RoboForex: Mit der heutigen Notenbanksitzung der amerikanischen Zentralbank steht erneut ein richtungsweisender Termin für die Finanzmärkte auf der Agenda. Zwar ist eine Zinsanhebung im Vorfeld des Zinsentscheids nahezu ausgeschlossen, da das FED bereits im Dezember den Leitzins um 25 Basispunkte anhob, die anschließende Pressekonferenz dürfte allerdings mit Spannung von den Marktteilnehmer erwartet werden. Interessant wird wie sich die Vorsitzende des FED zu den weiteren Aussichten äußert und ob die Front zwischen US-Präsident Trump und der amerikanischen Notenbank weiter verhärtet wird. Sucht Yellen den Konfrontationskurs dürfte sich dies erheblich auf den US-Dollar und die Aktienmärkte auswirken.
Marktsituation USD-Dollar (US Dollar Index) 01. Februar 2017:
Der US-Dollar befindet sich nach wie vor in einer ausgeprägten Konsolidierungsphase. In dieser fiel der Greenback im Vergleich zu den wichtigsten Währungen (US-Dollar-Index) von 103,80 Zählern auf knapp 100 Zähler zurück. Hier erfolgte in der vergangenen Handelswoche eine Stabilisierung an der 100er-EMA und ein Rücklauf an die 50er-EMA.
Zu Wochenbeginn kam der US-Dollar allerdings wieder stärker unter Druck, was hauptsächlich auf die protektionistische Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump und die daraus resultierende Unsicherheit zurückzuführen sein dürfte.
Daneben stehen allerdings vornehmlich die Notenbanken in dieser Woche im Fokus der Anleger. Nachdem in der Nacht von Montag auf Dienstag die japanische Notenbank getagt hatte, folgen am heutigen Tag die amerikanische Zentralbank und am morgigen Handelstag die Bank of England. Die europäische Zentralbank um Mario Draghi hatte bereits in der letzten Woche ihre Sicht der Dinge geschildert und betonte dabei, weiter an der lockeren Geldpolitik festzuhalten bis die Inflation selbsttragend sei. Die Bank of Japan äußerte sich ebenfalls in diese Richtung.
Die amerikanische Zentralbank hat derweil die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen und bereits im Dezember den Leitzins angehoben. Am heutigen Handelstag ist davon auszugehen, dass das FED die eingeschlagene Richtung weiter beibehalten wird und die Pläne, den Leitzins in 2017 dreimal anzuheben, unterstreicht. Zudem geht der Konsens der Mitglieder des Offenmarktausschusses des FED von drei weiteren Zinsanhebungen in 2018 aus. Bislang liegen die Erwartungen der Finanzmärkte allerdings nur bei vier Zinsanhebungen in den nächsten zwei Jahren.
Um diese Differenz zwischen den Erwartungen des Marktes und der geplanten Notenbankpolitik zu egalisieren sollte Janet Yellen klare Worte finden.
Sollten weitere Zinsanhebungen tatsächlich forciert werden geht die Vorsitzende der amerikanischen Zentralbank damit auf Konfrontationskurs zum US-Präsidenten Trump. Dieser hatte sich zuletzt über den zu stark notierenden US-Dollar negativ geäußert. Sollte das FED die Dollarrally am heutigen Tag erneut anheizen, wären zunehmende Spannungen zwischen Trump und Yellen vorprogrammiert. Dass hierbei ein versöhnliches Ende für die Aktienmärkte herauskommt, ist mehr als zweifelhaft.
Unterm Strich bleibt das Umfeld für den US-Dollar günstig, sodas hier weitere Anstiege einzukalkulieren sind. Daher ist aus technischer Sicht maximal mit einem Rücksetzer auf die Aufwärtstrendlinie zu rechnen. Spätestens hier dürfte sich der US-Dollar aber wieder stabilisieren. Im Vorfeld müsste aber der übergeordnete Unterstützungsbereich bei 99,50 Zählern durchbrochen werden. Technisch ist dieses Szenario zwar nicht auszuschließen, eine hohe Wahrscheinlichkeit ist aber hierfür nicht gegeben. Vielmehr steht eine neue Aufwärtsbewegung beim US-Dollar im Vordergrund.
Das Währungspaar USD/JPY scheint nach seiner Korrekturbewewegung von 118,60 Yen auf 112,50 Yen sein vorläufiges Tief gefunden zu haben und tritt nun in eine Seitwärtsbewegung ein. Diese ist auf der Unterseite durch die o.a. 112,50 Yen begrenzt und auf der Oberseite durch das Vorwochenhoch bei 115,40 Yen gedeckelt.
Dabei spielen die übergeordneten Unterstützungsbereiche derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Gleichwohl wirkt sich die Unterstützungszone zwischen 111,30 Yen und 112,- Yen stützend auf das derzeitige Kursniveau aus, da der Shortseite etwas das Bewegungspotenzial auf der Unterseite genommen wird.
Damit erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Korrektur im Währungspaar USD/JPY beendet ist und eine Rückkehr zum mittelfristigen Aufwärtstrend auf der Agenda steht. Dies deckt sich auch mit dem o.a. fundamentalen Umfeld. Eine technische Bestätigung würde mit einem Ausbruch über das Vorwochenhoch und den Widerstand bei 115,66 Yen erfolgen.
Die Bank of Japan behält derweil ihren geldpolitischen Kurs bei und belässt den Leitzins bei -0,1 Prozent. Allerdings zeigt man sich mittlerweile zuversichtlich für die weitere konjunkturelle Entwicklung. Außerdem werden die Wertpapierkäufe im bisherigen Umfang fortgesetzt und eine Rendite von null auf japanische Staatspapiere mit zehnjähriger Laufzeit angestrebt. Im September hatte die BoJ mit einem neuen langfristigen Zinsziel eine neue Runde ihrer Politik des billigen Geldes eingeleitet.
Dabei wirkte sich insbesondere der schwächelnde Yen positiv auf die japanische Exprotwirtschaft aus. Dies betonte der Vorsitzende der Bank of Japan Kuroda in der anschließenden Pressekonferenz.
Der Währungspaar GBP/USD zeigte im Bereich des übergeordneten Widerstands erneut eine bearishe Reaktion und bleibt damit weiter ein abschließendes Signal für eine Trendwende schuldig. Das Vorwochenhoch wurde dabei am 26. Januar bei 1,2670 USD markiert. In der Folge ging es dann aber wieder abwärts und zurück an den temporären Unterstützungsbereich bei 1,2410 USD.
Dort stabilsierte sich das Währungspaar im gestrigen Handelsverlauf und bestätigte damit auch die 50er-EMA als weitere Unterstützungsmarke.
Um eine nachhaltige Trendwende zu bestätigen ist für den Cable ein Ausbruch über den übergeordneten Widerstandsbereich zwischen 1,2725 USD und 1,2775 USD erforderlich. Erst dann wäre der Weg für weitere Kursanstiege frei. Solange der Cable unter diesem Kursniveau notiert müssen weitere Rücksetzer einkalkuliert werden.
Daneben ist auch beim GBP/USD das fundamentale Umfeld zu berücksichtigen, welches eher Risiko auf der Unterseite mit sich bringt.
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