GBP/USD: Financial Stability Report der BoE

ActivTrades: Am Freitag Morgen erwarteten die Marktteilnehmer die Entwicklung des Einkaufsmanagerindex der britischen Industrie im vergangenen Juni. Mit einem Stand von 52.1 Punkten wurden die Prognosen der Analysten in Höhe von 50.0 Punkten und der Vormonatswert in Höhe von 50.4 Punkten deutlich übertroffen. Damit notiert dieser wichtige Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung Großbritanniens weiterhin über der Marke von 50 Punkten, ab der man von einer Zunahme der Wirtschaftskraft ausgeht. Nichtsdestotrotz zog dieser viel beachtete makro-ökonomische Report keine Einwirkung auf das Britische Pfund nach sich.

Nach der BREXIT-Entscheidung der vorvergangenen Woche bedarf es für eine maßgebliche Zunahme der Kaufaufträge in GBP USD  und den wichtigen Pound-Crosses offenbar deutlich stärkeren Impulsen. Die Unsicherheit über die wirtschaftliche und damit auch politische Zukunft Großbritanniens dürfte noch einige Zeit andauern; das führt in den kommenden Wochen und Monaten aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer weiteren Abwertung des Britischen Pfund gegenüber den wichtigen Weltwährungen.

Nach dem Kursverlust vom Tag der BREXIT-Entscheidung, der zu den tiefsten Notierungen in GBP USD seit dem Jahr 1985 führte, notiert das Pair bis dato in einer Konsolidierungsphase in Form eines Dreiecks. Dieses Chartmuster sieht man besonders deutlich auf dem 1-Stunden-Chart. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs unter die untere Begrenzung dieses Dreiecks, einer Aufwärtstrendlinie durch die Tiefs vom 27. Juni und vom 30. Juni diesen Jahres, nimmt von Tag zu Tag zu und könnte die nächste Impulswelle zur Short-Seite einleiten.

Am Dienstagvormittag wird der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, den Financial Stability Report vorstellen, in dem die gegenwärtige Stabilität des britischen Finanzsystems beschrieben ist. Diese Erhebung wird seit dem Jahr 2006 alle 6 Monate veröffentlicht. Möglicherweise wird Mark Carney in diesem Zusammenhang Hinweise auf die Geldpolitik der BOE in den kommenden Wochen geben. Das könnte zu einer maßgeblichen Zunahme der Volatilität im Britischen Pfund und zu deutlich tieferen Notierungen in GBP USD führen.

Autor: Frank Marian

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