Kapitalmärkte im Fokus: Aktien, US-Dollar und steigender Ölpreis

Helaba: Die Rekordstimmung an den Börsen ist erst einmal verflogen.

Der Konflikt in Nahost befördert eine zunehmende Risikoaversion an den Finanzmärkten. Sichtbarstes Zeichen sind die Verluste bei Aktien, während der US-Dollar deutlich aufwertete.

Mit einem Wochenplus von über 8% ging es für den Ölpreis steil bergauf.

Hier überwiegt die Sorge, dass Förderanlagen durch die Kampfhandlungen beschädigt werden und es zu einer Angebotsverknappung bei Rohöl kommen könnte.

 

DAX entfernt sich vom Rekordhoch und kämpft um die 19.000er-Marke

Allerdings wäre es überzogen, die Wochenbilanz an den Finanzmärkten mit einer Flucht in die sicheren Anlagehäfen zu beschreiben.

Denn die Fluchtbewegungen waren nicht sonderlich ausgeprägt, die Verluste an den globalen Aktienmärkten halten sich in Grenzen.

Vermutlich haben Investoren die jüngsten Rekordstände genutzt, um vor allem hierzulande Kasse zu machen.

Schließlich sind – anders als in den USA – die konjunkturellen Herausforderungen für Deutschland nicht weniger geworden, trotz positiver Nachrichten von der Inflation.

Deshalb hat sich der deutsche Leitindex von seinem jüngsten Rekordhoch entfernt.

Statt die Marke von 20.000 ins Visier zu nehmen, versucht der DAX wenigstens die 19.000 zu verteidigen.

 

Hiobsbotschaften aus der Autoindustrie und mögliche EU-Zölle belasten den DAX

Zu den Herausforderungen für den Standort Deutschland gehören die jüngsten Hiobsbotschaften aus der Automobilindustrie, die auch den Aktienindex belasten.

Trotz des deutschen „Nein“ wird es wohl zu EU-Zöllen auf chinesische E-Autos kommen.

Davon wären auch deutsche Hersteller, die in China produzieren, betroffen.

Für die ohnehin angeschlagene Branche kommen Zölle zur Unzeit.

In der Berichtswoche dürften die Daten zu den deutschen Auftragseingängen sowie zur Industrieproduktion zeigen, ob im August die Talsohle erreicht ist.

Immerhin lässt der letzte Anstieg der Aufträge auf eine Besserung hoffen.

Dagegen signalisierten jüngste Stimmungsindikatoren wie das ifo Geschäftsklima noch keine nahe Trendwende.

 

Auch schwaches China und US-Zinsunsicherheit belasten den DAX

Abseits der EZB-Geldpolitik gibt es für die deutsche Industrie von der Weltwirtschaft wenig Lichtblicke.

China, das sonst so verlässliche Zugpferd, ist angeschlagen.

Bis die jüngsten geld- und finanzpolitischen Entscheidungen dort Wirkung zeigen, wird es dauern.

Das haben die Ergebnisse der Einkaufsmanagerumfragen, die unter die Expansionsschwelle gefallen sind, eindrucksvoll belegt.

So bleiben die USA als Hoffnungsträger, deren wirtschaftliche Dynamik trotz einer restriktiveren Geldpolitik noch als solide bezeichnet werden kann.

Deshalb hatte Notenbankchef Powell Hoffnungen auf einen weiteren großen Zinsschritt gedämpft.

Ob in der Berichtswoche mit den US-Verbraucherpreisen im September die Spekulationen auf einen großen Schritt wieder aufflammen, sei dahingestellt.

Für den DAX dürfte die unruhige Zeit aber noch nicht beendet sein.

 

 

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