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Tesla: Milliarden-Wette auf die Auto-Revolution

Ayondo MarketsKaum ein Firmenlenker scheint Börsianer derzeit mehr zu beeindrucken wie Elon Musk. Die Visionen des Tesla-Chefs werden selten kritisch hinterfragt, die Aktie befindet sich auf der Überholspur.

In der Spitze kosteten die Papiere kürzlich 387 Dollar, ein Plus von gut 80 Prozent seit Jahresbeginn. Rund 63 Mrd. Dollar wurden für den Elektroautobauer aufgerufen, deutlich mehr als die etablierten Branchen-Dinos General Motors und Ford auf die Börsenwaage bringen. Kurzzeitig war Tesla sogar wertvoller als BMW.


Tesla spielt noch in einer anderen Liga

Wie sehr der Kurs durch Euphorie getrieben wird, zeigen Vergleiche mit der Konkurrenz. In den ersten drei Monaten verkaufte der Pionier weltweit 25.0000 Neuwagen, während General Motors allein auf dem amerikanischen Markt 690.000 Fahrzeuge verkaufte, Ford kam auf 617.000.

Der Umsatz von Tesla kletterte auf 2,7 Mrd. Dollar, bei General Motors gingen gut 40 Mrd. Dollar durch die Bücher. In den vergangenen fünf Jahren summierten sich die Verluste bei Tesla auf rund 2,3 Mrd. Dollar, hingegen fuhren die etablierten Autobauer kräftige Gewinne ein.

2016 verkaufte Tesla 84.000 Elektroflitzer und erlöste sieben Mrd. Dollar. General Motors setzte zehn Millionen Fahrzeuge ab und generierte einen Umsatz von 166 Mrd. Dollar.
 

Musk elektrisiert mit seinen Ideen die Börse, geht aber auch große Risiken ein. Wie schnell die Stimmung kippen kann, zeigten die vergangenen zwei Wochen, als die Aktie um rund 20 Prozent einbrach. Grund waren enttäuschende Verkaufszahlen: Tesla wollte im ersten Halbjahr 47.000 bis 50.000 Wagen auf die Straße bringen, mit 47.100 Fahrzeugen wurde das Ziel nur knapp erreicht.

Ähnlich verhält es sich mit den ehrgeizigen Plänen für das neue Model 3, das kürzlich erstmals vom Band rollte. Tesla will damit vom Nischenanbieter zum Massenhersteller werden. Ein schwieriges Unterfangen, schon jetzt sind die Werke ausgelastet, dazu kommen Lieferengpässe und weitere Probleme.
 

1000 Dollar bleiben vorerst Wunschdenken

Fakt ist: Erfolg oder Misserfolg beim Model 3 werden darüber entscheiden, wie es mit der Aktie weitergeht. Angeblich liegen 400.000 Bestellungen für den neuen Hoffnungsträger vor, der mit 35.000 Dollar vergleichsweise erschwinglich ist.

Musk kalkuliert mit einem exponentiellen Produktionswachstum der Model 3-Serie: Im September sollen 1500 Autos vom Band laufen, im Dezember bereits 20.000. Bis 2018 wird eine Jahresproduktion von insgesamt 500.000 Fahrzeugen in Aussicht gestellt, 2020 soll die Millionenmarke fallen.

Produktionswachstum und tatsächlich verkaufte Einheiten sind aber zwei Paar Schuhe. Zudem ist vollkommen offen, ob dem Konzern überhaupt der Sprung zum Massenhersteller innerhalb kurzer Zeit gelingen wird.
 

Fondsmanager Ron Baron sieht den Kurs 2018 bei 600 Dollar, 2020 bei 1000 Dollar. Von solchen Zahlenspielen sollten sich Anleger nicht blenden lassen, niemand kann vorhersagen, wie schnell sich E-Autos durchsetzen werden und welche Probleme Tesla noch meistern muss.

Richtig ist allerdings auch, dass Tesla kein reiner Autobauer ist. So hat Musk mit Australien eine Wette abgeschlossen, innerhalb von 100 Tagen das „weltweit größte Batteriesystem“ zu bauen.

Die Zahlen für das zweite Quartal werden am 9. August erwartet, das Ergebnis je Aktie soll bei minus 1,74 Dollar liegen. Die Konsensschätzungen für das dritte Quartal lassen einen Verlust von 1,54 Dollar erwarten.


 

Ausbruchsmarke beachten

Im Kursbild hat der Rücksetzer von 20 Prozent kaum Schaden angerichtet, der Wert drehte am 100-Tage-Durchschnitt wieder nach oben. Knapp unter dem jüngsten Umkehrpunkt bei rund 290 Dollar liegt auch die Oberseite der ehemaligen Seitwärtsspanne und stellt daher eine gute Unterstützung dar.

Solange die Ausbruchsmarke verteidigt wird, ist jederzeit mit einem Rücklauf bis an den Rekordbereich bei 400 Dollar zu rechnen. Fällt die Aktie unter 280 Dollar, liegt ein Fehlausbruch vor und Verluste bis 240 oder sogar 180 Dollar müssten einkalkuliert werden. Damit bleibt der Wert nur etwas für sehr spekulative Anleger.

 

Autor: Feingold Research

 


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