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EUR/USD – Der Dreh mit der Zinsschraube…

Eine Weile dauert sie nun schon an – die Finanzkrise. Im Juli 2008 trafen sich die Chefs der G7 plus Russland in der beschaulichen Kleinstadt Toyako in Japan, um die Finanzkrise, die auch eine Vertrauenskrise ist, zu bereden und mit vereinten Kräften zu bekämpfen. Was war die Reaktion? Die Notenbanken senkten die Zinsen, allen voran natürlich Ben Bernanke von der Federal Reserve. Schon damals tendierten die Renditen zur Refinanzierung in den USA gegen null – Jean-Claude Trichet von der EZB konnte noch zwei Prozent aufweisen. Seitdem folgte Zinssenkung nach Zinssenkung – von Australien, Neuseeland über Asien, Europa bis Amerika.

Auch in diesem Jahr nach Gordon Browns großem Spektakel in London, wo sich das Who is Who der Weltwirtschaft die Klinke in die Hand gab, blieb es vorerst bei dem alten Rezept des weiteren Drehens an der Zinsschraube. Ein altbewährtes Mittel aus der Klamottenkiste der Geldpolitik, wenn es darum geht den Verbrauchern klar zu machen, dass Sparen nichts mehr einbringt, die Zinsen somit flach bis gar nicht mehr vorhanden sind und der eigentliche Effekt eines etwaigen Sparens eigentlich Wertvernichtung bedeutet (inflationsbereinigt wird es also Jahr für Jahr weniger). Die niedrigen Zinsen sollen dem Verbraucher also suggerieren: Spare nicht, sondern gebe aus, konsumiere!

Natürlich verbilligen sich Unternehmenskredite für etwaige Investitionen usw… Schön für diejenigen, die viel Geld haben und bis dato nicht investiert waren. Ergebnis aus der Theorie: Die Wirtschaft erholt sich!

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Konjunkturpakete und Inflation

Doch die wahrnehmbaren Effekte lassen noch auf sich warten. Zunächst kommt die Krise mehr und mehr in der Realwirtschaft an, bevor es langsam wieder aufwärts gehen kann.

Experten sprechen vom Frühjahr 2010, in dem sich der Nebel der Krise verzogen haben wird. Was uns aus dem Nebel entgegenschleudern wird, scheint dann auch mal wieder hausgemacht zu sein: Inflation. Milliarden und Abermilliarden-Pakete der Regierungen blähen den gesamten Geldkreislauf und Wirtschaftskreislauf auf, wie einen Kugelfisch. Um wieder Luft zu bekommen, werden die Zinsen wohl schnell wieder angehoben. Bleibt abzuwarten, wer hier der erste ist – wahrscheinlich wieder Ben Bernanke, weil die USA einfach schneller wieder aus Talsohlen herauskommen.

Dies ist vor allem der Grund, warum so viele von einem Erstarken des US-Dollars sprechen. Der Euro kommt bei vielen schlecht weg. Zwar sind nicht alle Euro-Pessimisten, aber immer mehr sprechen von starken Problemen in der Euro-Zone, von der Osteuropaproblematik gar nicht mal gesprochen. Die weitere Problematik des Euro hat sogar schon einen Namen bekommen: PIGIS (Portugal, Italien, Griechenland, Irland, Spanien). Diese Länder sind durch die weltweite Krise außerordentlich betroffen (wäre GB in der Eurozone, so wären sie da übrigens auch dabei!). Der Euro hat somit zusätzliche Faktoren, neben den allgemeinen, volkswirtschaftlichen Faktoren – anders als sein großer Bruder US-Dollar hat er ein wesentliches Merkmal nämlich schon mal gar nicht: Einheit!

Die hoch bezahlten Devisenstrategen und Analysten der Banken sind sich jedoch auch nicht sicher, wie es beim weltweit am meisten gehandelten Währungspaar weitergeht. Die Prognosen gehen von Parität bis zu Wechselkursnotierungen um die 1,50er-Marke in 2009.

Klicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:

EUR/USD mit Abwärtstrend seit dem Höchststand aus dem Jahr 2008 bei 1,6031

EUR/USD befindet sich rein rechnerisch ja dann in 2009 bis dato ungefähr in diesem Feld. Tiefstände um die 1,23er-Marke, ein paar Wochen zwischen 1,25 und 1,30 – es wirkt wie bei Astrologen, die scheinbar alles so genau über Sie wissen. Damit es halbwegs überzeugend klingt, formulieren sie es meist so geschickt, dass es auf hunderte Szenarien zutreffen könnte.

Wir betrachten EUR/USD jeweils von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde und Minute zu Minute aus technischer und volkswirtschaftlicher Sicht. Für die nächste Handelswoche rechnen wir mit einem weiter fallenden Euro um Niveaus von 1,2700-1,2900, da EUR/USD es über die komplette Handelswoche nicht geschafft hat, sich über der Abwärtskanallinie zu etablieren und diese als Unterstützung für weiter steigende Notierungen in Richtung der 1,3800 und 1,4000 zu nutzen.

Wochenausblick

Die neue Handelswoche wird bei uns durch den Ostermontag verkürzt, sie bringt jedoch wieder genügend volkswirtschaftliche Ereignisse und damit viele Einstiegsszenarien. Diese Übersicht soll Ihnen eine Wochenzusammenfassung für die Handelsvorbereitung bieten.

MONTAG, DEN 20. APRIL 2009

TERMINE MIT ZEITANGABE

07:00 J: ESRI Frühindikator Februar

10:00 EU: EZB Vierteljährliche Leistungsbilanz Eurozone

14:30 USA: Chicago Fed National Activity Index März

15:30 EU: EZB Ankündigung Haupt-Refi-Tender

16:00 USA: Frühindikatoren 03/09

Die neue Handelswoche beginnt mit den ersten Nachrichten aus dem asiatischen Handel in Japan mit den Frühindikatoren, die hauptsächlich USD/JPY in Schwung bringen werden. Momentan sehr interessant auch die Wechselkurspaare GBP/JPY und CHF/JPY.

Der Nachmittag steht im Zeichen der Frühindikatoren für den Monat März um 16:00 Uhr in den USA, die EUR/USD-Bewegungen und Einstiegsszenarien generieren sollten.

DIENSTAG, DEN 21. APRIL 2009

TERMINE MIT ZEITANGABE

08:00 D: Statistisches Bundesamt Erzeugerpreise 03/09

09:00 CH: SNB Bankenstatistisches Monatsheft April

09:00 CH: Statistisches Monatsheft April

10:00 I: Handelsbilanz 02/09

10:30 GB: Einzelhandelsumsatz 03/09

11:00 D: ZEW Konjunkturerwartung 04/09.

23:00 USA: ABC Verbrauchervertrauen (Woche)

Der Morgen startet mit den Erzeugerpreisen aus Deutschland, die vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden um 08:00 Uhr ausgegeben werden, zuvor war ein Rückgang von 0,5% auf Monatsbasis und 0,9% auf Jahresbasis ausgewiesen worden.

Die Daten aus der Schweiz um 09:00 Uhr sollten die CHF-Crosses in Bewegung versetzen, außerdem wird auch noch der Hauspreisindex der Schweiz für das erste Quartal 09 veröffentlicht.

Die wichtigsten Meldungen des Tages sind zweifelsohne die Daten aus GB für GBP/USD und EUR/GBP hauptsächlich und der ZEW-Indikator um 11.00 Uhr aus D – erst in der Nacht um 23.00 Uhr erreichen uns Daten zum ABC Verbrauchervertrauen der Washington Post.

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MITTWOCH, DEN 22. APRIL 2009

TERMINE MIT ZEITANGABE

10:30 GB: BoE Sitzungsprotokoll 8./9.4.09

10:30 GB: Arbeitslosenzahlen 03/09

11:00 EU Öffentliches Defizit und Verschuldung 2008

11:00 EU Zahlungsbilanz 4. Quartal

13:00 USA: MBA Hypothekenanträge (Woche)

16:00 USA: Hauspreisindex für den Monat Feburar (MoM)

16:30 USA: EIA Ölmarktbericht (Woche)

Der Mittwoch bringt die „Bank of England / BoE-Minutes“, das Sitzungsprotokoll der BoE wird unter Tradern für die GBP-Crosses als sehr wichtig eingeordnet, gibt es doch unter anderem auch Aufschluss über die folgende und tatsächlichen Vorkehrungen und Aktionen der Bank of England.

Auch die Arbeitslosenzahlen werden zu beobachten sein – die letzte Veröffentlichung ergab 138.400 weniger Stellen, die Arbeitslosenrate lag zuvor bei 6,5%.

Die Hypothekendaten- und Häuserdaten aus den USA um 13:00 und 16:00 Uhr werden Bewegungen bei EUR/USD erzeugen –es wird mit einer langsamen Besserung zu rechnen sein.

DONNERSTAG, DEN 23. APRIL 2009

TERMINE MIT ZEITANGABE

03.00 J: Nomura/JMMA Manufacturing Purchasing Manager Index 04/09

08:15 CH: Handelsbilanz 03/09

08:45 F: INSEE Geschäftsklimaindex April

09:00 EU: EZB Ratssitzung

10:00 EU: EZB Leistungsbilanz Eurozone Februar

11:00 EU: Auftragseingänge Industrie Februar

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

16:00 USA: Verkäufe bestehender Häuser März

16:30 USA: EIA Erdgasbericht (Woche)

Bereits in der Nacht im asiatischen Handel wird der Nomura JMMA für den Monat April ausgewiesen, der für das Währungspaar USD/JPY von Wichtigkeit ist – zuvor wurde ein Wert von 33,8 ausgewiesen.

Aus der Schweiz bekommen die CHF-Crosses um 08:15 Uhr Schub durch die Zahlen zur Handelsbilanz für den Monat März.

Um 10.00 und 11:00 Uhr werden die die Leistungsbilanz aus der EU und die Auftragseingänge der Industrie für den Monat Februar Ausweis für das Erreichen der Krise in der Realwirtschaft sein.

Die US-Daten markieren erneut den Höhepunkt des Handelstages mit den Daten zur Arbeitslosenhilfe, Häuser- und Energiedaten.

FREITAG, DEN 24. APRIL 2009

TERMINE MIT ZEITANGABE

01:50 J: All-Industry-Index Februar

01:50 J: Dienstleistungspreise der Unternehmen März

08:00 EU: ACEA Nfz-Neuzulassungen März

08:45 F: Haushaltsausgaben März

10:00 D: ifo Geschäftsklimaindex April

10:30 GB: BIP 01/09

10:30 GB: Einzelhandelsumsatz März

14:30 USA: Aufträge langlebiger Wirtschaftsgüter März

16:00 USA: Verkäufe neuer Häuser März

Die Handelswoche endet in Asien mit der Ausgabe der Daten zum All-Industry-Index für den Monat Februar (zuvor war ein Rückgang von 1,70% auf Monatsbasis zu registrieren) und den Dienstleistungspreisen der Unternehmen im März (zuvor war ein Rückgang von 2,60% zu sehen). Wichtig werden die Daten aus GB zum BIP und zum Einzelhandelsumsatz für die GBP-Crosses um 10:30 Uhr sein und für ordentliche Einstiegsgelegenheiten sorgen.

Ferenr wird der ifo-Index aus D um 10:00 Uhr für EUR/USD Bewegung bringen – es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Krise in der Realwirtschaft verfestigt hat oder ob der ifo doch für Überraschung im Markt sorgen kann.

Die wichtigsten US-Daten sind die Aufträge langlebiger Wirtschaftgüter für den Monat März.

Auf eine erfolgreiche Trading-Woche!

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