Der DAX stemmt sich gegen Covid-19

Bernstein Bank: Die Börsianer gehen davon aus, dass die Notenbanken die wirtschaftlichen Schäden des Corona-Virus schon irgendwie wegfluten werden. Auch gießt die Weltgesundheitsorganisation Öl auf die Wogen wegen des jüngsten Anstiegs der Fälle. Der DAX markiert im frühen Handel ein Allzeithoch.

 

DAX mit neuem Rekord
Trotz des gestern gemeldeten drastischen Anstiegs der Infektionszahlen hat sich der DAX am Freitag robust präsentiert. So kletterte der deutsche Leitindex am Freitagvormittag bis auf 13.783 Punkte – ein neues Rekordhoch. Zuletzt hielt sich der Indikator noch 0,2 Prozent im Plus bei 13.771 Zählern. Auch die US-Futures zogen um rund 0,2 Prozent an.

 

Alles eine Frage der Zählung
Broker verwiesen auf die jüngste Wortmeldung der Weltgesundheitsorganisation – die WHO versuchte die Wogen zu glätten. So bedeute der sprunghafte Anstieg der Fälle vom Donnerstag in China nicht, dass sich plötzlich viel mehr Menschen mit dem Virus infiziert hätten.

Vielmehr drehe es sich bei den rund 14.000 neu gemeldeten Fällen um Patienten, bei denen das Virus in Labortests nicht nachgewiesen wurde – sie hätten sich aber nach Überzeugung der Ärzte sehr wohl mit Covid-19 infiziert.

Unterdessen meldete Peking am Freitag mehr als 5.000 Neuinfektionen.

Damit ist die Gesamtzahl der Erkrankten auf fast 64.000 geklettert.

 

Deutsche Wirtschaft stagniert

Derweil fielen die Zahlen zum deutschen Bruttoinlandsprodukt ernüchternd aus: Das Nullwachstum im vierten Quartal 2019 war schlechter als von den meisten Experten erwartet. Viele hatten wenigstens ein leichtes Plus von 0,1 Prozent erhofft.

Dabei sind die Effekte der China-Epidemie noch gar nicht in der westlichen Wirtschaft angekommen.

Das dürfte sich bald ändern.

 

 

Alibaba warnt vor dem schwarzen Schwan
In diese Richtung äußerte sich der chinesische Online-Händler Alibaba. Konzernchef Daniel Zhang warnte, dass Covid-19 zu einem „black swan event“ werden könnte. Also zu einem unerwarteten Schrecken für China und die Weltwirtschaft.

Reuters versuchte, die Auswirkungen der Seuche in Zahlen zu fassen und befragte dazu 40 Ökonomen weltweit. Demnach werde das chinesische Bruttoinlandsprodukt zwischen Januar und März nur um 4,5 Prozent zum Vorjahresquartal zulegen. In den letzten drei Monaten 2019 hatte das Wachstum noch bei 6 Prozent gelegen.

 

Kein klarer Trend in Asien

Die Asien-Börsen reagierten uneinheitlich auf die News. Der chinesische CSI-300 gewann 0,7 Prozent auf 3.988 Stellen. Doch der Nikkei 225 verlor 0,6 Prozent auf 23.688 Punkte.

 

New York lauert unter dem Gipfel
Die Wall Street setzte derweil weiter auf ein mögliches Eingreifen der Fed – die hatte jüngst signalisiert, sie werde Covid-19 als neuen Faktor in Sachen Konjunktur im Auge behalten. Der US-Leitindex Dow Jones verlor zum Schluss 0,4 Prozent auf 29.436 Punkte. Der S&P 500 schloss 0,2 Prozent tiefer bei 3.374 Punkten und der Technologie-Index Nasdaq 100 gab um 0,2 Prozent auf 9.596 Stellen nach.

Diese beiden Indizes markierten im Handelsverlauf neue Rekorde, fielen danach aber zurück.

Insgesamt war dies der zweithöchste Schluss aller Zeiten. Fast könnte man also meinen, es wäre gar nichts gewesen.

 

Die US-Banken sind klamm
Ein Blick hinter die Kulissen belegt allerdings, dass das Misstrauen grassiert. Die amerikanischen Banken sind vorsichtig und leihen sich untereinander nur zögerlich Geld. Ergo springt hier schon die Federal Reserve ein.

Das Blog ZeroHedge meldete, die jüngsten Repo-Auktionen hätten mit einer fast zweifachen Überzeichnung die stärkste Nachfrage seit vorigen September gezeigt – damals stand der US-Bankenmarkt vor der Repocalypse, also dem Austrocknen.

Insgesamt habe die Federal Reserve nun weitere 79 Milliarden Dollar in den Markt gepumpt.

 

 

Das bringt der Tag
Im Terminkalender stehen zum Wochenschluss mehrere wichtige Events an.

Um 14.30 Uhr wird es spannend bei US-Aktien, Dollar und Treasurys, dann wird der Einzelhandelsumsatz für Januar gemeldet.

Dito die Im- und Exportpreise.

Sowie die Industrieproduktion.

Und auch die Kapazitätsauslastung im Januar.

Um 16.00 Uhr folgt zunächst das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan.

Zeitgleich werden die Lagerbestände im Dezember gemeldet.

 

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