Interview mit Sarah Brylewski, Deutschland-Chefin beim CFD-Broker Gekko Global Markets
David Ernsting von Broker-Test sprach mit Sarah Brylewski, Head of Germany bei Gekko Global Markets über die Personen, die hinter dem jungen CFD-Broker stehen, das Produkt-Portfolio und geplante Features im CFD-Bereich.
Gekko Global Markets ist ein relativ neuer Broker im deutschen CFD-Markt. Können Sie uns etwas über die Herkunft von Gekko erzählen?
Sarah Brylewski: Gekko Global Markets ist bereits seit 2009 in England tätig. Bisher ist Gekko als klassischer CFD und Spread Betting Broker aufgetreten. Im Juni 2012 wurde mit der Einführung der Handelsplattform TradeHub nun das Geschäft umgekrempelt: Für England war es ein kompletter Relaunch, für Deutschland war es der Markteintritt. Unser Team von aktuell über 30 Mitarbeitern ist ein spannender und sehr internationaler Mix von Spezialisten, die von Zürich über Toronto bis Frankfurt mit dem Gekko-Team in London gemeinsam an einem Ziel arbeiten: Wir wollen unsere Kunden zu erfolgreichen und zufriedenen Anlegern zu machen. Unser Leitsatz ist "Empowering You". Die Gekko-Kunden stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit und können von uns noch einiges an Innovationen erwarten.
Wenn man sich die Personen anschaut, die hinter Gekko stehen, sieht man einige bekannte Gesichter wieder. Wer genau ist das Team hinter Gekko?
Sarah Brylewski: Es haben sich die absoluten Experten zusammengefunden um gemeinsam an einer Vision zu arbeiten und etwas Neues aufzubauen. Wir kennen uns teilweise schon seit vielen Jahren und haben lange zusammen gearbeitet. Da gibt es beispielsweise das Team in Toronto, welches damals die Oanda-Devisenhandelsplattform entwickelt hat, die auch von marketindex genutzt wird. Dieses Team, mit dieser Ausgangsbasis hat nun – 10 Jahre später – TradeHub entwickelt.
Wir haben einen der besten Webdesigner, der durch seinen marketindex-Hintergrund komplizierte Produkte benutzerfreundlich darstellen kann. Denn schließlich gibt es keinen Grund dafür, dass Traden kompliziert sein muss. Mit Robert Lempka und mir haben wir zwei Pioniere des CFD-Geschäfts in Deutschland. Wir haben vor ziemlich genau 6 Jahren die Handelsplattform marketindex für die ABN Amro/RBS an den Markt gebracht. Sie sehen also: Gekko ist zwar neu, aber das Team hat einiges an Erfahrung im Gepäck.
Wie kam es zu der Entscheidung, in den deutschen Markt einzusteigen?
Sarah Brylewski: Ein Teil des Managements von Gekko hat deutsche Wurzeln. Ich beispielsweise habe die letzten 10 bis 15 Jahre wesentlich den Derivatemarkt für Privatanleger in Deutschland mitgestaltet und war zuständig für das Zertifikate-Team und später für die CFD-Tradingplattform marketindex bei der ABN AMRO Bank. In Deutschland gibt es einen großen Derivatemarkt für Privatanleger. Dadurch haben wir es mit sehr gut informierten Privatanlegern zu tun, die im Umgang mit Finanzmärkten und Börsen sehr versiert sind und guten Service und geringe Transaktionskosten zu schätzen wissen. Das bietet eine breite Basis von potentiellen Neukunden. Ausserdem ist der Deutsche CFD-Markt mit einem Kundenwachstum von 34% von April 2011 bis April 2012 ein überaus spannender Markt. Da lag es auf der Hand, den ersten Schritt der internationalen Expansion von Gekko in Deutschland zu machen.
Womit kann Gekko im hart umkämpften deutschen CFD-Segment besonders punkten?
Sarah Brylewski: Gekko hat ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal: Kein anderer CFD-Anbieter ist Teil einer so starken Netzwerk-Struktur, wie Gekko. Wir sind Kern des an der Berner Börse gelisteten Beteiligungsunternehmens Next Generation Finance Invest. Bei deren Strategie treffen innovative Geschäftsmodelle auf zukunftsweisende Technologien im Finanzsektor. Der Zugriff auf dieses Netzwerk eröffnet Gekko eine immense Chance etablierten Finanzdienstleistern Marktanteile streitig zu machen und den Strukturwandel im Finanzbereich nicht nur mitzumachen, sondern sogar voranzutreiben. ayondo beispielsweise gehört ebenfalls zur Gruppe. In Kürze stehen Gekko-Kunden auch die ayondo-Handelssignale zur Verfügung. Ein anderes Beispiel: Unser Newsletter ist ein Markt-Sentiment Newsletter von Stockpulse -ebenfalls Portfoliounternehmen- der auf einem Blick zeigt, was "das Internet" über den Markt oder eine Aktie denkt. Wenn man sich im deutschen CFD-Markt etablieren will, muss man sich mit Innovationen abgrenzen.
Das CFD-Trading hat sich in Deutschland in den vergangen Jahren enorm entwickelt, das Angebot der CFD-Broker wird quasi täglich erweitert. Wohin geht die Reise?
Sarah Brylewski: Aktuell sind es eher die kurzfristig orientierten Anleger, die es gewohnt sind, sich auf schnelle Ausführungen, geringe Gebühren und besten Service verlassen zu können. Die langfristig orientierten Anleger sind oft noch sehr in der "alten Welt" zu Hause. Der Welt der Bankberater, komplizierten Produkte und hohen Gebühren. Ich glaube, dass sich das in Zukunft ändern wird. Ich bin der Überzeugung, dass das Wachstum des Deutschen CFD-Marktes aus der Gruppe der Indexzertifikate-Anleger und Hebelzertifikate-Tradern kommt. Investment ist das große CFD-Thema der Zukunft.
Das Ziel muss sein, dass unsere Kunden mit den Produkten Geld verdienen, genau dafür gibt es ja solche Handelsplattformen. Wir brauchen eine langfristige Kundenbindung und dementsprechend eine konservativere Herangehensweise. Das Ziel sind Kunden, die wir über Jahre hinweg begleiten können, die mit uns traden, aber auch Ihre Investments über uns abwickeln können. Wir müssen Vertrauen aufbauen und das Produkt CFD neu positionieren.
Welche Innovationen kann man dabei von Gekko in nächster Zeit erwarten?
Sarah Brylewski: Alles kann ich natürlich noch nicht preisgeben… Ihre Interviews werden auch von Mitbewerbern gerne gelesen 🙂 Unsere Produkte werden auf jeden Fall weiter in die Investment-Richtung gehen. Bereits jetzt haben Gekko-Kunden die Möglichkeit mit variabler Margin zu handeln. Das bedeutet im Klartext, dass Sie in eine Aktie ungehebelt investieren können und weil Sie ja den vollen Betrag des Aktienpreises einsetzen, zahlen Sie für die Position keinerlei Finanzierungskosten, selbstverständlich auch keine Ordergebühren und keine Börsenhandelsgebühren. Gleichzeitig erhalten Sie die komplette Dividende aus der Aktie. Das ist revolutionär! Das ist der bessere Aktienkauf!
Ausserdem kann mit den gleichen Top-Konditionen ebenso Short gegangen werden, um ein Portfolio abzusichern. Mit dieser Idee: Herkömmliche Finanzprodukte zu verbessern und zu modernisieren werden wir auch an die nächsten Produktinnovationen gehen: Kunden können in Kürze CFDs in der Form der altbekannten Mini Futures oder Hebelzertifikate handeln, oder auch "Indexzertifikate als CFD-verpackt", damit bekommen Kunden die volle Dividende, zahlen keine Finanzierungskosten und haben ein viel optimaleres Kreditrisiko, als bei den Zertifikaten. So können Sie vermeintlich günstige Produkte schnell mal um 2% und mehr preiswerter anbieten. Nicht nur der bessere Aktienkauf, sondern auch das bessere Zertifkat! Sie sehen schon: Finanzprodukte besser machen, das ist Gekkos -zugegebenermassen nicht gerade kleine – Aufgabe.
Wird der deutsche CFD Markt Ihrer Meinung nach weiter wachsen oder wird es eher zu einem Verdrängungswettbewerb unter den CFD-Brokern kommen?
Sarah Brylewski: Ich glaube, der CFD-Markt wird weiter wachsen. Wir werden steigende Kundenzahlen und ein größeres Handelsvolumens sehen. Gleichzeitig wird es aber zu einer Konsolidierung unter den Anbietern kommen. Ich kann mir beispielsweise durchaus vorstellen, dass einige Broker die aktuell am Markt sind von anderen CFD-Brokern übernommen werden.
Wieviel Prozent Marktanteil streben Sie für Gekko Global Markets bis Ende 2013 an?
Sarah Brylewski: Oh, schwierige Frage. Selbst wenn ich eine Zahl im Kopf hätte, zögere ich etwas, sie an dieser Stelle in Stein zu meißeln. Sagen wir mal so: Mein Ziel ist es, bei der Brokerwahl 2013 unter die ersten 5 zu kommen. 🙂
Ein wichtiger Punkt für deutsche Anleger ist auch das Thema "mobiles Trading" – was können Sie dort anbieten?
Sarah Brylewski: Meiner Meinung nach kann man keinen Markteintritt wagen, ohne eine Lösung für "mobiles Trading" anbieten zu können. Das Thema wird auch zukünftig immer wichtiger. Wir bieten TradeHub auch als iphone-App an. Ich finde, es ist wirklich eine sehr schöne App geworden, die Charts sehen toll aus und Sie können sämtliche Funktionalitäten auch von unterwegs nutzen. Und aktuell schlagen sich unsere Programmierer die Nächte um die Ohren um möglichst bald die Android-App präsentieren zu können.
Wo kann der interessierte Trader Gekko live treffen? Und bieten Sie auch Webinare an?
Sarah Brylewski: Der interessierte Trader konnte Gekko bereits bei der vergangenen Invest in Stuttgart treffen. Wir haben uns dort erstmalig den deutschen Anlegern präsentiert. Bei der World of Trading im November in Frankfurt sind wir natürlich dabei. Und Gekko live kann man täglich auf facebook erleben. Dort präsentieren wir unsere Trader, die dort ihre Sicht auf den Markt posten, man lernt das Gekko-Team näher kennen und wir stehen Rede und Antwort. Webinare werden wir in Zukunft auch anbieten. Allerdings gibt es noch so viele Projekte in der Pipeline…wir sind dran.
Zum Schluß noch eine kurze Frage zum Thema Sicherheit. Wo liegen die Kundenkonten und durch wen wird Gekko Global Markets reguliert?
Sarah Brylewski: Das Thema Sicherheit ist verständlicherweise riesengroß. Gekko Global Markets ist durch die Britische Aufsichtsbehörde FSA reguliert. Als FSA-reguliertes Unternehmen sind wir verpflichtet Firmengelder und Kundengelder strikt zu trennen. Deutsche Kunden zahlen das Geld bei der Commerzbank in Frankfurt ein. Gekko Global Markets verfügt über strenge interne Kontrollen, um jederzeit sicherzustellen, dass Kundengelder geschützt und separat von den eigenen Geschäftsaktivitäten gehalten werden. Zusätzlich sind Kundeneinlagen durch das Financial Services Compensation Scheme (FSCS) bis zu einem Betrag von £50.000 garantiert. Auf unserer Website www.gekkomarkets.de finden Kunden eine ganze Seite zum Thema Gelder und Sicherheit. Interessanterweise sind CFDs durch die strenge Sonderverwahrung auf Treuhandkonten sogar unabhängiger von Kreditrisiken des Emittenten als beispielsweise Zertifikate.
Vielen Dank für das Interview!
Das Gespräch mit Sarah Brylewski führte David Ernsting, Chef-Redakteur von broker-test.de
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