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Aktie im Fokus: Volkswagen Aktie ist KGV-Schnäppchen

Ayondo MarketsVW-Aktie: KGV-Schnäppchen könnte auf die Überholspur wechseln


Wenn Volkswagen in den vergangenen Monaten überraschende Meldungen verschickte, handelte es sich meist um schlechte Nachrichten zum Abgasskandal. Anleger waren daher positiv überrascht, als die Wolfsburger am Dienstag Eckdaten für das erste Quartal präsentierten. Langsam scheint der VW-Motor wieder rund zu laufen.
 

Bereits seit rund eineinhalb Jahren leidet Europas größter Autokonzern unter den Folgen des Abgasskandals. Während die finanziellen Belastungen noch nicht abzusehen sind, sieht es auf operativer Basis aber schon wesentlich besser aus. Im Zeitraum von Januar bis März kletterte der vorläufige Gewinn von 3,4 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum auf rund 4,4 Mrd. Euro und lag damit zugleich deutlich über den Analystenprognosen von 3,5 Mrd. Euro. Besonders die vergleichsweise renditeschwache Kernmarke VW hat sich auf den westeuropäischen Märkten von den Folgen des Abgasskandals weitgehend erholt und erzielte ein Ergebnis von 0,9 Mrd. Euro.
 

Rentabilitätsziele und China als Kurstreiber

An der Börse gab es für das Zahlenwerk viel Applaus, entscheidend ist aber der Blick in die Zukunft. Mit dem im November beschlossenen Umbauprogramm „Zukunftspakt“ will der Konzern seine Hauptmarke rentabler machen. Erste Erfolge wie eine bessere Fixkostenoptimierung waren zuletzt bereits zu erkennen, auf das Management wartet aber noch viel Arbeit. Bis 2020 sollen die jährlichen Kosten um rund 3,7 Mrd. Euro sinken. Die Messlatte ist klar definiert: Im laufenden Jahr wird die operative Rendite bei sechs bis sieben Prozent erwartet. Details dürfte aber erst der vollständige Zwischenbericht am 3. Mai liefern.
 

Optimistisch stimmt auch die Entwicklung auf dem wichtigen chinesischen Markt. Zur Eröffnung der Automesse in Shanghai gab sich der Konzern kämpferisch und will mindestens so schnell wachsen wie der Gesamtmarkt. Die Kernmarke VW setzt mit rund drei Millionen Autos bald jedes zweite Fahrzeug in China ab. Vor allem bei den Elektroautos wollen die Wolfsburger durchstarten und 2020 rund 400.000 Batterie- und Hybrid-Fahrzeuge verkaufen.
 

Zweifellos bietet die Aktie viel Fantasie: Sowohl die Ertragsschwäche der Kernmarke wie auch der Abgasskandal und die Herausforderungen in der Autobranche stimmen bisher viele Analysten sehr skeptisch. Dies spiegelt sich besonders deutlich in der Bewertung wider: Mit einem 2018er-KGV von 5,5 ist VW die günstigste DAX-Aktie.
 

Trend zeigt nach oben

Spekulative Anleger können die möglicherweise zu pessimistische Beurteilung des Marktes als Kontraindikator nutzen und eher auf den Chart vertrauen. Bereits seit Beginn der Abgasaffäre liegt eine Serie steigender Tiefpunkte vor, Rücksetzer wurden seitdem immer früher zum Kauf genutzt. Der zum Jahreswechsel erfolgte Sprung über die Hürde bei 135 bis 140 Euro erwies sich zuletzt zwar als Fehlausbruch. Noch aber ist das bullische Szenario intakt, die Aktie drehte exakt an der 200-Tage-Linie wieder nach oben und damit knapp über dem Aufwärtstrend bei 125 Euro. Solange die Gerade nicht unterschritten wird, sind weiter steigende Kurse wahrscheinlich. Eine erste Zielmarke liegt bei 145 Euro, darüber wäre Platz bis zum Jahreshoch bei etwa 156 Euro. Trader sollten den Abstand zur 21-Tage-Linie beachten: Ab einer Differenz von mehr als zehn Prozent nimmt die Korrekturgefahr meist zu.
 

Fazit: Mit einer Absicherung knapp unter dem Aufwärtstrend bei derzeit 125 Euro zählt die VW-Aktie zu den interessantesten Werten im DAX, die aber einen spekulativen Charakter aufweisen. Im Gegenzug ist aber auch das mittel- bis langfristige Potenzial durchaus beachtlich, sofern sich die erfreuliche operative Entwicklung fortsetzt.
 

Autor: Feingold Research
 

Die oben erwähnten Markteinschätzungen und Inhalte spiegeln ausschließlich die Meinung des Autors wider und nicht die von ayondo. Dieser Service ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und stellt keine Beratung oder Investmentempfehlung dar.

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