Auf dem Weg zur Ampel in Berlin – Nach Gelb kommt Grün auch für die Börse

CMC Markets: Die Sondierungsgespräche zwischen SPD, Grünen und FDP zur Bildung einer Ampelkoalition laufen. Und auch wenn die einen von roten Linien sprechen und andere bei einigen Themen „riesige Probleme“ sehen, die Wahrscheinlichkeit eines nächsten Kanzlers Olaf Scholz, der in den nächsten vier Jahren gemeinsam mit den Grünen und der FDP die deutsche Politik bestimmt, dürften die Buchmacher derzeit mit einer nur sehr geringen Quote vergüten.

 

Positiver Stimmungsumschwung

Damit stellt diese Bundestagswahl auch einen Wendepunkt in der deutschen Politik dar, sie markiert das Ende der sechzehnjährigen Amtszeit von Angela Merkel als Bundeskanzlerin.

Die neue Regierung in Berlin wird ein gänzlich anderes Gesicht zeigen. Und in der Regel kommt es nach jeder Wahl auch zu einem positiven Umschwung von Unsicherheit zu zumindest größerer Gewissheit, oft verbunden mit einem fiskalischen Aufschwung, wenn die neue Regierung beginnt, ihre Wahlversprechen umzusetzen.

Diese Verschiebung ist dann noch ausgeprägter, wenn ein neuer Kopf ins Kanzleramt einzieht. In Verbindung mit einer positiven Interpretation des neuen DAX40 dürfte so eine Ampel in Berlin, sofern sie denn zustande kommt, vor allem im ersten Jahr ein gutes Signal für Wirtschaft und Aktienmarkt aussenden.

 

Staatsausgaben bereits auf hohem Niveau

Angesichts der starken Rolle der deutschen Wirtschaft innerhalb der Europäischen Union und ihres wohl noch größeren Gewichts als Leitindikator und Wachstumsmotor würde dies zwar ceteris paribus auch die Wirtschaftsaussichten für die Eurozone begünstigen.

Dieser Effekt könnte dieses Mal allerdings aufgrund der pandemie-bedingt ohnehin expansiven Fiskalpolitik etwas schwächer ausfallen.

Die Höhe der Staatsausgaben ist innerhalb der letzten zwei Jahre von 45 auf 53,5 Prozent deutlich gestiegen und dürfte bis weit ins nächste Jahr hinein auf diesem Niveau verharren.

Dies ist ein wichtiger Punkt, denn dadurch dürfte der Unterschied zwischen einer Koalition links der Mitte und einer rechts der Mitte für die Wirtschaft oder die Märkte mindestens ein Jahr lang nicht sehr groß sein.

 

Ziele sind klar, Weg und Tempo noch offen

Der SPD-Kanzlerkandidat will die formalen Koalitionsverhandlungen mit den Grünen und der FDP rasch abschließen. Dabei müssen die drei Parteien allerdings gegensätzliche Positionen überbrücken, insbesondere in den Bereichen Klima und Finanz- und Steuerpolitik.

Die FDP wird deshalb auch nicht müde, ihre rote Linie zu betonen, die Belastungen für Haushalte und Unternehmen nicht zu erhöhen. Und die Grünen wollen natürlich ihre Akzente in der Klimapolitik setzen, worüber sich allerdings das Streitpotenzial in Grenzen halten sollte, da hier relative Einigkeit zumindest hinsichtlich des Ziels herrschen sollte.

 

 

Autos und Versorger im DAX unter Beobachtung

Was den Blick auf den DAX angeht, dürften hier vielmehr Weg und Tempo entscheidend sein. Denn der Index enthält mit RWE und E.ON nicht nur zwei große Energieversorger, sondern auch die großen Vier der Automobilindustrie sind mit mehr als einem Fünftel ein Schwergewicht im DAX. Daimler, BMW, VW und Continental, wo Klima-Aktivisten zwar kürzlich die vollständige Abschaffung des Verbrennungsmotors gefordert haben.

Dennoch sollte es noch einige Zeit dauern, bis die Märkte den Preis für eine rein elektrische Fahrzeugwelt festsetzen, und deutsche Politiker dürften auch sehr vorsichtig mit Äußerungen gegen eine Branche sein, die 500.000 Menschen beschäftigt und fast 20 Prozent der Autos auf der Welt produziert.

 

Börsenampel springt von gelb auf grün

Während also langfristig die durch eine weiter expansive Fiskalpolitik positiven Effekte auf die Gesamtwirtschaft die Risiken für einzelne Branchen tendenziell eher überwiegen dürften, bleiben Dauer und Stimmung in den Koalitionsverhandlungen zunächst ein Unsicherheitsfaktor für die Börse.

Auch in anderen Ländern, in denen das Wahlergebnis zu einer schwierigen Regierungsbildung führte, hat die Ungewissheit über den Ausgang dieser den historisch erwarteten Aufschwung um ein paar Wochen verzögert, je nachdem, wie lange die Koalitionsverhandlungen andauerten.

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