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Linde – die Fakten nach dem Kursdesaster

Ayondo MarketsGrößere Bewegungen sind bei der Aktie von Linde eher selten. Nur wenn der Gesamtmarkt stärkere Schwankungen zeigt, steigt auch die Volatilität bei den Papieren des Gase-Konzerns. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel, wie zuletzt Anfang Dezember. Das Management kappte die Mittelfristziele für 2017 und schickte die Aktie um 14 Prozent in den Keller – der größte Kurssturz seit mehr als 14 Jahren. Inzwischen gibt es die Papiere sogar rund 20 Prozent günstiger. Zuletzt bezahlten Anleger rund 130 Euro und damit so wenig wie im Frühjahr 2013. Sind dies nun Schnäppchenpreise?

 

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Linde nannte gleich mehrere Ursachen für die Zielkorrektur…

Im Industriegeschäft haben sich die Wachstumsraten im Vergleich zu Oktober 2014, als die Guidance festgelegt wurde, deutlich reduziert. In der Gesundheitssparte, die als Hoffnungsträger gilt, werden die Preissenkungen auf dem US-Markt deutlich stärker ausfallen als erwartet. Zudem leidet der Bereich Anlagenbau unter einer spürbaren Zurückhaltung der Kunden aufgrund des niedrigen Ölpreises. Für viele Investoren kam die Korrektur der Mittelfristziele überraschend, die Gründe sind aber mit Blick auf die Lage der Weltwirtschaft nachvollziehbar.

 

Auf Basis der neuen Daten wird das Geschäftsmodell des DAX-Konzerns zwar nicht in Frage gestellt, allerdings zeichnet sich kurzfristig auch keine Trendwende ab. Im Gegenteil. Sollte die globale Konjunktur im kommenden Jahr unerwartet schwach ausfallen, drohen kostenintensive Restrukturierungsmaßnahmen. Mit der deutlichen Kursreaktion auf die angepasste Zielvorgabe sind inzwischen allerdings auch viele negative Faktoren im Preis enthalten. Zudem haben inzwischen die Analysten ihre Modelle angepasst, auch von dieser Seite dürften kaum noch negative Überraschungen drohen. Mit einem KGV von knapp 17 auf Basis der 2016er-Gewinnschätzungen sind die Aktien zudem eher günstig, denn der 10-Jahres-Durchschnitt liegt bei 19. Nur wenige DAX-Titel weisen derzeit einen ähnlich hohen Abschlag auf.

 

2016 – das ungewisse Jahr?

Unter dem Strich bleiben die Papiere eine Wette auf die Weltwirtschaft im kommenden Jahr. Sollte der Ölpreis wieder nach oben drehen, dürften auch die Auftragseingänge im Bereich Anlagenbau anziehen und könnten positiv überraschen. Ähnliches gilt für die Wachstumsraten im Industriegeschäft. Zum Jahresschluss zeichnet sich hier aber noch keine Trendwende ab, der Ölpreis erreichte zuletzt ein Sechs-Jahres-Tief. Technisch gesehen belastet der Rücksetzer unter die wichtige Unterstützung bei 135 bis 140 Euro, die nächste schwache Nachfragezone verläuft bei 125 Euro.

 

Eine Gegenbewegung oder zumindest Stabilisierung erscheint aber überfällig, wie der weite Abstand zur 21-Tage-Linie von 14 Prozent deutlich zeigt. Die Aktie eignet sich somit nur für erfahrene Anleger, die grundsätzlich für das kommende Jahr positiv gestimmt sind. Große Erwartungen an eine Erholung sind aber nicht angebracht. Der Bereich um 135/140 Euro stellt nun einen Widerstand dar. Erst darüber eröffnet sich im Idealfall weiteres Potenzial bis 155/157 Euro.

 

Autor: Feingold Research

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