Immobilien: Belebung im Wohnungsbau

Die Performance offener Immobilienfonds, gemessen am „Helaba OIF-Index“, lag zuletzt erneut bei -0,4%. Der Index bildet die durchschnittliche Wertentwicklung von neun großen offenen Immobilienpublikumsfonds ab. Die Performancespanne offener Immobilienfonds liegt aktuell zwischen -8,8% und +2,4%.

Diese Divergenz ist vor allem auf die teils deutlichen Abwertungen in einzelnen Fonds zurückzuführen, während andere ihre Bewertungen weitgehend stabil halten konnten.

 

Mittelabflüsse bei offenen Immobilienfonds

Die angespannte Lage spiegeln auch die anhaltenden Mittelabflüsse offener Immobilienfonds wider. Sie lagen im August mit 610 Millionen Euro zwar deutlich unter dem Höchstwert des Vormonats, befinden sich damit aber weiterhin auf hohem Niveau.

Angesichts der einjährigen Kündigungsfrist für Fondsanteile sowie der weiterhin geringen relativen Attraktivität gegenüber festverzinslichen Anlagen ist auch künftig mit Abflüssen zu rechnen. Diese sollten die Fonds jedoch durch ausreichende Liquiditätsreserven weiter bedienen können.

 

 

Während die Fonds noch unter Druck stehen, profitieren Gewerbeimmobilien trotz erhöhter Leerstände von einer anhaltend positiven Mietentwicklung. Diese trägt zur Stabilisierung der Kapitalwerte bei. Moderne Objekte in zentralen Lagen sind weiterhin stark gefragt, während qualitativ weniger hochwertige Objekte weiterhin unter Druck stehen.

Die Branche reagiert mit neuen Nutzungskonzepten auf die veränderte Nachfrage. Im Anbetracht struktureller Veränderungen wie ESG-Regulierung, der Arbeit aus dem Homeoffice und dem expansiven Onlinehandel ist dies sinnvoll. In diesem Kontext gewinnt aktives Assetmanagement zunehmend an Bedeutung.

 

 

Vor allem die Preise von Wohnimmobilien dürften weiter steigen. Hauptursache bleibt die anhaltende Wohnungsknappheit, die insbesondere in den Metropolregionen preistreibend wirkt. Von Januar bis August 2025 wurde der Bau von 151.200 Wohnungen genehmigt. Das waren 6,5% mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Anstieg deutet darauf hin, dass der Tiefpunkt im Wohnungsbau inzwischen durchschritten ist und die Bautätigkeit perspektivisch anzieht. Allerdings benötigen die genehmigten Projekte einig Zeit bis zur Fertigstellung.

Eine Entlastung der Wohnungsmärkte ist daher kurzfristig nicht zu erwarten. Zudem bleibt das aktuelle Bauvolumen noch deutlich hinter dem erforderlichen Niveau zurück und die kräftig gestiegenen Baukosten belasten die Branche weiter.

 

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