Alpari: FED weiterhin mit expansiver Geldpolitik; Euro stabilisiert sich, aber Abwärtstrend immer noch intakt

Alpari:

Aktien: FED weiterhin mit expansiver Geldpolitik

  • Wie erwartet belässt die US Notenbank den Leitzins in der Spanne zwischen 0,00 und 0,25%. darüber hinaus wird das QE3-Programm im vollen Umfang ($85 Mrd. pro Monat) fortgeführt. Es wurde bekräftigt die Zinsen erst anzuheben, wenn die Arbeitslosigkeit unter 6,5% gefallen ist. Die Fed geht davon aus, dass dies erst im Jahr 2015 der Fall sein wird. Für dieses Jahr wird mit einen Fall der Arbeitslosenquote auf 7,3% gerechnet. Die Wachstumsprognose für 2014 wurde von 3% auf maximal 2,8% nach unten revidiert und für 2014 von 3,5% auf 3,4% reduziert. Damit bleibt alles beim Alten. Insbesondere das QE3-Programm, das als wesentlicher Pfeiler der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung in den USA gilt, wird unvermindert fortgesetzt und die Aktienmärkte unterstützen.
  • Der Dax konnte sich im gestrigen Handelsverlauf weiter erholen und ging mit +0,68% auf 8.001,97 Zählern aus dem Handel. Zwar konnte die etwas negative Vorgabe des ?Inside Days? von Dienstag wettgemacht werden, aber der ?Doji? signalisiert Unsicherheit der Marktteilnehmer, so dass eher von einer weiteren Konsolidierung unterhalb des letzten Pivotpunkts bei 8.078 Punkten ausgegangen werden kann. Erst ein Schlusskurs über dem letzten Pivot-Hochpunkt bei 8.078 Punkten würde neues Aufwärtspotenzial bis in Richtung Allzeithoch bei 8.151 Zählern auslösen. Das grundsätzlich bullishe Set-up wäre aber erst gefährdet, wenn 7.869 Punkte nach unten durchbrochen werden würde.  Bei den technischen Indikatoren unterstreichen die Oszillatoren das verhaltene Chartbild. So hat beispielsweise der Stochastik ein neues Verkaufssignal ausgelöst und unterstreicht die kurzfristig gestiegenen Abwärtsrisiken. Auch die anderen europäischen Börsen konnten fast alle zulegen, wobei der CAC 40 mit +1,43% die Gefahr eines Fehlausbruchs negierte.
  • Die US Börsen haben die Entscheidung der US Notenbank (wie oben beschrieben) wohlwollend aufgenommen. Der Dow Jones konnte zwar sein Allzeithoch bei 14.543 Punkten zwar nicht überschreiten, aber um +0,39% auf 14.511,73 Zähler zulegen. Auch der S&P 500 schloss wieder höher bei 1.558,71 Punkten und ist somit nur noch wenige Punkte vom Allzeithoch bei 1.565,15 Punkten entfernt. Es wäre sehr verwunderlich, wenn es nicht erreicht werden würde. Bei den Sektoren fiel insbesondere der US-Hausbausektor ins Auge, der um +3,00% kletterte, aus seiner Konsolidierung nach oben ausgebrochen ist und ein neues Kaufsignal generiert hat (siehe Chart des Tages). Wahrscheinlich hat die Fortsetzung des QE3-Programms maßgeblich dazu beigetragen, dass zum Ziel hat die langfristigen Zinsen zu senken. Davon profitieren die US Hausbauer, da die Nachfrage nach Häusern maßgeblich von diesem Faktor bestimmt wird. Von Indikatorenseite zeigen die großen Indizes langsam Ermüdungserscheinungen. Die Oszillatoren haben negative Divergenzen ausgebildet und im Dow Jones sowie im S&P 500 steht der MACD kurz vor Verkaufssignalen. Man sollte die Pullbackbewegung noch nicht ganz abgeschrieben haben. Auf der Unterseite sind die nächsten Unterstützungen im Dow Jones bei 14.400 und 14.104 Punkten anzutreffen. Der Aufwärtstrend wäre erst bei Verletzung des Ausbruchslevels bei 14.035 Punkten gefährdet.  Beim S&P 500 sind die nächsten Haltepunkte bei 1.557, 1.547 sowie 1.531 vorzufinden.
  • Nach der feiertagsbedingten Schließung der Tokioter Börse, beendete der Nikkei heute den Handel als stärkster asiatischer Index bei 12.627,55 Punkten. Im Verlauf des Tages wird der neue Notenbankchef Kuroda seine erste offizielle Rede halten. Marktteilnehmer gehen von einer Konkretisierung der Reflationierungspolitik und ersten Schritten in diese Richtung aus. Weiterhin überraschten die vorläufigen Zahlen zum HSBC-Index des verarbeitenden Gewerbes in China. Das Konjunkturbarometer stieg auf 51,7 und schlug die Erwartungen der Analysten von 50,4 deutlich. Der Shanghai Composite kann +0,4% zulegen, während der Hang Seng Index fast unverändert aus dem Handel geht.

Marktüberblick
Anlageklassen Schlusskurs Veränderung Veränderung in %
Aktienindizes
DAX 8.001,97 +54,18 +0,68%
EURO STOXX 50 2.708,90 +36,94 +1,38%
Dow Jones Industrials 14.511,73 +55,91 +0,38%
S&P 500 1.558,71 +10,37 +0,66%
Nasdaq 100 2.805,91 +18,64 +0,66%
Nikkei 225 12.627,55 +167,69 +1,34%
Rohstoffe
WTI (04/13) 93,24 +0,84 +0,91%
Brent (05/13) 108,72 +1,27 +1,18%
Gold (Spot) 1.605,70 -5,20 -0,32%
Silber (Spot) 28,77 -0,10 -0,33%
Kupfer (05/13) 3,438 +0,044 +1,31%
Währungen
EUR/USD 1,2935 +0,0076 +0,59%
EUR/JPY 124,19 +2,00 +1,64%
EUR/GBP 0,8565 +0,0046 +0,54%
USD/JPY 96,00 +0,97 +1,22%
AUD/USD 1,0377 +0,0016 +0,15%

Rohstoffe: CRB Index mit Chance auf zweites Standbein

 

 

  • Gestern vollzog der CRB Index ein ? Bullish Engulfing? Candlestick und negierte die starke Abwärtskerze des Vortages. Es besteht die Hoffnung, dass sich hier wie in den Tagen zuvor besprochen ein zweites Standbein ausgebildet hat. Als direktes Ziel im Positivszenario wäre das Schliessen der Kurslücke bei 296,10 Punkten zu nennen. Insbesondere der Energie- und Industriemetallsektor erholten sich von den Verlusten der letzten Tage.
  • Gold und Silber bewegten sich kaum und die Handelsspannen haben immer noch bestand. Gold:  zwischen $1.560 bis $1.620. Silber: hier verengt sich zusehends die Spanne zwischen $29,10 und $28,50. Die Bollinger-Bänder ziehen sich stark zusammen, so dass in Kürze mit einer Impulsbewegung gerechnet werden sollte. Palladium konnte wie auch die Industriemetalle einen starken Konter ausprägen und zog gestern um +2,96% an. Damit wurde ein direkter Abverkauf negiert und zunächst das Abwärtsrisiko eingedämmt. Platin konnte auch mit einer großen Aufwärtskerze glänzen und hat die 200 Tage Linie zurückerobert. Perspektivisch könnte sich hier ein zweites Standbein ausbilden, aber ein Tag macht noch keinen Trend.
  • Der Energiesektor trug ebenfalls zur allgemeinen Stabilisierung des Rohstoffsektors bei. WTI mit Lieferung April konnte die 200 Tage Linie verteidigen und legte um +0,91% auf $93,24 zu.  Brent mit Lieferung Mai konnte auch um +1,18% auf $108,72 zulegen und einen weiteren Abverkauf stoppen. Charttechnisch hat sich ein abfallendes Rechteck herausgebildet, dass in Kürze aufgelöst werden sollte. Die technischen Indikatoren verweisen auf eine sich verbessernde Lage. So haben die Oszillatoren das letzte Tief nicht mehr bestätigt.

Devisen: EUR/USD an 200 Tage Linie

 

 

  • EUR/USD: Nachdem vorgestern das Währungspaar  aus der schrägen Schiebezone nach unten ausgebrochen war und eine Trendbeschleunigung nach unten drohte, konterte EUR/USD an der 200 Tage Linie und sprang zurück in die Formation. Am Handelsende stand +0,59% zu Buche. Kurzfristig hat sich die Lage damit etwas entspannt, aber der Abwärtstrend ist immer noch intakt. Erst ein nachhaltiges Überwinden der 1,31 Marke würde das Chartbild neutralisieren. Die technischen Indikatoren verweisen auf ein verbessertes Umfeld hin, da die Oszillatoren CCI und Stochastik positive Divergenzen ausgebildet haben. Auf der Unterseite liegen die nächsten Unterstützungen bei 1,2875 / 1,2854 und 1,28.  Auf der Oberseite sind die nächsten Widerstände bei 1,30/ 1,31 und 1,3135. Heute stehen die Einkaufsmanagerindizes in Deutschland auf der Agenda. Sollte es hier zu einer Verbesserung kommen, dürfte sich auch der Fokus von der politischen Börse Zypern auf die Konjunkturdaten verfestigen. Bei einer Rückeroberung der 1,31 Marke erfolgt eine Umstellung auf neutral. Bearish.
  • USD/JPY: In Japan wurde das achte Handelsdefizit in Folge bekanntgegeben. Im Februar fielen die Ausfuhren um -2,9%, während die Importe um +12% zulegten. Ökonomen verwiesen aber darauf, dass sich die angestiegene Importe zuerst niederschlagen. Eine Verbesserung der Exporte ist nachgelagert festzustellen. Der Yen kletterte marginal und auch das weiterhin unsichere Marktumfeld in Europa lässt den Yen stabil erscheinen. Mit Spannung wird die erste offizielle Rede des neuen BoJ-Präsidenten heute erwartet. Einige Marktteilnehmer gehen davon aus, dass eine Konkretisierung der Reflationierungspolitik kommuniziert wird. Dies könnte den Yen wieder unter Druck setzen. Aktuell handelt USD/JPY wenig verändert bei 95,88. Ein Schlusskurs über dem letzten Pivot-Hochpunkt bei 96,69 würde wieder den Blick in Richtung 100 USD/JPY richten. Das bullishe Gesamtbild bleibt solange intakt wie das Ausbruchslevel bei 94,50 nicht unterschritten wird. Sollte dies der Fall sein, würde sich wahrscheinlich eine längere  Konsolidierungsphase anschließen. Perspektivisch erscheint ein Test der 100 USD/JPY Marke noch im März oder April wahrscheinlich. Nächster Widerstand liegt bei 98,65. Auf der Unterseite liegen direkte Unterstützungen bei 94,50 und 93,00 vor. Bullish.
  • EUR/GBP: Das Protokoll der letzten BoE Sitzung überraschte die Marktteilnehmer, da die Mitglieder sich besorgt über die starke Abwertung des Pfunds und die damit verbundenen inflationären Tendenzen zeigten. Obwohl die britische Wirtschaft sich nahe an der Rezession befindet, ist kurzfristig von keiner weiteren Stimulierung auszugehen. Dies stützt das Pfund. Aktuell konsolidiert EUR/GBP um das 0,8550 Level. Das perspektivische ?Kursziel? aus der nach unten verlassenen Keilstruktur bei 0,8444 bleibt weiterhin bestehen. Erst eine schnelle Rückeroberung des Kreuzwiderstands zwischen 0,86 und 0,8627 (untere Linie des Keils und Horizontale bei 0,8626) würde das Chartbild neutralisieren. Die unmittelbaren Unterstützungen liegen bei 0,8526 und 0,8500. Auf der Oberseite ergibt sich neues Trendpotenzial erst über dem letzten Intraday-Pivotpunkt bei 0,88. Bearish.
  • AUD/USD: Die Konsolidierung unterhalb des 1,04 Widerstands geht in die nächste Runde, die nicht nur eine wichtige Horizontalhürde darstellt, sondern auch das 61,8% Retracements des Rückgangs von 1,06 auf 1,0110. Eine Auflösung steht unmittelbar bevor und im Rahmen der Aufwärtsbewegung sollte der Impuls nach oben gerichtet sein. AUD/USD handelt direkt über der 200 Tage Linie, die als unmittelbare Unterstützung gilt. Um einen weiteren nachhaltigen Anstieg zu ermöglichen, muss die 1,04 Hürde herausgenommen werden. Aktuell befindet sich das Währungspaar in der Widerstandszone zwischen 1,0350 und 1,0375. Hier verläuft die Nackenlinie der Doppeltopformation vom Dezember/Februar und auch die 200 Tage Linie, die als direkte Unterstützung fungiert. Eine Rückeroberung des 1,0450 Levels würde den Blick in Richtung Jahreshoch bei 1,06 richten. Die technischen Indikatoren unterstützen das konstruktive Chartbild, wobei die Oszillatoren deutliche Überhitzungserscheinungen aufweisen. Eine Verschnaufpause in der Aufwärtsbewegung sollte eingeplant werden. Ein Schlusskurs unter 1,03 würde die positive Ausgangslage wieder neutralisieren. Ein Fall unter 1,020 würde den Abwärtstrend wahrscheinlich wieder aufnehmen lassen. In diesem Szenario wären die nächsten Haltezonen bei 1,01/ 1,00 sowie 0,9930 anzutreffen. Zunächst verbleibt die Einschätzung bei Bullish.

Wichtige Wirtschaftstermine
Uhrzeit
Land
Indikator
Aktuell Prognose Zuletzt
05:30 Japan Gesamtwirtschaftsindex Jan. m/m  -1,4%  -1,1% 1,8%
09:30 Deutschland Einkaufsmanagerindex Produktion Mrz. 50,5 50,3
09:30 Deutschland Einkaufsmanagerindex Servicesektor Mrz. 55,0 54,7
14:30 USA Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in tsd. 342 332
15:00 USA Philly-Fed Index Mrz.  -2,0  -12,5

Chart des Tages: Philadelphia Housing Index

 

 

Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com

 

 

Disclaimer & Risikohinweis
Themen im Artikel

Infos über Alpari

    Alpari News

    Weitere Trading News