Was eine WM-Pleite für Aktien bedeuten kann

Bernstein Bank: Das Runde muss ins Eckige und vor dem Spiel ist nach dem Spiel.

Alle vier Jahre wieder schwirren zur Fußball-WM die Platitüden durch das Land. Und auch die Frage, ob denn das Gekicke einen Einfluss hat auf die Börse.

Tatsächlich gibt es die eine oder andere Experten-Stimme, die das behauptet. Vor allem bei Enttäuschungen. Womit für uns der DAX in den Fokus rückt.

Wenn das, was Sie gleich weiter unten lesen, stimmt, dann steht beim DAX eine große Short-Chance an. Denn nach dem 0:12 gegen Spanien am Sonntag dürfte sich der Frust ziemlich heftig entladen.

Womit dann der Aufwärtstrend im Tageschart vielleicht beendet wäre.

Doch Spaß beiseite: Tatsächlich gibt es laut Experten für Trader gute Gründe, die WM im Blick zu behalten.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Quelle: Bernstein Bank GmbH

So kam Professor Alex Edmans, einst Wharton School, University of Pennsylvania, jetzt London Business School, in seiner Arbeit „Sport Sentiment and Stock Returns“ nach einer Untersuchung in 39 Staaten zu dem Schluss, dass tatsächlich ein Zusammenhang besteht zwischen Asset-Preisen und Fußball.

 

 

WM-Aus versenkt Kurse

Zwar stammt die Arbeit aus dem Jahr 2007, doch Mr. Edmans lehrt an besten Adressen, also sollten wir ihn nicht ignorieren. Konkret heißt es: „elimination from a major international soccer tournament is associated with a next-day return on the national stock market index that is 38 basis points lower than average.“

Soll heißen: Der Frust setzt sich an der Börse fort. Zwar gibt seine Forschung nichts für die Bullen her: „We find no evidence of a corresponding effect after wins for any of the sports that we study.“

 

Kleine Börsen mit lokalen Aktien leiden

Aber für die Bären hat er durchaus Futter: „we are able to reject the hypothesis that the loss effect after soccer games is driven by economic factors such as reduced productivity or lost revenues.“

Und dann wird er noch konkreter: „the effect is stronger in small stocks, which other studies find are disproportionately held by local investors and more strongly affected by sentiment. Overall, our interpretation of the evidence is that the loss effect is caused by a change in investor mood.“

 

Funkstille bei Spielen

Die „Straits Times“ ergänzt leider ohne Nennung von Quellen, dass im ersten Monat nach einem WM-Finale sieben von neun Aktienmärkte des Verlierers um 1,4 Prozent unter dem globalen Durchschnitt performten. In den nächsten beiden Monaten habe sich die Baisse mit einem relativen Verlust von 5,6 Prozent fortgesetzt.

Und außerdem sinke die Vola: In einem Fall sei die Zahl der Trades an der chilenischen Börse bei einem WM-Match um 83 Prozent gefallen. Tatsächlich reagierten vor allem lateinamerikanische Börsen auf die Spiele.

Der Absturz bei den Trades beginne vor dem Spiel und halte bis zu 45 Minuten nach dem Spiel an. Weiter gebe es einen Dip bei den Trades von 5 Prozent bei einem Tor.

Generell würden relevante News für den Aktienmarkt während dem Fußball viel später verarbeitet als normal.

 

 

Selbst ein Minus im SPX

Selbst für die USA stellten die beiden israelischen Forscher Guy Kaplanski und Haim Levy im Jahr 2008 einen Zusammenhang fest. In der Studie „Exploitable Predictable Irrationality: The FIFA World Cup Effect on the U.S. Stock Market“ werteten sie Daten von 1950 bis 2006 aus.

Demnach verbuchte der S&P 500 Composite Index einen Return von minus 2 Prozent während des Turniers. Wir meinen: Erstaunlich, wo doch in den USA das Desinteresse am Fußball traditionell noch größer ist, als aktuell hierzulande.

Unser Fazit: Auf dem Börsenparkett tobt zur WM die Psychologie. Und bei Enttäuschungen steht Verkaufsdruck an.

Vermutlich sind Broker mental erstmal nicht in der Lage, sich mit Aktien zu beschäftigen. Und daher trocknet vor allem bei kleinen Aktienmärkten mit starkem nationalen Investment die Kaufneigung aus.

Das ist doch mal ein wahrhaft konkreter Tipp für Trader und Investoren: Behalten Sie Aktienmärkte im Blick, bei denen die Mannschaften bei der WM enttäuschen.

Allerdings sind die großen Faktoren nach wie vor: Liquidität und Anlagedruck bei Fonds, Geldpolitik und Inflation/Rezession.

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