Die große Kupfer-Wette

Bernstein Bank: Die Bullen blasen zum Angriff: Das rote Metall wird nach Einschätzung vieler Experten kräftig im Preis steigen.

Denn zum einen ist China zurück. Zum anderen ist die Elektrifizierung in der geplanten Energiewende nur mit Kupfer zu schaffen.

Doch die Ressourcen reichen offenbar nicht.

Nach einem Rücksetzer vom Allzeithoch, der von Rezessionsängsten ausgelöst wurde, setzt Kupfer nun vielleicht zu einem neuen Bull Run an – hier der Wochenchart.

Der Kupferpreis hat jedenfalls wegen der Öffnung des chinesischen Marktes nach der Corona-Pandemie kräftig angezogen.

 

Kupferpreis; Quelle: Bernstein Bank GmbH

Kupferpreis; Quelle: Bernstein Bank GmbH

Das Metall wird vor allem in der Elektronik und in der Fahrzeugherstellung verwendet, aber auch im Bau oder bei der Inneneinrichtung – denken Sie an die Legierung Messing für Türgriffe oder Lampen, die aus Zink und Kupfer besteht.

Aber als hervorragender Leiter kommt “Dr. Copper“ vor allem in der Elektrifizierung zum Einsatz.

Und genau deswegen melden sich vermehrt die Bullen zu Wort.

 

 

Das sagen die Profis

Anleger aus dem Retail-Markt und auch professionelle Investoren erwarten, dass Kupfer in diesem Jahr der Rohstoff mit der besten Performance sein wird und Gold, Mais oder Erdöl hinter sich lassen wird.

Das jedenfalls ist das Ergebnis der jüngsten MLIV-Pulse-Auswertung von Bloomberg. Demnach halten 45 Prozent der Retail-Anleger und 36 Prozent der Profis Kupfer für den Gewinner.

Auch die Saxo Bank meldete sich zu Wort und berichtete vorige Woche, dass die Netto-Long-Position bei Kupfer – also die Differenz zwischen bullishen und bearishen Wetten – auf ein Neunmonatshoch zugunsten der Bullen geklettert sei.

 

Zu wenig Kupfer verfügbar

Schon vorigen Monat hatte Goldman Sachs für dieses Jahr ein neues Rekordhoch prognostiziert, da der Markt extrem eng sei.

Wörtlich urteilte Stratege Nicholas Snowdon: “The sequential increase in policy targets and commitments to green transition, alongside a minimal supply response so far… have resulted in earlier and larger open-ended deficit conditions that essentially are already here, not beginning at some point in the future.

Ebenfalls vorigen Monate hatte der Minen-Gigant Glencore gewarnt, bei Kupfer drohe ein enormer Engpass, dies könne die Energiewende beeinflussen.

Angesichts des Null-Emissionsziels der International Energy Agency fehlten der Welt bis 2030 mehr als 50 Millionen Tonnen Kupfer. Die Industrie scheue sich aber vor den notwendigen Milliarden-Investitionen in den Minen zurück.

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur dauert es im Schnitt 16 Jahre, bis eine neue Kupfermine in Betrieb ist.

 

 

Nachfrage-Sog durch Energiewende

Schon vorigen Sommer hatte Daniel Yergin, stellvertretender Leiter von S&P Global, im Gespräch mit dem Fernsehsender CNBC vorgerechnet, dass sich der Kupferbedarf wegen der Energiewende bis 2035 auf 50 Millionen Tonnen fast verdoppeln wird.

Bis 2050 werde die Nachfrage mehr als 53 Millionen Tonnen erreichen. Dies sei mehr als das gesamte zwischen 1900 und 2021 weltweit verbrauchte Kupfer.

Unser Fazit: Es lohnt sich, das rote Metall im Blick zu behalten. Zumal bei einem anhaltenden Krieg in der Ukraine die Produktion neuer Munition auf Hochtouren laufen wird. Denken Sie nur an die Tonnen von Patronenhülsen aus Messing, die sinnlos und unwiederbringlich verschossen werden.

Wie es aktuell aussieht, könnte nur ein Politikwechsel und das Ende der Energiewende oder eine Rezession den Preisanstieg stoppen. Oder aber das Recycling wird massiv ausgebaut und bestehende Minen verstärkt erschlossen.

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