Verstopfte Lieferketten: Explosion der Transportkosten

EVERGREENEver Given” ahoi! Knapp drei Monate nach der Blockade des Suez-Kanals einigten sich die Eigentümer mit den ägyptischen Behörden über den zu zahlenden Schadensersatz. Das Schiff konnte seine Fahrt damit endlich fortsetzen. Doch wer durch dieses Ereignis auf ein Signal der Entspannung im weltweiten Frachtverkehr gehofft hatte, wird enttäuscht.

Im Gegenteil, die Puffer scheinen aufgebraucht und die Engpässe in den Lieferketten scheinen weiter zuzunehmen. Viele Frachter dümpeln zurzeit in Sichtweite zu verstopften Welthäfen und warten darauf gelöscht zu werden.

Die entstandene Container-Knappheit resultiert in explodierenden Transportkosten. So kostet ein 40-Fuß-Doppelcontainer im Durchschnitt viermal (!) mehr als noch vor einem Jahr. Auch auf der Straße oder in der Luft steigen die Transportkosten rasant. Drohen bald leere Regale oder gar ein Weihnachten mit begrenzter Geschenkauswahl?

Drewry World Container Index

Durchschnittliche Frachtraten für 40-Fuß-Doppelcontainer in US-Dollar

Grafik: EVERGREEN Quelle: Bloomberg

Grafik: EVERGREEN Quelle: Bloomberg

 

Apropos Preisanstieg: Die Europäische Zentralbank hat diese Woche einen Strategiewechsel angekündigt. Wichtigste Änderung: Das seit 2003 ausgelobte Inflationsziel “unter, aber nahe 2 Prozent” wird angepasst.

Die Währungshüter peilen künftig eine jährliche Preissteigerung von genau 2 Prozent an.

 

 

Durch das Brechen mit der alten Tradition entfällt der Zwei-Prozent-Deckel, sodass die Inflation das gesetzte Ziel nun zeitweise auch offiziell überschreiten darf.

Damit legitimiert die EZB eine Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik – ungeachtet der Entwicklung der Verbraucherpreise.

 

Aktienmärkte im Schaukelmodus

Nachdem die Blickrichtung an den Aktienmärkten auch diese Woche zunächst nach oben gerichtet war, sahen sich Anleger zum Wochenausklang zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder mit Kursverlusten konfrontiert.

Corona-Sorgen in Asien und Europa sowie schwächere Konjunkturdaten – etwa beim ZEW-Index oder dem US-Einkaufsmanager-Index – trübten die Stimmung und sorgten für eine Korrektur.

 

Das Anleihen-Paradoxon

Anders entwickelt sich die Stimmung an den Anleihemärkten, was selbst Experten überrascht. Eigentlich spricht das Marktumfeld – steigende Inflation, Wirtschaftserholung und Fed-Diskussionen über ein Zurückfahren ihrer Anleihekäufe – nicht gerade für eine Anleihen-Rallye.

 

 

Dennoch sank beispielsweise die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen unter 1,3 % und damit auf den niedrigsten Stand seit Februar.

Die sinkenden Renditen bzw. steigenden Anleihen-Kurse signalisieren zudem eine leichte Entspannung hinsichtlich der Inflationsthematik.

Ist dies das Ende der Reflation Trades?

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