Feld nicht bekannt
EUR/USD: Eurobonds und wirre Politiker
Zwar hat auch Investment-Legende George Soros neulich von Eurobonds gesprochen, doch wurde wieder einmal nicht alles bis ins letzte Detail davon erklärt. Eurobonds könnten der letzte Ausweg sein, doch wie verhält es sich eigentlich um deren mögliche Einführung? Das Politikdebakel könnte demnach erneut starten und EUR/USD abermals unter Druck bringen. Seit geraumer Zeit verhält sich EUR/USD zwar stabil in einem Band zwischen 1,40 und 1,45, doch wie schnell es südwärts gehen kann, hat man Anfang Mai gesehen, als EUR/USD innerhalb von rund zwei Wochen um mehr als 1.000 Pips fiel. Kaum kommt wieder eine negative Welle an Informationen aus der Euro-Peripherie, wie nun auch Spanien und Italien, schaut die komplette Devisenwelt auf die steigenden CDS-Spreads zwischen der Benchmark – den Bunds – und den jeweiligen betroffenen Staatsanleihen.
Die EZB ist verstärkt als Käufer der Euro-Peripherie-Bonds am Markt aktiv. Sie holt sich damit Gefahren ins Portfolio, kann aber auch irgendwie derzeit nicht mit anderen Instrumenten am Markt agieren. Schnell wird wieder ein altes Problem klar, dass immer und immer wieder an den Märkten aufkommen wird. Es sind die krassen Unterschiede zwischen Staaten wie Deutschland und Frankreich und der Peripherie, wie z.B. Griechenland und Portugal, aber auch große Teile Italiens und Spaniens. Unter den aktuellen Marktbedingungen ist es ein Ding der Unmöglichkeit das wichtigste Element in den Markt zu bringen, dass schon einmal Ruhe bringen würde, nämlich Einigkeit. Einigkeit im Vorgehen, bei Regularien, bei Markteingriffen, bei nahezu jedem Punkt.
Euro-Zone ohne klaren Kurs im Markt unterwegs
Neben dem andauernden Zick-Zack-Kurs der Politik ist nun auch Frankreich mit seinem Bankensektor kurzfristig unter Beschuss gekommen. Bleibt abzuwarten, was Merkel und Sarkozy in den nächsten Tagen und Wochen noch so alles gemeinsam aushecken werden. Eines ist jedoch sicher: Eurobonds kommen so schnell nicht. Wie sollen Sie allein rechtlich durchsetzbar werden? Wichtiger bleibt jedoch rein ökonomisch betrachtet die Art und Weise einer Umsetzung und überhaupt der Funktionsweise? Was aber nochmals wichtiger ist, ist das krasse Gefälle zwischen Staaten, wie Finnland, den Niederlanden, Luxembourg, Frankreich, Deutschland und z.B. Spanien, Italien, Portugal, Griechenland und auch Irland.
Deutsche Bundesanleihen als 10-Jahres-Läufer rentieren derzeit mit teils bis zu 2,3 Prozent, Deutschland refinanziert sich zu diesem Augenblick so günstig wie man sich das nur vorstellen kann. Italien und Spanien kämpfen oft schon mit der 6-Prozent-Marke. Allein bei diesem Beispiel muss klar sein, dass Eurobonds rein mathematisch schwierig durchsetzbar sein werden. Es gibt zudem keine zentrale Schuldenagentur und viel wichtiger: Wie sollen denn Eurobonds überhaupt bewertet werden und mit welchem Instrument? Die Politik muss agieren und nicht reagieren.
Derzeit reagiert sie abermals nur und kauft sich von Woche zu Woche und Monat zu Monat immer nur Zeit, indem sie Gelder von Berlin via Brüssel nach Athen oder sogar Madrid und Rom schickt. Gelöst wird das Problem der Schulden damit nicht. Die Transferunion ist faktisch schon da. Sie läuft via Brüssel oder den EFSF oder über andere Instrumente. Wir sind leider in der Euro-Zone an einem Punkt angekommen, der keinen Aufschub mehr duldet. Es gibt nur eine klare Lösung: Die Schulden müssen runter und das wird jedem Einzelnen nicht schmecken! Andernfalls vertagen wir die Problematik weiter. Beruhigen Sie sich – sehr lange werden die Märkte dies nicht mitmachen – es muss erst gewaltig krachen, bevor man aufwacht. Ein Kurssturz wie vor 2 Wochen reicht da scheinbar nicht aus.
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EUR/USD: Der Aufwärtstrend ist weiter intakt
Was sagt die Charttechnik zum Währungspaar EUR/USD?
Am Dienstag, den 16.08.2011, pendelte das Währungspaar EUR/USD mit einer ruhigen Handelsspanne von 103 Pips. Zum Zeitpunkt der Chartanalyse (18:04 Uhr) lag der Wechselkurs bei 1,4400. EUR/USD generiert im Wochenchart Unterstützungen bei 1,43189, 1,41853 und 1,41079 sowie Widerstände bei 1,45299, 1,46073 und 1,47409. Mit einem RSI von 55,03284 Punkten handelt das Devisenpaar EUR/USD im neutralen Bereich und dies auf Basis des Wochencharts.
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