Europäische Dividendenrenditen liegen über Anleihen- und Bargeldzinsen
Dividenden spielen seit langem eine zentrale Rolle für die Entwicklung europäischer Aktien. In den letzten 20 Jahren stammten über 40% der Gesamtrendite europäischer Aktien aus Dividenden. Dies ist kein marginaler Beitrag, sondern ein strukturelles Merkmal des Marktes, das die anhaltende Bedeutung von Dividenden als stabilisierendes Element der Renditen unterstreicht.
Mit einer langfristigen durchschnittlichen Ausschüttungsquote von 68% im Vergleich zu 43% in den USA und 37% in Japan hebt sich Europa weiterhin als eine Region ab, in der Dividenden fest in der Unternehmenspraxis verankert sind.
Dividenden in Europa trotzen Konjunktur und Marktschocks
Dieses Engagement zeigt sich in einer Vielzahl von Sektoren. Neben Bereichen wie Energie und Versorger gehören Finanzwerte zu den wichtigsten Beitragszahlern. Mit einer aggregierten Kernkapitalquote von rund 16% verfügen europäische Banken über starke Kapitalpuffer. Dies gibt ihnen ausreichend Flexibilität, um einen Teil ihrer Gewinne in Form von Dividenden an die Aktionäre zurückzugeben, vorbehaltlich regulatorischer und unternehmensspezifischer Erwägungen.
Ein charakteristisches Merkmal von Dividenden in Europa ist ihre Beständigkeit über verschiedene Marktumfelder hinweg. Während in Europa in letzter Zeit nur schwer ein bedeutendes Wachstum zu erzielen war, haben sich Dividenden im Allgemeinen als widerstandsfähig gegenüber Konjunkturzyklen und Marktschocks erwiesen. Diese Stabilität bedeutet, dass Dividenden auch bei volatileren Kursbewegungen eine Grundlage für Renditen bilden können.
Dividenden sichern langfristige Rendite und Kursstabilität
Diese Annäherungen an den fairen Wert können in Marktabschwüngen als Untergrenze dienen. Dividenden sind nicht an einen bestimmten Zyklus gebunden, sondern können als dauerhafter Bestandteil von Aktieninvestitionen dienen – sie tragen dazu bei, die Ergebnisse kurzfristig zu glätten und langfristig die Wertschöpfung zu steigern.
Fazit
Angesichts sinkender Anleiherenditen und moderater Cash-Zinsen sind Dividenden wieder zu einer potenziellen Einnahmequelle geworden. Europa zeichnet sich durch eine starke Dividendenkultur aus, mit höheren, aber nachhaltigen Ausschüttungsquoten und überdurchschnittlichen Renditen im Vergleich zu anderen entwickelten Märkten. Langfristig machen Dividenden einen großen Teil der europäischen Aktienrenditen aus, was ihre strukturelle Bedeutung unterstreicht.
Marktkommentar von Marcus Weyerer, Direktor ETF Anlagestrategie für die EMEA-Region bei Franklin Templeton
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