3 Vielversprechende Aktien im Luft- und Raumfahrtsektor
Freedom Finance: Der Luft- und Raumfahrtsektor hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Allerdings sind die Aktivitäten in diesem Sektor, ähnlich wie in der Biotechnologie, mit einem hohen Risiko verbunden.
Die Branche steckt noch in den Kinderschuhen und der Markt ist noch nicht ausgereift. Deshalb haben die Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie ein enormes Wachstumspotenzial.
Noch vor einigen Jahren stagnierte die Raumfahrtindustrie. Die Umsätze mehrerer großer Unternehmen – Honeywell International, The Boeing Company, Raytheon Technologies Corporation, Lockheed Martin Corporation, Airbus SE, Safran SA, Northrop Grumman Corporation – stammten größtenteils aus staatlichen Rüstungsaufträgen.
Die enormen Markteintrittsbarrieren schränkten den Wettbewerb in der Branche erheblich ein und behinderten folglich ihre Entwicklung.
Was waren die größten Markteintrittsbarrieren?
- Langwieriger (im Durchschnitt 10 bis 20 Jahre) und komplizierter Entwicklungsprozess. Ende der 1990er Jahre tauchten viele neue Akteure auf, aber erst jetzt sind diese Unternehmen in der Lage, Prototypen zu bauen und zu testen, um sie in einen funktionstüchtigen Zustand zu bekommen und auf den Markt zu bringen.
- Fehlende Nachfrage aus dem privaten Sektor. Vor einigen Jahren waren nur die Regierungen verschiedener Länder aufgrund des militärischen Bedarfs an Produkten der Raumfahrtindustrie interessiert, so dass ein erheblicher Teil der Einnahmen ausschließlich aus Aufträgen des Verteidigungsministeriums stammte.
- Die Erforderlichkeit hoher Anfangsinvestitionen und eine lange Amortisationszeit. Aus diesen Gründen waren viele private Investoren nicht an Raumfahrtunternehmen interessiert. Allerdings stießen sie bei ihren Investitionen auch auf Schwierigkeiten, da die entsprechenden Unternehmen zumeist privat und in sich geschlossen und nicht öffentlich waren. Dieses Problem ist heute weitgehend gelöst, da die Zahl der Risikokapitalfonds und SPACs gestiegen ist und diese Unternehmen dadurch leichter an die Börse gehen können.
Private Raumfahrtunternehmen entstehen
Trotz dieser Schwierigkeiten entstanden Anfang der 2000er Jahre nach und nach private Raumfahrtunternehmen. Eine der Triebfedern war die wachsende Nachfrage des Privatsektors nach Raumfahrtservices.
Telekommunikations- und Internetunternehmen begannen, sich für den Start von Satelliten zu interessieren – vor allem für Kommunikations- und Vermessungszwecke.
Darüber hinaus haben Militär- und Raumfahrtorganisationen begonnen, ihre eigenen Budgets schrittweise zu erhöhen und nicht nur große Unternehmen, sondern auch neue Akteure zu unterstützen, um den Wettbewerb in der Branche zu fördern.
Von 2011 bis 2021 stieg das Budget der NASA (National Aeronautics and Space Administration) von 18,5 Milliarden US-Dollar auf 23,3 Milliarden US-Dollar, während das Budget der ESA (European Space Agency) in denselben 10 Jahren von 2,98 Milliarden Euro auf 6,5 Milliarden Euro stieg.
Vor diesem Hintergrund begannen auch die Investoren, sich für diesen Bereich zu interessieren.
Nach Schätzungen von SpaceTech Analytics werden die Investitionen in Raumfahrtunternehmen bis zum Jahr 2020 einen Wert von 132,2 Milliarden US-Dollar erreichen. SpaceX (6,6 Mrd.), OneWeb (4,7 Mrd.) und Inmarsat (1,75 Mrd.) sind die Spitzenreiter, was die aufgebrachten Mittel angeht.
Infolgedessen gewinnt die Raumfahrtindustrie aktiv an Schwung und die Zahl der Unternehmen ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen, wobei die meisten von ihnen in den USA ansässig sind.
Darüber hinaus hat sich die Zahl der Segmente innerhalb der Branche erweitert; die wichtigsten sind nach wie vor die Raumfahrtindustrie, der Weltraumtransport, die Satellitenkommunikation und die Weltraumbeobachtung. Nach Schätzungen von Morgan Stanley Research machen sie etwa 65 % aus.
Gütertransport und Weltraumtourismus
Zu den attraktiven Bereichen mit hohen Wachstumspotenzial gehören die Beförderung von Gütern bei niedriger und mittlerer Schwerkraft in die erdnahe Umlaufbahn (Low Earth Orbit ‘LEO‘) sowie der Weltraumtourismus.
Gegenwärtig handelt es sich bei solchen Frachtgütern hauptsächlich um Satelliten. Nach Schätzungen von Wall Street Reports könnte die potenzielle Größe des Marktes für den Transport von Satelliten in die Umlaufbahn in einigen Jahren einen Wert von 100 Milliarden US-Dollar übersteigen.
SpaceTech Analytics hingegen schätzt die potenzielle Größte des Marktes für Weltraumtourismus auf 100 bis 300 Milliarden US-Dollar.
Auf dieser Grundlage haben wir die vielversprechendsten börsennotierten Unternehmen der Raumfahrtindustrie ausgewählt, die ein enormes Wachstumspotenzial haben, aber auch erhebliche Risiken bergen.
1) Aktie der Virgin Galactic Holdings: 60 % Renditepotenzial bei erfolgreichem Testflug und hoher Wahrscheinlichkeit eines Starts des kommerziellen Flugbetriebs
Das US-Unternehmen stellt modernste Luft- und Raumfahrzeuge her. Virgin Galactic Holdings plant die Entwicklung touristischer suborbitaler Raumflüge und den Start von kleinen künstlichen Satelliten.
Was ist die Idee dahinter?
Von einer Aktie zu profitieren, deren Kurs aufgrund der Entwicklungen im Weltraumtourismus steigen könnte.
Warum uns die Aktie von Virgin Galactic Holdings gefällt?
Wir haben unsere Anlageidee für Virgin Galactic bereits im vergangenen Dezember vorgestellt. Damals wurde das Unternehmen als Meme-Aktie gehandelt, was dazu führte, dass der Aktienkurs innerhalb von 5 Wochen um mehr als 100 % stieg.
Auch im aktuellen Umfeld sind wir der Meinung, dass die Aktie von Virgin Galactic ein attraktives Risikoinvestment für die mittelfristige Ausrichtung darstellt.
Grund 1: Erfolgreicher Flug mit dem Firmengründer
Im Juli dieses Jahres startete Virgin Galactic erfolgreich sein Raumschiff Unity mit einer Besatzung unter dem Kommando von Firmeninhaber Richard Branson. Das Raketenflugzeug landete nach einem bemannten suborbitalen Flug sicher wieder auf der Erde. Damit hat das Unternehmen seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, in naher Zukunft Services für den Weltraumtourismus anzubieten. In der Phase der Gerüchte und Erwartungen stieg der Aktienkurs des Unternehmens von $16 Mitte Mai auf $55, doch nach Bekanntwerden der Nachricht vom erfolgreichen Flug fiel er wieder auf $30.
Grund 2: Aktueller Stand der Dinge
Virgin Galactic plante, im Jahr 2020 mit kommerziellen Touristenflügen zu beginnen und im Jahr 2021 die Gewinnzone zu erreichen, doch aufgrund der Pandemie und des Lockdowns in New Mexico wurde dieser Zeitplan revidiert.
Nach dem jüngsten erfolgreichen Start im Oktober 2021 gab Virgin Galactic bekannt, dass es den Beginn der touristischen Raumflüge erneut auf das vierte Quartal 2022 verschieben wird.
Virgin Galactic wird auch seine Entwicklungen und Testflüge neu planen. Ursprünglich war geplant, das Verbesserungsprogramm nach dem Testflug zu starten, aber der jüngste Testflug zeigte ein potenzielles Problem auf, das eine weitere Verfeinerung der Ausrüstung erfordert.
Virgin Galactic weist darauf hin, dass weitere Tests hinsichtlich des Designs und der Materialien der Luftfahrzeuge erforderlich sind. Die Nachricht löste einen Ausverkauf der Aktien des Emittenten aus und drückte den Kurs auf $19,50.
Die Verzögerung hat sowohl positive als auch negative Seiten. Der größte Nachteil ist, dass das Unternehmen weiterhin Verluste einfährt und dadurch die Erreichung der Gewinnziele auf einen längeren Zeitraum verschoben wird.
Andererseits hat das Unternehmen die Möglichkeit, alles weiter zu überprüfen und zu verfeinern und so alle Risiken zu minimieren und mögliche Untersagungen durch die US-Luftfahrtbehörde (FAA) zu vermeiden.
Derzeit verfügt das Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 1,05 Milliarden US-Dollar, bei einem Verlust von 223 Millionen US-Dollar seit Jahresbeginn, verglichen mit 448 Millionen US-Dollar im ersten Halbjahr 2020. Das Unternehmen verfügt also noch über genügend Mittel, um sein Geschäft weiterzuführen.
Allerdings wird das aktive Wachstum potenzieller Konkurrenten, insbesondere von Blue Origin, zu einem negativen Faktor. Im Juli führte auch das Unternehmen von Jeff Bezos erfolgreich einen Raumflug mit der New Shepard Rakete durch.
Dennoch ist der Markt für Weltraumtourismus gerade erst im Entstehen begriffen, so dass beide Unternehmen die Möglichkeit haben, sich große Anteile daran zu sichern.
Grund 3: Bewertung der Geschäftsentwicklung des Unternehmens
Nach Angaben von Michael Colglazier, dem CEO des Unternehmens, haben bereits 600 wohlhabende potenzielle Kunden ihre Sitze zu einem Preis von 250.000 US-Dollar pro Ticket gebucht.
Bisher hatte er auch gesagt, dass das Unternehmen, sobald die kommerziellen Passagierflüge stattfinden werden, 400 Flüge pro Jahr durchführen und einen Jahresumsatz von 1 Milliarde US-Dollar erzielen will.
Andererseits erklärte Branson auch seine Absicht, den Preis für ein Ticket in Zukunft auf 40.000 US-Dollar zu senken, sobald das Unternehmen seine Services ausgebaut und größenbedingte Kosteneinsparungen erzielt hat.
Der derzeitige Preis für suborbitale Flüge von Virgin Galactic liegt bei 450.000 US-Dollar, und eine volle Besatzung besteht aus sechs Personen. Ein Flug kann also 2,7 Millionen US-Dollar einbringen.
Es sei darauf hingewiesen, dass bei jedem Flug ein Austausch der Tanks für den Festbrennstoffantrieb RocketMotorTwo erforderlich ist, was zusätzliche Kosten in Höhe von 250.000 bis 275.000 US-Dollar verursacht.
Ein suborbitales Luftfahrzeug kostet 30 bis 35 Millionen US-Dollar, so dass die Amortisationszeit ungefähr 13 bis 15 Flüge beträgt. Die geschätzte Lebensdauer der Luftfahrzeuge beträgt 10 Jahre, was eine beträchtliche Rendite über den Lebenszyklus jedes Fluggeräts bedeutet.
Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt derzeit bei 5,2 Milliarden US-Dollar. Sollte das Unternehmen in den nächsten Jahren nur ein Viertel seiner geplanten Einnahmen (250 Millionen US-Dollar) pro Jahr erzielen können, wird die Aktie von Virgin Galactic mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20,8x gehandelt.
In Anbetracht der potenziellen Größe des Marktes für Weltraumtourismus, die auf 100 bis 300 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, erscheinen die aktuellen Bewertungen des zukünftigen Kurs-Gewinn-Verhältnisses sehr zurückhaltend.
Mit anderen Worten: Im Falle des Beginns vollwertiger kommerzieller Flüge könnte der Wert des Unternehmens um ein Vielfaches steigen.
Tradingidee in Kürze
- Ticker: SPCE.US
- Einstiegskurs: $20
- Kursziel: $32
- Renditepotenzial: 60 %
- Zeithorizont: 12 Monate
- Risiko: Hoch
- Positionsgröße: 1-2 %
Wie man die Anlageidee umsetzt
- Kaufen Sie die Aktie bei $20.
- Weisen Sie dem Investment nicht mehr als 1-2 % Ihres Portfoliobetrags zu. Sie können die Empfehlungen unserer Analysten nutzen, um ein ausgewogenes Portfolio aufzubauen.
- Verkaufen Sie die Aktie, wenn der Kurs einen Wert von $32 erreicht hat.
2) Aktie von Rocket Lab: 53,8 % Renditepotenzial aufgrund eines funktionierenden Raketenprototyps und Regierungsaufträgen
Ein in Privatbesitz befindlicher US-amerikanischer Hersteller von Luft- und Raumfahrtprodukten und Anbieter von Trägersystemen für Kleinsatelliten über eine Tochtergesellschaft in Neuseeland. Das Unternehmen hat eine leichte Orbitalrakete namens Electron entwickelt und nutzt sie aktuell, um Kleinsatelliten und CubeSats in ihre Umlaufbahnen zu bringen. Darüber hinaus befindet sich eine neue Trägerrakete mit der Bezeichnung Neutron für mittelschwere Satelliten in der Entwicklung.
Was ist die Idee dahinter?
Von einer Aktie zu profitieren, deren Kurs aufgrund des erfolgreichen Einsatzes der Leichtbaurakete Electron und der Verträge mit der NASA steigen könnte.
Warum uns die Aktie von Rocket Lab gefällt?
Grund 1: Die aktuellen Entwicklungen und Erfolge des Unternehmens
Rocket Lab ist ein weiteres aufstrebendes Unternehmen aus der Raumfahrtbranche. Es wurde 2006 gegründet und hat es geschafft, in 15 Jahren viele seine Ziele zu erreichen. Hier ist eine Liste der aktuellen Errungenschaften des Unternehmens:
- Funktionsfähiger Prototyp der Leichtbaurakete Electron; die mittelgroße Rakete Neutron befindet sich in der Entwicklung.
- 21 Raketenstarts ins All, von denen 18 erfolgreich waren. Im Jahr 2021 ist es dem Unternehmen gelungen, 4 Starts durchzuführen. Unter den Unternehmen ohne staatliche Beteiligung steht Rocket Lab mit seinen 127 erfolgreichen Starts an zweiter Stelle nach SpaceX.
- 105 Satelliten (davon 2 eigene) wurden in ihre Umlaufbahnen gebracht.
- Zwei eigene Fabriken wurden für die Herstellung und Montage von Raketen und Komponenten für Raumfahrzeuge gebaut. Eine davon befindet sich in den USA, die andere in Neuseeland.
Rocket Lab ist in drei Bereichen tätig:
- Erbringung von Services für den Transport von Satelliten und anderen Frachtgütern in eine niedrige Erdumlaufbahn (Raketenstarts mit Nutzlast);
- Montage von Raumfahrzeugen, derzeit hauptsächlich von Satelliten;
- Implementierung von Anwendungen zur Steuerung von Raumfahrtsystemen und Ausrüstung, Datenverarbeitung und Datenanalyse.
Das Management schätzt die potenzielle Größe des Marktes für alle drei Bereiche auf 350 Milliarden US-Dollar, mit der Erwartung, dass sie bis 2030 bei 1,4 Billionen US-Dollar liegen wird.
Mit der Electron – einer Leichtbaurakete (18 Meter groß mit einer maximalen Nutzlast von 300kg) – plant das Unternehmen, sich einen Anteil am Markt für die Beförderung von Kleinsatelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn zu sichern.
Rocket Lab arbeitet ebenso wie SpaceX an einer wiederverwendbaren Trägerrakete; es hat diese Aufgabenstellung bei Electron umgesetzt und bereits zwei erfolgreiche Tests durchgeführt. Damit will das Unternehmen seine Betriebskosten für Raketenstarts deutlich senken.
Neben Electron hat Rocket Lab auch mit der Entwicklung seiner mittelgroßen Rakete Neutron begonnen, die 40 Meter lang ist und eine maximale Nutzlast von 8 Tonnen hat, um Fracht in die Erdumlaufbahn und bis zu 1,5 Tonnen in die Umlaufbahn von Mars und Venus zu befördern.
Der erste Start von Neutron ist für 2024 geplant. Diese Rakete wird Rocket Lab den Markt für wissenschaftliche Missionen im Auftrag der Regierung erschließen. Nicht zu vergessen ist auch die Entstehung eines ganz neuen Marktes im Bereich der privaten Erforschung des Weltraums.
Das Unternehmen entwickelt seine eigene Weltraumstation mit der Bezeichnung Photon und plant, damit Satelliten jenseits des niedrigen Erdorbits zu starten.
Grund 2: Verträge mit großen Unternehmen und Organisationen
Rocket Lab ist es gelungen, Partnerschaften und Verträge mit großen Auftragnehmern in der Branche einzugehen. Das Unternehmen arbeitet eng mit Organisationen wie der NASA (US National Aeronautics and Space Administration), DARPA (US Defense Advanced Research Projects Agency), AFSPC (US Air Force Space Command) und NRO (US National Reconnaissance Office) zusammen.
Im Juli dieses Jahres startete Rocket Lab erfolgreich eine Trägerrakete für die U.S. Space Force und erhielt einen weiteren Auftrag von der NASA, dieses Mal für die Mission zum Testen der ACS3 Raumsegel.
Darüber hinaus hat Rocket Lab bereits Aufträge von der NASA und der NRO für die Entwicklung von zwei Marssonden bzw. für den Start von zwei Trägerraketen erhalten.
Rocket Lab ist auch aktiv Partnerschaften mit Privatunternehmen eingegangen. Zu den Vertragspartnern gehören BlackSky, OHB SE, Capella Space, Planet und Canon Electronics.
Das Unternehmen unterzeichnete kürzlich einen neuen Vertrag über die Beförderung von 25 Kommunikationssatelliten für den französischen IoT-Dienstleister Kineis. Die Starts im Rahmen dieses Vertrags werden im Jahr 2023 beginnen.
Darüber hinaus wurden Startverträge mit Aurora Propulsion Technologies und Alba Orbital unterzeichnet. Dadurch konnte Rocket Lab seinen Auftragsbestand (Wert der erhaltenen Aufträge) auf 174 Millionen US-Dollar erhöhen.
Grund 3: Finanzlage und Bewertung des Unternehmens
Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten konnte Rocket Lab nicht nur eine Reihe erfolgreicher Starts von Trägerraketen durchführen, sondern auch erste Einnahmen erzielen. In der ersten Jahreshälfte 2021 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 29,5 Millionen US-Dollar, was 237 % mehr als im Vorjahr sind.
Auf der anderen Seite stiegen auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung als auch die VVG-Kosten auf 15,6 Millionen US-Dollar bzw. 13,7 Millionen US-Dollar. Infolgedessen meldete das Unternehmen ein bereinigtes EBITDA von 18,13 Millionen US-Dollar und einen Nettoverlust von 32,55 Millionen US-Dollar.
Das Unternehmen geht davon aus, dass es bis zum Jahresende 50 bis 54 Millionen US-Dollar an Einnahmen erzielen wird. Derzeit verfügt das Unternehmen über ausreichende Barmittel in Höhe von 320 Millionen US-Dollar, was für die weitere Entwicklung durchaus ausreicht.
Das Management von Rocket Lab schätzt, dass das Unternehmen bis 2027 einen Umsatz von 1,57 Milliarden US-Dollar, ein bereinigtes EBITDA von 505 Millionen US-Dollar und einen unbereinigten freien Cashflow von 465 Millionen US-Dollar erzielen wird.
Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 5,8 Milliarden US-Dollar wird Rocket Lab mit einem EV/S von 3,7x und einem EV/EBITDA von 11,6x bewertet. Dies ist eine angemessene Bewertung für ein Unternehmen mit großem Wachstumspotenzial.
Im September dieses Jahres setzten mehrere Investmentgesellschaften die folgenden Kursziele für die Aktie von Rocket Lab fest, was darauf hindeutet, dass ein beträchtliches Entwicklungspotenzial besteht: Canaccord Genuity – $30, Cowen – $18, Deutsche Bank – $18, Stifel Nicolaus – $22.
Tradingidee in Kürze
- Ticker: RKLB.US
- Einstiegskurs: $13
- Kursziel: $20
- Renditepotenzial: 53,8 %
- Zeithorizont: 12 Monate
- Risiko: Hoch
- Positionsgröße: 1-2 %
Wie man die Anlageidee umsetzt
- Kaufen Sie die Aktie bei $13.
- Weisen Sie dem Investment nicht mehr als 1-2 % Ihres Portfoliobetrags zu. Sie können die Empfehlungen unserer Analysten nutzen, um ein ausgewogenes Portfolio aufzubauen.
- Verkaufen Sie die Aktie, wenn der Kurs einen Wert von $20 erreicht hat.
3) Aktie von Astra Space, Inc.: 73,5 % Renditepotenzial aufgrund der Notwendigkeit, Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn zu bringen und neuer Triebwerktests
Das Unternehmen (ehemals Holicity Inc.) bietet die Beförderung von Satelliten mithilfe von Trägerraketen an. Astra Space entwickelt Trägerraketen, um Nutzlasten von bis zu 500 kg in Umlaufbahnen mit einer durchschnittlichen Entfernung von bis zu 500 km zu bringen.
Meistens handelt es sich dabei um Satelliten für die weltweite Kommunikation, Erdbeobachtung, Wetterüberwachung und Navigation.
Was ist die Idee dahinter?
Von einer Aktie zu profitieren, deren Kurs aufgrund der vermehrten Starts leichter Trägerraketen in eine niedrige Umlaufbahn steigen könnte.
Warum uns die Aktie von Astra Space gefällt?
Grund 1: Die Errungenschaften und das Geschäftsmodell des Unternehmens
Astra Space ist einer der jungen Akteure auf dem Markt. Das Unternehmen wurde erst 2016 gegründet, hat es aber schon ziemlich weit gebracht. Seit seiner Gründung hat es Astra nicht nur geschafft, funktionierende Prototyp-Raketen zu bauen und diese zum Teil erfolgreich zu starten, sondern auch eine eigene Produktionsstätte und Startrampe in Alaska gebaut.
Das Geschäftsmodell von Astra Space besteht darin, leichte Trägerraketen für die Beförderung von Nutzlast in die niedrige Erdumlaufbahn (LEO) anzubieten. Derzeit besteht ein recht großes Interesse an der Beförderung kleiner Nutzlasten (bis zu 500 kg). Dazu gehören vor allem leichte Kommunikations- und Überwachungssatelliten.
Solche Starts werden auch von militärischen Organisationen nachgefragt; insbesondere das Pentagon hat wiederholt Interesse an Anbietern geäußert, die schnell eine Rakete für den Start in eine gewünschte Umlaufbahn bereitstellen können, wenn ein dringender Bedarf an Überwachung besteht.
Das Management des Unternehmens schätzt die potenzielle Größe des Marktes auf mehr als 100 Milliarden US-Dollar, wobei bis 2029 mehr als 40,700 Starts mit Nutzlasten erwartet werden, von denen 90 % mit Nutzlasten bis zu 300 kg erfolgen werden.
Astra Space hat bereits mehrere Verträge für mehr als 50 Starts mit einem Auftragsvolumen von insgesamt 150 Millionen US-Dollar unterzeichnet.
Das Unternehmen plant, den derzeitigen Prototyp serienreif zu machen und die Zahl der Starts kontinuierlich zu erhöhen. Die Unternehmensleitung schätzt, dass eine Steigerung der Produktion auf 30 Raketen die Herstellungskosten (COGS) um 50 % senken wird.
Bis 2025 will die Unternehmensleitung die Zahl der Starts auf über 300 pro Jahr erhöhen, was die Herstellungskosten um die Hälfte senken wird.
Grund 2: die aktuellen Entwicklungen des Unternehmens
Eine der aktuellen Entwicklungen des Unternehmens ist Rocket 3, eine Leichtbaurakete, die Nutzlast mit einem Gewicht von bis zu 300 kg in eine niedrige Erdumlaufbahn (bis zu 500 km) befördern kann. Die Rakete hat eine Länge von nur 11,6 Metern – weniger als die Raketen der engsten Konkurrenten.
Im August führte das Unternehmen einen missglückten Start der Rocket 3 durch. Die Rakete verlor während des Starts an Schub und neigte sich, konnte sich dann aber automatisch einpendeln und auf eine Höhe von 50 km steigen, obwohl ein Triebwerk ausgefallen war.
Die Triebwerke wurden dann auf Befehl vom Boden aus abgeschaltet, so dass die Rakete in einer sicheren Zone in Küstennähe abstürzte.
Misserfolge bei den ersten Starts gehören bei der Erprobung von Prototypen zum normalen Prozess. Der Absturz einer Rakete ist kein Grund, Regierungsaufträge zu stornieren. In der Zwischenzeit hat Astra moderne Algorithmen zur Raketensteuerung demonstriert, die in Zukunft bei leistungsfähigeren Trägerraketen eingesetzt werden könnten.
Darüber hinaus hat das Unternehmen im Jahr 2020 bereits zwei erfolgreiche Starts in die Erdumlaufbahn absolviert.
Die Experten des Unternehmens haben die Ursache des Problems, das beim letzten Start auftrat, bereits ermittelt, und das technische Team arbeitet bereits an der Behebung des Problems. Der nächste Start einer Rocket 3 (LV0007) ist zwischen dem 27. Oktober und 31. Oktober 2021 geplant, mit einem zusätzlichen Zeitfenster vom 5. November bis 12. November 2021.
Eine weitere interessante Entwicklung von Astra Space ist das Vakuum-Raketentriebwerk, das kürzlich erfolgreich getestet wurde. Im Juni dieses Jahres wurde das experimentelle Raumfahrzeug Sherpa-LTE1 in den Weltraum gebracht, das ein Schleppersystem für die Beförderung kleiner Nutzlasten in verschiedene Umlaufbahnen ist.
Die Konstruktion des Raumfahrzeugs ermöglicht den Einsatz verschiedener Antriebssysteme. Bei dem durchgeführten Start wurde das neue elektrische Antriebssystem Apollo Fusion von Astra Space eingesetzt.
Die Grundidee besteht darin, dass Elektrizität eingesetzt wird, um Edelgase (Xenon oder Krypton) in ein Plasma mit hoher Strömungsgeschwindigkeit zu verwandeln. Das Triebwerk Apollo Fusion ist für Varianten von Sherpa-LTE1 vorgesehen, die in hohe geostationäre Umlaufbahnen eintreten, Geschwindigkeiten von über 6 km/s erreichen und zu anderen Planeten fliegen können.
Insgesamt betritt das Konzept Neuland in der Weltraumforschung und kann für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt werden, vom Start geostationärer Kommunikationssatelliten bis hin zu den ersten privaten Raumsonden zur Erforschung des Weltraums jenseits der Mondumlaufbahn.
Bisher war dies nicht möglich – Mikrosatelliten wurden in der Regel nur in erdnahe Umlaufbahnen von bis zu 1.000 km Höhe gebracht.
Grund 3: Unternehmensbewertung
Astra Space erwirtschaftet derzeit keinen Umsatz und hat seit Jahresbeginn einen Verlust von 190,27 Millionen US-Dollar zu verzeichnen. Das Unternehmen verfügt über 452 Millionen US-Dollar an Aktiva und hat 4,8 Millionen US-Dollar an Schulden.
In seiner Präsentation vom Februar dieses Jahres gab Astra Space einen finanziellen Ausblick für das Unternehmen bis 2025. Im Jahr 2022 plant das Management des Unternehmens 15 Starts und Einnahmen in Höhe von 67 Millionen US-Dollar.
Bis 2025 erwartet Astra Space 300 Starts pro Jahr und Einnahmen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar, wobei die OPEX (Betriebskosten) und CAPEX (Kapitalkosten) bei 806 Millionen US-Dollar bzw. 24 Millionen US-Dollar liegen sollen.
Die Schätzungen der wichtigsten Finanzkennzahlen des Unternehmens bis 2025 lauten wie folgt: Bereinigtes EBITDA – 694 Millionen US-Dollar, Marge auf das bereinigte EBITDA – 46 %, unbereinigter freier Cashflow – 676 Millionen US-Dollar.
In einer Präsentation für Investoren legte das Management Schätzungen für die zukünftigen Kennzahlen von Astra Space bis 2025 vor: EV/S im Jahr 2025 – 1,4x, EV/bereinigtes EBITDA im Jahr 2025 – 3,1x. Diesen Schätzungen zufolge werden die Aktien des Unternehmens mit einem erheblichen Abschlag gehandelt.
Sollten die geplanten Ziele erreicht werden, besteht bei Astra Space ein enormes Potenzial für den Kapitalzuwachs.
Im Juli dieses Jahres setzte die Deutsche Bank ein Kursziel von $13 für die Aktie des Emittenten fest, während im Oktober die Bank of America ihre eigene Schätzung von $9 vorlegte.
Tradingidee in Kürze
- Ticker: ASTR.US
- Einstiegskurs: $9,80
- Kursziel: $17
- Renditepotenzial: 73,5 %
- Zeithorizont: 12 Monate
- Risiko: Hoch
- Positionsgröße: 1-2 %
Wie man die Anlageidee umsetzt
- Kaufen Sie die Aktie bei $9,80.
- Weisen Sie dem Investment nicht mehr als 1-2 % Ihres Portfoliobetrags zu. Sie können die Empfehlungen unserer Analysten nutzen, um ein ausgewogenes Portfolio aufzubauen.
- Verkaufen Sie die Aktie, wenn der Kurs einen Wert von $17 erreicht hat.
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