freitag fast erreicht wurde.
Beim Trendkanal ist die EZB-Bewegung ausgeblendet worden, da es sich hier um eine sehr spezielle Bewegung handelt, die für die technische Analyse eine untergeordnete Rolle spielt. Ziele für eine kurzfristige Korrektur wären die Bereiche bei 9.755 und 9.700 Punkten. Darunter ist davon auszugehen, dass die Korrektur sich weiter ausdehnt oder eine nachhaltige Abwärtsbewegung etabliert wird. Über der psychologischen Marke bei 10.000 Punkten ist von einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung auszugehen. Die 100er-EMA bei derzeit 9.960 Punkten wäre dann vom Markt ebenfalls ausgehebelt worden. Diese verspricht eine gewisse Relevanz, da der Up-Move vom Donnerstag hier sein Ende gefunden hat und von dort die Abwärtsbewegung eingesetzt hat.
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