Gekko Global Markets: DAX 9.000 – verschoben?

Gekko: Wer sich die vorbörslichen Kurse heute ansieht, dürfte sich nicht nur beim DAX die Augen reiben. Man muss sich erst einmal dran gewöhnen, dass der DAX bald eine 9 vorne haben könnte. Der IBEX hat die runde Zahl schon geschafft, bei exakt 10.000 Punkten notiert er vor Börseneröffnung. Der italienische MIB30 nimmt stramm Kurs auf 20.000 Zähler – allesamt Entwicklungen, die noch vor einem Jahr unmöglich schienen. Dazu passend rechnet die Bundesregierung mit einer weiteren Verbesserung der Wirtschaftsentwicklung und hebt ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr leicht an – diese Entwicklung nehmen die Märkte vorweg. Die Anhebung geht aus der sogenannten „Herbstprojektion“ hervor, die das Bundeskabinett an diesem Mittwoch beschließen will. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeine Zeitung wird darin für das kommende Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 1,7 Prozent prognostiziert. Bisher war von einem Plus von 1,6 Prozent ausgegangen worden. Für das laufende Jahr rechnet das Wirtschaftsministerium unverändert mit einem Wachstum von 0,5 Prozent.
 

Konjunkturdaten USA

Heute werden um 14.30 Uhr die Importpreise für die USA vorgelegt. Im August waren die Preise gegenüber dem Vormonat stabil. Der Rückgang des Dollar sollte in den nächsten Monaten allerdings für steigende Importpreise sorgen. Für September prognostizieren Volkswirte ein Plus von 0,2 Prozent. Wesentlich wichtiger ist jedoch der Nachklang von gestern. Die schwächeren Arbeitsmarktdaten waren nur ein Vorgeschmack auf das, was im November und Dezember kommen könnte. Im gestrigen Webinar haben es auch Feingold Research noch einmal ausgeführt, warum das Tapering frühestens wohl 2014 kommen wird. An Wall Street spricht man nun vom Mactapering – also vom Zielzeitpunkt März 2014. Das trieb den Dow Jones gestern an, Gewinner waren primär Versorger und Materials. Ganz schwach dagegen Cree, die Aktie verliert nachbörslich 15 Prozent. Apple liegt nach Präsentation der neuen Tablets bei 519 Dollar, konnte das Tageshoch von 528 Dollar nicht halten. Wie erwartet präsentierte der Konzern das neue iPad Mini sowie ein neues iPad, genannt iPad Air.
 

Google – nach der 1.000-Dollar-Eroberung

Euphorisch reagierten Investoren auf die Ergebnisse von Google: Das Papier schnellte über 1.000 Dollar, hat damit aber womöglich erst einmal sein Pulver verschossen. Gestern ging es auf 1.013 Dollar aufwärts, geschlossen hat man bei 1.007 Dollar. Doch natürlich wird es kurzfristig nach einer derartigen Rally etwas eng. Fundamental stimmt es trotzdem. Der weltgrößte Internetwerbevermarkter hat im dritten Quartal nämlich den Umsatz auf den eigenen Webseiten um 22 Prozent auf 9,39 Mrd. Dollar gesteigert. Damit hat sich das Wachstum beschleunigt, nachdem es im zweiten Quartal bei beachtlichen 18 Prozent gelegen hatte.
 

Der Gigant profitiert immer mehr von dem mobilen Geschäft. Zwar sinkt dadurch der durchschnittliche Preis den Google erzielt, wenn ein User auf die Werbung klickt – im vergangenen Quartal belief sich das Minus auf acht Prozent. Weil die Anzahl der Clicks auf die Werbung aber um 26 Prozent gestiegen ist, ist der Konzernumsatz deutlich geklettert. Laut der Researchfirma EMarketer wird Google den Marktanteil am weltweiten Onlinewerbemarkt im laufenden Jahr von 31 Prozent auf 33 Prozent erhöhen. Die Marktkapitalisierung liegt bei 270 Milliarden Dollar, das KGV beträgt momentan rund 22. Die Hausse bei Google dürfte weitergehen. Aufgrund der erwarteten starken Gewinnsteigerungen bietet das 2014er-KGV von 22,5 der Aktie noch deutlich Luft nach oben.
 

Starinvestor steigt bei Nokia ein

Wenn Hedgefonds-Investoren bei Unternehmen einsteigen, sollten Anleger hellhörig werden. Erst recht wenn es sich um Tech-Unternehmen handelt, die mit dicken Bargeldreserven locken. Das Engagement von Carl Icahn bei Apple ließ bereits den Kurs der Kalifornier kräftig steigen, nun hat auch Nokia einen Starinvestor. Dan Loeb ist mit seinem Hedge-Fonds Third Point bei den Finnen eingestiegen und rechnet offenbar mit einem Aktienrückkaufprogramm oder eine Sonderdividende. Schätzungen von Loeb zufolge sitzt Nokia nach Abschluss des Verkaufs der Handy-Sparte an Microsoft auf Barreserven von rund elf Mrd. Dollar. Die Nokia-Aktie legte im späten Geschäft deutlich zu.    

Von Sarah Brylewski

 

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