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ETX Capital: Fed spaltet die Welt in zwei Lager

ETX Capital: Die Entscheidung der US-Fed die Anleihenkäufe unvermindert weiterzuführen teilt die Welt in zwei Lager. Zum einen legten die Aktienkurse der meisten Emerging Markets nach dem FOMC-Treffen einen Freudensprung hin und die stark gebeutelten Währungen dieser Länder, wie etwa der brasilianische Real oder die indonesische Rupiah, konnten sich nach der starken Abwertung der vergangenen Wochen wieder etwas erholen und gegenüber dem US-Dollar an Wert gewinnen. Für viele Emerging Markets ist QE in all seinen Varianten zu einem Garant für Kapitalzuflüsse in die aufstrebende Wirtschaft geworden. Im Zuge der aufkommenden Tapering Diskussion und den steigenden US-Zinsen hatten die Emerging Markets mit starken Mittelabflüssen zu kämpfen. Aufgrund der hohen Handelsbilanzdefizite in den aufstrebenden Ökonomien hat der Abzug ausländischer Gelder zu starken Verwerfungen geführt, denn die Defizite wurden nicht mehr durch Mittelzuflüsse gedeckt.

 

Die durch die Währungsabwertungen angefachte Inflation wurde für diese Länder zunehmend ein Problem und stellte die Notenbanken vor ein Dilemma, nämlich entweder die Konjunktur durch Zinserhöhungen abwürgen oder eine hohe Inflationsrate in Kauf nehmen. Die Entscheidung der Fed konnte die Situation in diesen Ländern wieder etwas entspannen. Auf der anderen Seite stehen die entwickelten Industrieländer, wie Japan, Australien, Neuseeland usw. deren Währungen nach der geldpolitischen Sitzung der US-Fed direkt gegenüber dem US-Dollar aufwerteten. Vor allem die Notenbanken dieser Länder hatten auf einen starken US-Dollar gesetzt und keine Gelegenheit ausgelassen die heimische Währung entweder durch quantitative Lockerungen, Zinssenkungen oder auch verbal zu schwächen.

 

Nun stehen die Notenbänker der entwickelten Länder vor der Frage, ob sie eine weitere Ausdehnung der ohnehin schon extrem lockeren Geldpolitik durchführen sollten. Dieser mögliche Wettlauf könnte, wenn man ihn bis zum Ende denkt, in einem Währungskrieg führen, dessen Folgen bislang unabsehbar wären. Das Spiel der US-Fed unter Ben Bernanke ist gefährlich und vor dem Hintergrund der sich immer weiter abschwächenden Wirkung der Anleihekäufe für Wirtschaft und Arbeitsmarkt auch fraglich.  

 

Von Oliver Bossmann

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