DAX von Zinssenkungsphantasien weiter angetrieben

ActivTrades: Neben den vielen Berichten über die Debatten über Zinssenkungen der Fed vergisst man oft den Blick auf das für die Eurozone Wesentliche, nämlich die Europäische Zentralbank.

In erster Linie sind es schließlich Zinssenkungen der EZB, die die Wirtschaftsaktivität innerhalb der Eurozone ankurbeln helfen und somit in „BIP-Punkte“ umwandeln helfen sollen.

Dem Zentralbankchef der finnischen Notenbank und EZB-Gouverneur Oli Rehn zufolge dürfte die EZB am 12. September die Zinsen senken, um einer schwächelnden Konjunktur innerhalb der Eurozone zu begegnen.

Am Terminmarkt preist man derweil mit einer rund 90prozentigen Wahrscheinlichkeit eine EZB-Zinssenkung von 25 Basispunkten ein.

Bis zum Jahresende könnte zudem noch ein weiterer Zinssenkungsschritt möglich sein.

Mit einem bis zum Jahresende um 50 Basispunkte fallenden EZB-Leitzins bekämen die europäischen Aktienmärkte und damit auch der DAX zusätzliche Nahrung.

Dabei ist anzumerken, dass der DAX lediglich an der Börse Deutschlands Wirtschaft symbolisiert – der DAX ist schließlich kein Spiegelbild der deutschen Wirtschaft.

Die DAX-Konzerne sind in sich im hohen Maße diversifiziert.

Im direkten Vergleich zu den DAX-Konzernen haben mittelständische Betriebe und viele kleinere Unternehmen in Bezug auf ihre Refinanzierungen weniger Möglichkeiten an frisches und günstiges Geld zu kommen.

Sie sind aber Deutschlands Rückgrat und benötigen günstigere Kreditlinien.

Sinkende Zinsen dürften demnach nicht nur bei den DAX- oder EuroStoxx50-Unternehmen willkommen sein.

China – einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands belässt Zinsen unverändert

In der Nacht vom Montag auf den Dienstag hat die chinesische Notenbank „PBoC“ (People´s Bank of China) wichtige Referenzzinssätze für Bankkredite nicht weiter abgesenkt.

Der 1-Jahres-Referenzzinssatz für einjährige Kredite, die „1-Year-Loan-Prime-Rate“ (LPR) wurde bei 3,35 Prozent belassen.

Auch der Referenzzinssatz für Kredite mit einer fünfjährigen Laufzeit „5-Year-Loan-Prime-Rate“ wurde mit 3,85 Prozent unverändert belassen.

An den Börsen in Shanghai und Shenzhen reagierte man enttäuscht und somit überwogen klar die Verluste.

Die Finanzierungsbedingungen im Reich der Mitte haben bereits oft genug auch positive Auswirkungen für den DAX gehabt.

Deutschland ist einer der wichtigsten Zielmärkte Chinas. Das zeigte auch die deutsche Handelsbilanz im ersten Halbjahr 2024.

Während Deutschland mit den USA einen Exportüberschuss in Höhe von 34,7 Milliarden Euro erzielte, verbuchte man im Falle Chinas mit 25,3 Milliarden Euro einen Importüberschuss.

DAX Chart