DAX und US-Futures setzen zurück

Bernstein Bank: Nach den heftigen Gewinnen an der Wall Street sieht es am Donnerstag zunächst nach einem Tag für die DAX-Bullen aus. Doch dann bröckeln die Kurse.

Viele Broker rätseln.

Stark nachgefragte Repo-Tender der New York Fed lassen eine erneute Austrocknung des amerikanischen Kreditmarktes vermuten – vielleicht haben einige große Adressen nach dem Corona-Crash und der horrenden Volatilität Liquiditätsprobleme.

 

Kehrtwende in Frankfurt
Die US-Futures zogen den DAX nach unten: Nach einem starken Start bis über 12.200 notierte der deutsche Leitindex gegen Mittag 1,3 Prozent schwächer bei 11.976 Punkten. Der Kontrakt auf den Dow Jones setzte 2 Prozent zurück, die Futures auf den S&P 500 rutschten 2,2 Prozent ab.

Konkrete Gründe dafür waren in den Mainstream-Medien zuletzt nicht auszumachen – vielleicht handelt es sich um Gewinnmitnahmen. Wenig überraschend warnte die deutsche Industrie wegen Corona: Die Gefahr für eine Rezession sei erheblich gestiegen.

„Das wirtschaftliche Wachstum droht fast zum Erliegen zu kommen“, heißt es im neuen Quartalsbericht des Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Oder aber die Börse bringt ihr Geld in Sicherheit, weil Kalifornien den Notstand ausgerufen hat und die Infektionszahlen mit Covid-19 in Südkorea schier explodieren.

 

Geldspritzen gegen Corona
Dabei hatte der Handelstag so gut angefangen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) will ärmeren Staaten und Schwellenländern bei der Abfederung der Corona-Folgen helfen. Dazu will der IWF insgesamt 50 Milliarden US-Dollar für Notkredite bereitstellen. Zudem hat das US-Repräsentantenhaus ein Budget von 8,3 Milliarden Dollar gegen Corona verabschiedet – der Senat muss noch zustimmen, was als sicher gilt.

Und Kanada senkte den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen halben Punkt auf 1,25 Prozent.

 

 

Gewinne in Asien
Die Reaktion in Asien: In der Volksrepublik China zog der CSI-300 um 2,2 Prozent an auf 4.207 Zähler. In Tokio legte der Nikkei um 1,1 Prozent zu auf 21.329 Stellen.

 

Amerikas Banken stürzen sich auf Geld der Fed
Doch warum setzten die US-Futures am Donnerstag zurück? Vielleicht liegt der Grund in einer neuen amerikanischen Bankenkrise. Denn nur kurz nach dem Zinsschritt der Fed stürzten sich die Banken auf die Overnight-Repo-Geschäfte der New York Fed. Zwei Mal hintereinander wurden die Geldmittel komplett zugeteilt.

Das Blog ZeroHedge meldete gestern:
„What is perhaps more notable is that the amount of securities submitted into today’s repo op was a whopping $111.478 billion, which was not only higher than yesterday’s $108.6 billion, but it was an all time high amount of overnight funding needs expressed by dealers.“ Die USA hatten also ein Allzeithoch in der Nachfrage nach Übernacht-

Krediten verzeichnet. Wir erläutern: Die Banken leihen sich untereinander nichts und müssen zur Fed laufen.

Doch warum das alles?

Hat die grassierende heftige Vola an der Wall Street eine Schieflage bei großen Investoren ausgelöst?

Es sieht ganz danach aus.

 

Credit Suisse rät zur Monster-Geldwelle

Der Repo-Guru Zoltan Pozsar von der Credit Suisse jedenfalls riet der Federal Reserve derweil, „combine rate cuts with open liquidity lines that include a pledge to use the swap lines, an uncapped repo facility and QE if necessary.“ Kurz: Die Fed solle einen gigantischen Geld-Tsunami aus Zinssenkungen plus komplett geöffneten Geldhähnen in den Repo-Markt schicken und noch dazu ein neues Quantitative Easing.

Wenn das nicht nach dem ganz großen Crash riecht…

Viele Broker rechnen außerdem innerhalb von zwei Monaten mit Negativzinsen in den USA.

Wenn Sie online Aktien oder CFD handeln, sollten Sie also die Kurse der amerikanischen Banken im Auge behalten – sie sind die Kanarienvögel für eine Baisse bei den US-Indizes.

 

 

Gewinne in New York
All dies hatte die Wall Street gestern noch kalt gelassen. Wobei offenbar auch eine Short-Squeeze die Kurse nach oben schickte. Der Dow Jones Industrial zog satte 4,5 Prozent an auf 27.090 Punkte. Das war eine schöne Erholung von unten bis fast an die 200-Tage-Linie bei zuletzt 27.248 Zähler heran. Die Linie wirkt laut Chartanalyse nun als Widerstand.

Der marktbreite S&P 500 zischte 4,2 Prozent nach oben auf 3.130 Zähler.

Und der Nasdaq Composite kletterte 3,9 Prozent auf 9.018 Punkte.

Das Beige Book unterstützte die Bewegung, die Fed sieht die Wirtschaft in den USA trotz Corona auf Wachstumskurs.

Noch.

 

Das bringt der Tag
Am Donnerstag stehen durchaus wichtige Termine an,.

So wird um 14.30 die US-Produktivität gemeldet.

Zeitgleich laufen die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ein.

Und um 16.00 Uhr folgt der Auftragseingang für die Industrie im Januar.

Außerdem läuft das OPEC-Treffen in Wien.

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