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Dow Jones Industrial Average (INDU): Gott segne Amerika!

Der Dow Jones Industrial Average ist der Ur-Index der Börse. Ende des 19. Jahrhunderts von den Herren Dow und Jones als Wirtschaftsindikator aus den 30 größten börsennotierten Unternehmen zusammengestellt, galt er seither als das EKG-Diagramm der amerikanischen Wirtschaft. Auch galt er natürlich dem erst in den Achtziger Jahren eingeführten Deutschen Aktienindex als Vorbild. Mit seiner ersten Zusammenstellung wollten seine Erfinder lediglich einen Frühindikator zu Konjunkturschwankungen kreieren und sich vor allem theoretisch mit den ermittelten Daten auseinandersetzen. Heute ist der Dow Jones ebenso ein gerne genutztes Trading-Vehikel und als CFD handelbar. Dort ist er jedoch meist unter dem Namen US30 anzutreffen, was auf ein Bündel der 30 größten US-amerikanischen Unternehmen hinweist und letztlich keinen Unterschied darstellt.

Zu Zeiten globalisierter Märkte ist ab und an ein Blick über den großen Teich unerlässlich, da die amerikanische Wirtschaft weltweit immer noch die Leitrolle inne hat. Hier ist aktuell vor allem die Divergenz zwischen dem Verlauf des DAX und seines großen Bruder DOw Jones auffällig, die den Juni über aufgetreten ist. Konkret: Der DAX hat gegen Ende Juni noch einmal sein vorhergegangenes Verlaufshoch von 6.341 Punkten angehandelt, bevor es nach unten ging, während der Dow Jones lediglich einmal kurz über die Marke 10.500 spitzte. Das ist enorm, stellte der Dow Jones doch zuvor im April sein Hoch bei 11.258 Punkten auf. Normalerweise unterliegen beide Indizes einer engen Korrelation mit sehr ähnlichem Verlauf. Eine solche Abweichung kann somit nur Eines bedeuten: Den Amerikanern geht es nicht so gut.

Freilich, was haben sie nicht mit ihrer selbstgemachten Ölkatastrophe zu kämpfen! Schon jetzt hat sie ihren Platz in den Geschichtsbüchern sicher, als größte Umweltkatastrophe aller Zeiten. Und an der desaströsen Situation des dem Meeresboden entströmenden Öls hat sich seit dem 20. April auch wenig geändert, wenn man mal von den Hurricanes absieht, die zu allem Übel der Katastrophenregion jetzt auch ihre alljährigen Besuche abstatten. Eine Ironie der Geschichte außerdem, dass ausgerechnet BP, also ehemals British Petroleum, für das Chaos verantwortlich ist. Zudem scheint sich das Vertrauen in einen nachhaltigen Aufschwung einzutrüben. Starökonom Paul Krugman hat bereits die nächste Rezession angekündigt. Auch überwiegen dieser Tage die negativen Schlagzeilen. Arbeitslosigkeit nimmt zu, Wachstumssorgen machen sich breit, der Immobilienmarkt kommt nicht in Gang und das Fannie-Freddie-Bailout-Spektakel könnte wesentlich teurer enden als geplant. Da hilft bald nur noch Gottvertrauen. Zugegeben. Die derzeit erlebte Rallye weißt alle Charakteristika einer klassischen Bärenmarkt-Rallye auf. Billiges Geld sucht sich Anlagen und treibt die Märkte nach oben. Auch Gold hat übrigens ein neues Allzeit-Hoch markiert. Dies hat nichts mit einer nachhaltig fundamental erholten Weltwirtschaft zu tun. Somit ist ein neuer Einbruch nur eine Frage der Zeit. Vielleicht liefern die heute zur Veröffentlichung anstehenden Nonfarm Payrolls erneut einen entscheidenden Stubser Richtung Süden. Die Aussichten sind keine guten. Aktuell ist der Dow Jones unter die letzte Bullen-Bastion von ca. 9.700 Punkten gebrochen und auf dem tiefsten Stand seit Anfang Oktober 2009 angelangt. Hier könnte im Extremfall die Reise bis auf 8.000 Punkte weitergehen. Von einem derartigen Szenario bleibt der DAX dann freilich auch nicht verschont. Wir könnten einen heißen Herbst an den Märkten erleben. Eine Besserung zumindest ist nicht in Sicht. Aber CFDs kann man ja Gott sei Dank auch short handeln.

Wie wird es mit dem Dow Jones weitergehen?

Technisch betrachtet ist der Aufwärtstrend gebrochen. Hinsichtlich der Gesamtsituation ist es das wahrscheinlichere Szenario, dass zuerst die 10000 (erneut) getroffen werden – danach geht es weiter südwärts!

Dow Jones Industrial Average (INDU) mit RSI, MACD und PivotsKlicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:

Dow Jones Industrial Average (INDU) mit RSI, MACD und Pivots

Den Freitag als Handelstag herangezogen, generiert der Dow Jones Industrial Average Index (INDU) folgende Unterstützungen und Widerstände:

S1/S2/S3 9637,79/9543,04/9464,20 und R1/R2/R3 9811,38/9890,22/9984,97

Der INDU generiert derzeit einen RSI auf Tagesbasis von 39,8678 und notiert im neutralen Bereich.

Zum Zeitpunkt der Analyse notiert der Dow Jones Industrial Average Index (INDU) bei 9732,53 Punkten (Schlussstand vom Donnerstag).

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