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Aktie im Fokus: Aurelius SE

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Aurelius SE – heftige Achterbahnfahrt an der Börse

Die Aurelius Equity Opportunities SE & CO. KGaA (ISIN: DE000A0JK2A8 – Symbol: AR4 (Smart/IBIS) – Währung: EUR) ist eine Beteiligungsgesellschaft. CEO Dr. Dirk Markus leitet das Unternehmen zusammen mit den Vorständen Gert Purkert und Donatus Albrecht. Sitz des Konzerns ist Grünwald bei München. Die Beschaulichkeit des Firmensitzes steht in starkem Kontrast zu den jüngsten Short-Attacken: Im März 2017 gewann Aurelius noch den renommierten Private Equity International Award 2016 in der Kategorie „Sondersituationen/Turnaround-Firma des Jahres“ – doch an der Börse sieht es aktuell nach einem Turnaround ganz anderer Art aus. Der Grund der jüngsten Kurskapriolen ist eine Attacke durch den Hedgefonds Gotham City. Die Aktie sackte bis jetzt auf ein Tief von 34,11 EUR. Noch am 21. März notierte das Aurelius-Wertpapier bei einem Höchstwert von 67,35 EUR – was fast 50 Prozent Kursverlust bedeutet. Das schreit förmlich nach einer Kontrolle der Wertpapieraufsicht! Gotham City vertrat Tage zuvor die Ansicht, das Aurelius-Papier sei höchstens 8,56 EUR wert und löste damit den Kursrutsch zu eigenen Gunsten seiner Short-Positionierung aus. Strafanzeigen, Schadenersatzprozesse und Prüfungen seitens der Aufsicht könnten jetzt wohl folgen.
 

Aurelius im Detail

Aurelius hat sich seit geraumer Zeit als zuverlässiger Partner für Unternehmen des Mittelstands und für Großkonzerne erwiesen. Über 60 Unternehmensübernahmen, eine starke Kapitaldecke, gute internationale Vernetzung und Management-Spezialisten runden das Gesamtbild des Unternehmens ab. Bei seinen Zukäufen achtet die Beteiligungsgesellschaft vor allem auf die Sektoren IT und Business Services, Industrieunternehmen und Chemie sowie Lifestyle und Konsumgüter. Die übernommenen Konzerne oder zugekauften Teilbereiche werden mit den notwendigen Managementkapazitäten und finanziellen Mitteln ausgestattet. So werden bei den übernommenen Unternehmen Mittel frei, um die Forschung auszuweiten, innovative Produkte zu entwickeln und den Vertrieb besser aufzustellen oder auszubauen. Aurelius ist weltweit aktiv, hat Büros in München, London, Madrid und Stockholm sowie Tochterunternehmen in Belgien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Luxemburg, Malaysia, den Niederlanden, Norwegen, Polen, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Südkorea, Thailand und den USA. Die Beteiligungsgesellschaft identifiziert jährlich mehrere hundert potentielle Übernahmekandidaten und 10 bis 15 Prozent werden dann in einem gründlichen Due-Dilligence-Prozess (DD) durchleuchtet. Bei seinen Akquisitionen greift Aurelius auch auf M&A-Berater und Investmentbanken zurück. Potentielle Ziele müssen hauptsächlich folgende Kriterien erfüllen: Umsatz zwischen 30 und 750 Mio. Euro, EBITA-Marge bis zu 15 Prozent, Übernahme der Anteilsmehrheit (auch bis zu 100 Prozent), Transaktionsvolumen bis rund 250 Mio. Euro und ein Eigenkapitalanteil pro Deal von 5-80 Mio. Euro.
 

Partner, Portfolio und mehr

Derzeit befinden sich 23 Unternehmen mit Gesamtumsätzen von 4,5 Mrd. EUR im Portfolio von Aurelius. Die Beteiligungsgesellschaft arbeitet mit renommierten Partnern zusammen, zum Beispiel mit der Deutsche Post, Daimler, Bosch, Thales, Reckitt Benckiser, Bertelsmann, der RTL Group, Goldman Sachs, T-Systems, 3i und anderen.
 

Analysen zur Aktie von Aurelius

Die Analysten von Hauck Aufhäuser Institutional Research, Berenberg Bank, Baader Bank, Oddo Seydler Bank und der Commerzbank haben seit Januar 2017 Analysen zur Aurelius-Aktie gefertigt. Die Kurszielspanne reicht von 65,00 EUR (Hauck Aufhäuser vom 3.1.2017) bis 82,00 EUR (Commerzbank vom 23.3.2017). Kumuliert man die Kursziele dieser fünf Analysen, ergibt sich ein Durchschnittskursziel in Höhe von 75,12 EUR. Die Aktie ging zum Zeitpunkt dieser Analyse allerdings mit 42,95 EUR aus dem Xetra-Handel. Über Potenzial kann man im aktuellen Umfeld also streiten. Die Aktie könnte daher eher für kurzfristig und mutig eingestellte Trader geeignet sein.
 

Die Aktie und ihre Aktionärsstruktur

Der Markt bewertet die Aurelius SE derzeit mit rund 1,35 Mrd. EUR. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen 67,35 EUR im Hoch und 34,11 EUR im Tief. Der Durchschnittskurs der letzten 250 Tage lag bei rund 55,50 EUR. Auf Sicht von fünf Jahren liegt die Performance bei rund 230 Prozent. In einem Vergleich der Performance mit dem DAX ist die Aktie auch nach dem Kursdebakel der letzten Handelstage ein klarer Outperformer.
 

Die größten Anteilseigner sind CEO Dirk Markus mit 19,51 Prozent und Vorstandsmitglied Gert Purkert mit 5,81 Prozent. Der Streubesitz liegt bei 74,68 Prozent. Insgesamt sind 31.189.279 nennwertlose Inhaberaktien ausstehend. Die Handelsaufnahme der Aktie erfolgte am 26.6.2006. Die Aurelius-Papiere gehören dem Börsensegment m:access (Freiverkehr) der Börse München an und können zudem via Xetra, Börse Frankfurt, via Berlin, Hamburg und Stuttgart gehandelt werden.
 

Fundamentaldaten zur Aktie von Aurelius

Lag der Hedgefonds Gotham City mit seiner Analyse falsch oder absichtlich falsch? Wie steht es fundamental um Aurelius? Der Blick in den Konzernabschluss für 2016 könnte etwas Aufklärung geben. Für das Geschäftsjahr 2016 (bilanziert wird bei Aurelius zum 31.12. gemäß IFRS in Euro (EUR)) liegt der Konzernumsatz bei 2,573 Mrd. EUR (1,596 Mrd. EUR), annualisiert liegt er bei 3,066 Mrd. EUR (2,960 Mrd. EUR). Das EBITDA liegt bei 110,017 Mio. EUR (annualisiert 188,879 Mio. EUR), das Konzernergebnis bei 10,476 Mio. EUR (annualisiert 155,445 Mio. EUR). Man erkennt auf der Umsatzseite zwar eine hohe prozentuale Zuwachsrate, doch auf der Ergebnisseite einen dramatischen Einbruch. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt bei einem Minus von 0,18 EUR (+3,81 EUR), verwässert bei einem Minus von 0,06 EUR (+3,79 EUR). Der Cashflow aus der laufender Geschäftstätigkeit liegt bei 1,1 Mio. EUR (2015: 138 Mio. EUR), der Cashflow aus Investitionstätigkeit bei 26,6 Mio. EUR (2015: 16,9 Mio. EUR) und der freie Cashflow bei 27,7 Mio. EUR (2015: 154,9 Mio. EUR). Für das Geschäftsjahr 2016 sollen 1,00 EUR (2015: 0,90 EUR) Dividende und 1,00 EUR (2015: 1,55 EUR) Sonderdividende ausgeschüttet werden. Die Vermögenswerte von Aurelius in 2016 belaufen sich auf 1,796,6 Mrd. EUR (2015: 1,924,9 Mrd. EUR). Davon sind 416,418 Mio. EUR Verbindlichkeiten (2015: 550,199 Mio. EUR) liquide Mittel, 1,310,1 Mrd. EUR (2015: 1,387,3 Mrd. EUR). 366,2 Mio. EUR (2015: 346,5 Mio. EUR) dieser Verbindlichkeiten sind Finanzverbindlichkeiten. Das Unternehmen verfügte 2016 über 486,523 Mio. EUR Eigenkapital (2015: 537,621 Mio. EUR), die Eigenkapitalquote liegt damit bei 27,1 Prozent (2015: 27,9 Prozent). Aurelius führte im Jahr 2016 21.806 Mitarbeiter in seinen Büchern. Die Beteiligungsgesellschaft weist in ihrem Konzernabschluss zum 31.12.2016 einen Net Asset Value (NAV) der Konzerneinheiten in Höhe von rund 1,421 Mrd. EUR aus. Die Aktie notiert aktuell noch unter diesem NAV-Wert.
 

Weitere Aktienrückkaufprogramme geplant

Aurelius hat im Januar ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 26 Mio. EUR beschlossen und nach der Gotham-City-Attacke will man sofort ein weiteres Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 50 Mio. EUR auflegen und sich auf der Hauptversammlung im Juni ein weiteres Aktienrückkaufprogramm genehmigen lassen, um bis zu 10 Prozent der Aktien zurückkaufen zu können. Aurelius spricht hier von einem Volumen von rund 160 Mio. EUR.

Aktueller Ausblick

Die Beteiligungsgesellschaft sieht ihre Pipeline bestens gefüllt und geht von zwei bis drei Verkäufen gewichtiger Beteiligungen in den nächsten Monaten aus. Im Jahr 2017 sieht sich der Konzern auf gutem Weg, man kaufte mit Office Depot und Wex stark zu und geht von höheren Umsätzen und einem für die Gesamtgruppe höheren EBITDA aus. Für das laufende Jahr 2017 sieht man ein Minimum von sechs Zukäufen. Die Gesellschaft wird weiter eine nachhaltige Dividendenpolitik verfolgen. Aurelius legt am 11.5.2017 die Pressemitteilung zum 1. Quartal 2017 vor, am 21. Juni 2017 findet die Hauptversammlung statt und am 10. August erfolgt der Bericht zum 1. Halbjahr 2017.
 

Bundesanzeiger

Gemäß den Angaben des Bundesanzeigers am Donnerstag gegen Abend soll Gotham City seine Leerverkaufspositionen fast komplett aufgelöst haben. Aurelius-Aktien haben sich schrittweise erholt, notieren aber immer noch weit von ihren jüngsten Hochs entfernt.
 

Technische Analyse: Aurelius SE (EUR)

In den vergangenen fünf Jahren konnte sich die Aktie von Aurelius SE sehr gut entwickeln. Aus einem Bereich um die 10,00 Euro kletterte die Aktie in einem sehr sauberen Aufwärtstrend stetig, bis kürzlich gut 67,50 Euro erreicht wurden. Nur selten wurden die trendidentifizierenden Sequenzen von steigenden Hochs und steigenden Tiefs unterbrochen. In der letzten Handelswoche entstand jedoch ein extrem starker Bruch aller nur erdenklichen Unterstützungen und Sequenzen des vorherigen Aufwärtstrends, denn der Wert sackte zwischenzeitlich bis unter 35,00 Euro ab. Der Wochenschlusskurs zum Freitagabend lag knapp über der Marke von 40,00 Euro und somit rund 25,00 Euro tiefer als in der Vorwoche. Es bleibt jetzt abzuwarten, wo sich der Wert in den kommenden Tagen und Wochen einpegelt. Ein weiteres Absacken ist nicht auszuschließen. Angedachte antizyklische Longtrades könnten eingegangen werden, wobei die Gefahr gegen ein sehr starkes Momentum mit eingepreist werden sollte. Oft zeigt sich, dass Handlungen erst nach einer Beruhigung des Marktesdie bessere Wahl sind. Zu beachten ist ebenfalls, die durch eine hohe Volatilität bedingte erhöhte Slipagegefahr, die zu schlechteren Ausführungen führt und die Ergebnisse zusätzlich verschlechtern kann.
 

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